Kulturzeit (2)

Das Musik-Phänomen »Jerusalema« ist bisher irgendwie an mir vorbeigegangen. Das Original wurde vom südafrikanischen Komponisten und Produzenten Master KG im Jahr 2019 mit der Backgroundsängerin Nomcebo Zikode aufgenommen und entwickelte sich dann zu einem weltweiten Phänomen. In der Art, dass wir weltweit Menschen aus verschiedenen Ländern, Religionen und Kulturen der Welt sehen, die gemeinsam den gleichen Tanz tanzen. Gleichzeitig setzt aber jede Nation bzw. jede Gruppe einen eigenen Akzent in der Performance und im Gesang. Mich hat das, ehrlich gesagt, schon berührt, weil es zeigt, dass wir eben viel mehr gemeinsam haben, als wir denken. Musik vereint. Beginnen wir mit Afrika.


Bhutan


Ecuador


Argentinien


Indien


China


Asien


Palästina


Russland


Italien


Israel


Österreich


Griechenland


Sri Lanka


Und was ist euer Favorit? Ich fand Sri Lanka ziemlich gut. Erstklassige Performance. Man spürt hier richtig die Energie. Das Panorama von Österreich ist aber auch sehr schön. Bei Griechenland musste ich mehrmals lachen. Die haben das sehr gut als »Tourismus-Video« eingebettet.


Kulturzeit

28 Gedanken zu “Kulturzeit (2)

  1. @Holger

    Gerade die Masken-Videos habe ich weggelassen, weil sie ein Symbol für Konformität, Angst und Hysterie sind. Die zerstören meines Erachtens die kulturell übergreifende Friedensbotschaft.

  2. Gibt es da auch schon was aus Afghanistan, dem Iran und für die CDu wichtig, aus Aserbaidschan?

  3. Es geht schon mal damit los, das es sich hier um ein religös eingebundenen Song handelt, indem um Gotteshilfe und um Führung geben wird.
    Das ist schon mal generell abzulehen, da wir der Religiosität den ganzen Schlamassel auch zu verdanken haben.
    Dazu kommt, das der Song auch noch als Coronapropagandawerkzeug missbraucht wurde, was das vielleicht gutgemeinte Stück nun mal eben völlig verbrennt.

  4. @PV

    Alles kann missbraucht werden. Dafür können die Künstler aber nichts. Ich sehe und empfinde hier eine weltumspannende Friedensbotschaft. Es wird gelacht. Getanzt. Lebensfreude verbreitet. Das kann man auch mal so stehen lassen. Und annehmen. Anstatt nur alles schlecht zu machen.

    Das ist genau das Problem — und das meine ich durchaus sehr selbstkritisch — wir beschäftigen uns viel zu wenig mit positiven Utopien, als mit der täglichen Dystopie. Und in Deiner Anarchie will ich auch nicht leben.

  5. Ja, weil du keine Ahnung hast, wie Anarchie überhaupt funktioniert.
    Wie schon zig mal erwähnt ist das die einzige Lösung.
    So lange wir einem System von Profit und Wachstum frönen wird sich niemals etwas ändern!

  6. @PV Anarchie funktioniert nicht, alle bisherigen Versuche scheiterten (Paris, Lyon, Barcelona). Selbst der Übervater Proudhon ging davon aus, dass eine anarchische Gesellschaft »Reservate« für Menschen braucht die sich nicht dem Gesellschaftsvertrag unterwerfen wollen. So was lehne ich ab. Anarchistisch geprägte Menschen erkennt man zielsicher daran, dass sie in Krisenzeiten, wenn Menschen nicht das tun, was sie gerne wollen, am lautesten nach Repressionen schreien. So auch in der Coronakrise.
    Dagegen ist das Tanzen harmlos. Bei kulturellen Aktivitäten darf es nie Einschränkungen geben. Gottesglauben muss toleriert werden, damit es zu positiven Effekten, wie hier dem Gemeinschaftsgefühl jenseits der wirtschaftlichen Ausbeutung kommen kann. Ich kann nicht tanzen aber es ist eine gute Aktion. Außerdem »Gleichheit durch Unterschiede« heute so selten, dass es richtig progressiv wird.

  7. Ganz einfach.
    Sie scheiterten, weil es den Kapitalismus gab...nichts weiter.
    So lange wir ein System haben dass auf Wachstum und Profit basiert, wird sich nichts ändern.
    Wem das inzwischen nicht klar geworden ist, dem ist auch nicht zu helfen!

  8. »Gleichzeitig setzt aber jede Nation bzw. jede Gruppe einen eigenen Akzent in der Performance und im Gesang.«
    Geht gar nicht, kuklturelle Aneignung. Und wenn man nur genug sucht, wird man auch »toxische Männlichkeit« finden....

  9. @PV:

    Ganz einfach.
    Sie scheiterten, weil es den Kapitalismus gab...

    Dann sind wir uns ja einig, der anarchistische Weg ist nicht geeignet den Kapitalismus zu überwinden ...

    @Art: Ich würde die Aktion als Gegenstück zu dem (bescheuerten) Konzept der kulturellen Aneignung werten.

    Zu den Sozialpunkten: Es zeigt sich wieder deutlich, dass es sich nicht um ein System handelt, das durch die bösen Chinesen entwickelt wird.
    Sing: »Wien, Wien nur du allein ...«

  10. meine kleine, aber herzlich-herzhafte echt berliner friedensbotschaft an all jene fanatischen, vorsätzlich und bewusst agierenden (c-)faschistoiden denunzianten, zuträger, verleumnder, panik-angst-hass- und lügenspreader, spritzenprediger und ‑drücker, konformitäts-blockwächter, brutalen dummbüttel, verlogenen politapparatschiks, systemkünstler, regimeärzte, staatswissenschaftler, hygienejunta-pädagogen, kindermaskenschänder u.v.m...

    https://m.youtube.com/watch?v=PsaFpWX2bRY

  11. Das bedeutet, dass wir am Ende sind!
    Das ist m.E. eine Kapitulationserklärung deinerseits.
    Merkel hatte also recht.
    Das ist dann alternativlos und wir können uns jeglichen Kommentars sparen.

  12. JBO singt Nicole, ein Cover, daß irgendwie überfällig war. (Kommentar Ratze)
    Mein Favorit sind die asiatischen Stewardessen, schließlich bin ich ein weißer Mann...
    Definitiv die coolsten sind die Mini-Afrikaner im ersten Video, außerdem tanzen sie wesentlich besser als ich.
    Beeindruckend auch China, hat ein wenig was von Leni Riefenstahl....
    @kakapo3
    War auch nicht wirklich ernst gemeint, ist schön wenn sich die Teilnehmer nicht scheren um diesen »Dreck«, wie Helge Schneider die kulturelle Aneignung bezeichnet hat.

  13. Ja, Ja, Dr. Schwab hätte seine hellle Freude an den tollen Tanzvideos. One World! In Peace and prosperity! Sorry, geht nur sarkastisch, bei mir. »Publicviewer« hat es ja gut, relativ ernst und vernünftig gesagt. Dem möchte ich mich anschließen Schade, dass immer wieder soviele auf die Masche reinfallen, und dieses kollektives, emotional aufgeladene Heiapopeia mit einer »positiven Utopie« verwechseln. Das ist Marketing, Psychologie, Nuidging! Genau solche Videos findet man auch bei Werbeveranstaltungen größer Pharma und Versicherungskonzerne, und gewissen Veranstaltungen in Davos, die wollen auch nur das Beste für die Welt ... Verstehste? ;-)

  14. @Connie J. @PV

    »kollektives, emotional aufgeladene Heiapopeia mit einer »positiven Utopie« verwechseln«

    Ich bin selbst regelmäßig sarkastisch, zynisch und kritisch (und das weiß auch jeder, der hier schon länger liest) und dennoch frage ich mich: in was für einer Welt wollt Ihr eigentlich leben, wenn Ihr keinerlei »positive Gefühle«, Lebensfreude und Gelassenheit mehr zulassen wollt?

    Klar, mag das Lied »instrumentalisiert« werden, aber das war sicher nicht im Sinne der Künstler und auch nicht im Sinne der weltweiten Tänzer.

  15. Weil es für mich einfach nicht echt ist.
    Im Kontext zu den Problemen der Welt sind derartige Dinge einfach nicht angesagt und führen zu »positiven Denken«.
    Adorno sagt im Interview Spiegel: „Ich würde eher sagen, daß der krampfhafte Hang zum Positiven aus dem Todestrieb kommt.“ Wie ist dies zu verstehen? Denn das in den kapitalistischen Gesellschaften vorfindliche Bewusstsein geht vom Gegenteil aus und begreift nicht, dass der herrschende „Think-Positive!“-Imperativ Ausdruck des Todestriebes ist. Wenn Individuen vom Todestrieb gesteuert werden, so ist ihnen dies in der Regel nicht bewusst. Sie wollen nur „gut drauf“ sein, „Spaß haben“ und bei ihrer Flucht in ihre „Spaß-Welten“ nicht von „Spaß-Bremsen“ gestört werden. Sie verhalten sich dabei wie die bekannten „Drei Affen“. Realitätsflucht und Realitätsverleugnung sind Symptome des Wirkens des Todestriebs.
    Zusammengefasst, bin ich der Ansicht, das »positives Denken« teil des Imperialistischen Plans ist, weil sich genau diese Menschen garantiert nicht der herrschenden Klasse entgegenstellen werden.
    Und all diese Versuche in derartigen Videos dienen m.E. nur der Ablenkung und führen uns letztendlich immer tiefer in die Abhängigkeit.

  16. Zum Thema »think positive«: hier, hier und hier. Ich habe dieses Thema in den letzten Jahren mehr als erschöpfend behandelt und stimme Dir da weitestgehend zu. Ausnahmsweise. ;-)

    Deshalb würde ich aber nicht jeden Spaß und jede Lebensfreude verdammen. Und auch nicht den ganzen Tag alles und jeden kritisieren und nur mies drauf sein. Das Leben sollte noch lebenswert sein.

  17. Da dieser Themenbaum der *Kulturzeit* gewidmet ist, wollte ich nochmal auf diesen Film hinweisen, dem hier mit diesem Beitrag gehuldigt wird: https://www.nachrichtenspiegel.de/2023/06/15/oblivion-a-seriously-underrated-movie-the-dave-cullen-show/
    Aber Achtung, wer *Oblivion* noch nicht gesehen hat, sollte sich den Film vorher anschauen, weil die beiden hervorragenden Rezensionen in den Videos voller Spoiler sind.
    In *Oblivion* geht es um die Seele des Menschen um künstliche Intelligenz und die fatalen Konsequenzen die sie beinhaltet.

  18. Es gibt ja wohl einen Unterschied zwischen übertriebenem (und meist falsch verstandenem) »Positive Thinking« und dem Versuch, sowohl dem Leben noch was Positives abzugewinnen als auch, nicht immer überall nur das Schlechte zu sehen. Nee, anders: es gibt eine ganze Menge Unterschiede zwischen diesen beiden Sichtweisen.
    Das erstere – sowie die Kritik daran – ist genauso eine Verallgemeinerung bzw. Schwarz-Weiß-Sicht wie so vieles andere heutzutage.
    Wem genau soll es eigentlich etwas bzw. was genau soll es denn bringen, sich immer nur dem Elend zu widmen? Daraus entsteht ganz sicherlich keine Hoffnung und also auch keine lebenswerte Zukunft.
    Und ja: tanzen, lachen und Musik machen gehört definitiv zu letzterer.

    *Team »Hoffnung, Optimismus und leckeren-Kuchen-backen-gegen-den-Frust«*

  19. Tiffany bringts auf den Punkt, »positive thinking« ist etwas fundamental anderes als Lebensfreude, positive Erlebnisse usw. usw.
    Ich sehe da keinen Widerspruch, schwierige Zeiten sind immer auch Zeiten des Humors. Woher kommt denn die verbiesterte Korrektheit?
    Von den Bedrängten oder den Bevorzugten?
    Und wann ist sie entstanden? Nach dem Krieg oder nach jahrzehntelangem Wohlstand , der seit 30 Jahren ‑einseitig- genau diejenigen bevorzugt, die auch das »positive Denken« erfanden.

  20. wurden hier eigentlich in diesem zusammenhang — lebensfreude in der kapitalfaschistischen endzeit — die musikalisch-tänzerischen, wunderbar subversiven anti-plandemie-flashmobs DANSER ENCOR schon thematisiert?

    hierbei ging es wirklich um widerstand und künstlerischen kampf um freiheit. und zwar zu (bisherigen) hochzeiten des hygieneterrors.

    keine zweifelhaft-lebensfrohen, mutmaßlich freiwilligem zwang entsprungenen werbeauftritte aufgesetzt fröhlicher flugbegleiterinnen...

    https://www.youtube.com/watch?v=TDREy8DGt0I

  21. @PV

    Du kannst es nicht lassen, oder? Wie oft soll ich Dir noch sagen, dass Deine menschenverachtende Sprache, Deine Mordaufrufe und ‑Gelüste hier auf diesem Blog nichts zu suchen haben!

    Mein Freund, meine Geduld mit Dir nähert sich dem Ende. Und ich habe wahrlich viieeel Geduld mit Dir gehabt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.