Die wichtigsten Fragen unserer Zeit

  1. Was habe ich davon?
  2. Wie mache ich einen guten Eindruck?
  3. Wie teuer ist es? Was kostet es?
  4. Wie viel bekomme ich dafür?
  5. Was bringt es mir? Welchen Vorteil habe ich dabei?

Scheinbar ist heutzutage jeder ein Kaufmann. Wo sind nur die Philosophen, Dichter und Denker geblieben?

15 Gedanken zu “Die wichtigsten Fragen unserer Zeit

  1. Die Philosophen, Dichter und Denker gehören der aussterbenden Rasse des Homo Sapiens an. Diese wurden verdrängt vom nachfolgenden Homo Oekonomikus. So passt sich der Mensch, wie immer im Verlauf der Menschheitsgeschichte seiner Umgebung (Marktradikalismus) bestmöglich an. :sick:

    Oben genannte Fragen stellt sich der H.Oe. übrigens ständig. Dies bestimmt sein Leben, definiert ihn, sozusagen.

    Meine Gedanken dazu:
    http://aufzeichnungen-eines-gutmenschen.blogspot.de/2012/05/alles-ist-eingepreist.html

  2. Naja, was soll ich sagen. Die Dichter, Denker und Philosophen, treten an den Bauarbeiter und erzählen ihm was von Adorno, Kant oder/und Marx......
    Was erwartet man da? Na klar, — du hast recht. Oder, — öhmm was hast du gemeint? Oh Gott, der deutsche Michel ist einfach nur noch saublöd. Und der deutsche Michel antwortet, was wollen diese arroganten Elfenbeintürmler von mir? Und schon haben wir eine Separation. Die einen mögen keine Dummen, und die anderen mögen keine Intellektuellen. Was auch immer beides sein soll. Das mit dem guten Eindruck, — geht tiefer, — als wir alle wahrhaben wollen. (Ich eingeschlossen ;-)

  3. Heute gibt es sehr viele Philosophen. Mehr als je zuvor. Einfach mal auf Wikipedia »Philosoph nach Jahrhundert« suchen. Wikipedia bietet sogar ein Portal an, das sich ausschließlich der Philosophie widmet.

    Ein Lesetip: Seneca — Von der Kürze des Lebens — Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst. Ca. 49 nach Christi geschrieben und immer noch aktuell.

    Kurt Tucholsky (kein Philosoph) hatte 1926 einen »Gruß nach vorn« an die Leser des Jahres 1985 geschrieben. Wen es interessiert: Gruss nach vorn

    Kurze Rede, langer Sinn: manche menschlichen Themen sind zeitlos.

  4. @Sol Roth
    Die Menschen mögen an und für sich zeitlos sein. Dies ist mein innerster Wunsch. Ich hab ein paar türkische Kumpels, die mich grad in die tieferen Schichten der türkischen Dichtkunst einweihen. Es ist einfach traumhaft schön. Und dann erzählt dir der Gümylehrer am Tresen was von Sloterdijk und sein türkischer Nachbar was von der Eliminierung unwerten Lebens. Und wir alle fallen über den her, der einfach nur noch ums Überleben kämpft. »Und die Dichter lassen Drachen steigen« (Konstantin Wecker) Das Schlimme ist, der, der ums Überleben kämpft, weiß ebenfalls zu berichten, wen man für sein Unglück bestrafen sollte. Und der, schläft bereits auf der Straße.

  5. Genau das sind die Fragen, die heute nur noch gestellt werden. — Sie sind das Ergebnis des Jahrhunderte alten Utilitarismus....Heute genannt :alternativloser, marktkonformer, zweckdienlicher Konformismus. — oder, kurz »vorauseilender Gehorsam«.

  6. @lentrohamstalin

    Nö, wollt ich nicht. Denn der Schein ist ja heutzutage meist wichtiger, als das Sein dahinter. Sich gut verkaufen zu können, etwas darzustellen, ein positives Image haben usw., ist der Sinn des Lebens. Manche Job-Coacher nennen das dann »Mut zur Authentizität«...

  7. @susan
    Ich empfehle die Wahl für den
    Denkertyp. Fragen zur Mode, erfordern zuerst Fragen zum Image. Diese Welt, ist niemals ohne Antworten. Deshalb die große Frage. Brauchen wir Denker die Antworten haben, — oder Denker die Fragen stellen? Ansonsten, — empfehle ich LaCoste. Da hängt im Sommer wenigstens unten immer was raus.

  8. Wer als Frau schick und angesagt sein will, kommt an Klamotten von »Esprit« nicht vorbei.

    @eb

    Ich lasse ausnahmsweise mal die kommerziellen links stehen. Die freuen sich doch nur, dass wir die auch noch verlinken...tzetze :prof:

  9. @eb
    Zum Link auf das hübsche Diagramm von ›marketingfox‹: Das ist zwar von ’07 aber, so sieht das zeitgenössische Menschenbild von Marketeers aus??? Die Branche musste sich mal aushecheln...

  10. oh die Dichter und Denker gibt es schon noch. Nur sind sie in prämarxisistische Dimensionen zurück gerutscht und dichten und denken nunmehr in einer heilen Welt. Als bei Hegel der Weltgeist kulminierte in seinem Studierzimmer, da presste ihm dieser einen Kommentar zum arbeitenden Pöbel ab. Aber Hegel konnte sich darauf keinen Reim machen und kehrte wieder ein in das ruhige Kreisen des Weltgeistes.
    Ungefähr dort sind wir heute. Viel Schein. Dichter rund Denker habe ihre Tätigkeit homologisiert mit den materiellen Grundlagen der Gesellschaft und sind im Konkreten Literaturprofessionisten, die einen Arbeiten Berge an fiktionaler Literatur durch, die anderen philosophische, die anderen sozialwissenschaftliche usw. Ansonsten sorgen sie sich auch um Kosten, Nutzen und Karriere. Das Denken und Dichten hat momentan keinen Zugang zu dem, was ist.

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