Neusprech: »Wissenschaftlicher Konsens«

Ein oft vorgetragenes Argument, zur Abschirmung von Maßnahmen-Kritik, ist der »wissenschaftliche Konsens«. Es wird behauptet, dass sich »die Wissenschaft«, bei zentralen Fragen zur Corona-Pandemie, bei den politischen Maßnahmen sowie den Impfstoffen vollständig einig sei. Dabei war und ist Wissenschaft kein Verkündungsorgan von absoluten Wahrheiten, denn Widerspruch und Kritik sind ein immanent wichtiger Bestandteil von Wissenschaft. Die Kritik wurde aber von Anfang an unterbunden, unterdrückt und bekämpft.

Gegen den Mediziner Wolfgang Wodarg wurde im März/April 2020 eine Verleumdungskampagne geführt. Der Immunologe und Toxikologe Prof. Dr. Stefan Hockertz wurde politisch verfolgt und floh letztlich aus Deutschland. Der meist-zitierte Wissenschaftler auf der Welt, John P. A. Ioannidis, hat im Oktober 2020 rund 61 Studien ausgewertet und die Sterblichkeitsrate einer COVID-Infektion auf maximal 1,6 Prozent berechnet. Dies sorgte leider nicht dafür, dass die Regierungen den Panikmodus heruntergefahren haben, stattdessen wurde Ioannidis angefeindet.

Anti-Wissenschaft
Es gibt viele, sehr viele Mediziner und Wissenschaftler, welche vor allem die tiefen Grundrechtseingriffe als unverhältnismäßig kritisieren. Sie alle haben im öffentlichen und politischen Diskurs nicht stattgefunden. Schlimmer noch: sie werden angezeigt, von den Ärztekammern verfolgt, ge-cancelt oder gekündigt. Das ist im Kern nicht Wissenschaft, sondern Anti-Wissenschaft, wenn man den kritischen Diskurs innerhalb der Wissenschaft mundtot machen will.

Da wäre beispielsweise die »Great Barrington Declaration«, die von mehr als 900.000 Menschen, darunter rund 60.000 aus dem medizinischen Bereich, unterschrieben wurde. Sie halten fest: »Als Epidemiologen für Infektionskrankheiten und Wissenschaftler im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens haben wir ernste Bedenken hinsichtlich der schädlichen Auswirkungen der vorherrschenden COVID-19-Maßnahmen. [...] Diejenigen, die nicht schutzbedürftig sind, sollten sofort wieder ein normales Leben führen dürfen.“ Am 13. Dezember 2021 haben rund 400 Ärzte einen offenen Brief an die Bundesregierung geschrieben. Darin fordern sie:

  • den sofortigen Stopp der Ausgrenzung und Einschränkung von ungeimpften Kindern und Jugendlichen an der sozialen Teilhabe
  • den sofortigen Stopp der einseitigen Impfinformation, sowie ein Ende der Nötigung der Bevölkerung zur Impfung
  • das sofortige Ende der Diskriminierung von Ungeimpften
  • eine Rückkehr der politischen und medizinischen Entscheidungsträger zu (wissenschaftlicher) Neutralität

Auch der Informatiker Tom Lausen hat als Sachverständiger am 8. Juli 2021 im Parlamentarischen Begleitgremium zur COVID-19-Pandemie, eine wissenschaftlich fundierte Stellungnahme zum Thema »Überlastung des Gesundheitssystems« abgegeben. Sein Fazit: »Es gibt in dieser Pandemie signifikante Fehlerquellen bei der Erhebung relevanter Daten und Zahlen.« Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Studien, die zu anderen Ergebnissen als das herrschende Corona-Narrativ kommen.

Instrumentalisierte Wissenschaft
Es ist also mitnichten so, dass es hier einen »wissenschaftlichen Konsens« über die Corona-Maßnahmen geben würde. Ganz im Gegenteil. Nur weil man die kritischen Stimmen in der Öffentlichkeit weitestgehend zum Schweigen gebracht hat, bedeutet das eben nicht, dass sie nicht da sind. Darüber hinaus, wurde »die Wissenschaft« gerade in der Corona-Pandemie für politische Interessen und Ziele immer wieder instrumentalisiert.
Beispielsweise wurde im Februar 2021 bekannt, dass das Innenministerium Wissenschaftler für die Rechtfertigung von Corona-Maßnahmen einspannte. Die Wissenschaftler sollten Rechenmodelle sowie ein »Worst-Case-Szenario« erstellen, damit die Politik, Maßnahmen »präventiver und repressiver Natur« leichter durchsetzen konnte.

Mitte Januar 2022 hat dann das RKI plötzlich den Genesenenstatus von 6 auf 3 Monate verkürzt. Die offizielle Begründung ist, dass dies »aus wissenschaftlicher Sicht« erfolgt sei. Um welche Studien und/oder neuen Erkenntnisse es konkret geht, wurde nicht gesagt. Eine Woche zuvor hat die Schweiz den Genesenstatus von 6 auf 12 Monate verlängert. Viele Studien und Untersuchungen weisen darauf hin, dass eine durchgemachte Infektion, Antikörper für mindestens 10 Monate bildet. Der Verdacht erhärtet sich, dass das RKI vor allem eine politische, und eben keine medizinische oder gar wissenschaftliche, Entscheidung getroffen hat, um weiter Impf-Nudging betreiben zu können. Staatliche Willkür im Namen der Wissenschaft.

Ist es eigentlich auch wissenschaftlicher Konsens den Begriff »schmutzige Impfung« für »Natürliche Immunität« zu verwenden, Herr Lauterbach? Und wie viele Ihrer (Horror-)Prognosen und Modellierungen sind eigentlich eingetreten?

24 Gedanken zu “Neusprech: »Wissenschaftlicher Konsens«

  1. Es ist wie schon immer in der Matrix.
    Nur Neusprech, nix Anderes wird geduldet, nix Anderes als genau das »Gegenteil« darf komuniziert und veröffentlich werden und das ohne Ausnahmen.
    Warum »immer« das Gegenteil?
    Ganz einfach weil von dort der Weg zur Wahrheit immer der längste ist und damit dauert es auch immer am längsten zur Realität vorzudringen!
    Wir selbst erschaffen die Matrix!
    Wir selbst leben die Matrix!
    Wir selbst sind die Matrix!
    Wer das nicht glauben kann oder will, sollte den Selbsttest machen und vergleichen was er vor Augen hat und was von Politik, Medien und seinen Mitmenschen komuniziert wird und leider auch gelebt wird.
    Sollte er dort keine Diskrepanz sehen, gratuliere ich ihm zu einem glücklichen Leben in der Matrix!
    LG an alle!

  2. Die immer häufiger zu hörende Ansage, in der Wissenschaft herrscht Einigkeit oder die Wissenschaft hat festgestellt, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es eben nicht um Wissenschaft geht, sondern um Religion.
    Als Lauterbach den Genesenenstatus halbierte musste ich sofort an den Papst denken, der die Vorhölle abgeschafft hat.
    In diesem Sinne:
    Do not question authority!

  3. @Boban Rovcanin
    Diese Lautsprecheransagen gab es vor einem Jahr auch in Wien. Für die Anwohner ist das nicht nur schön.
    Führte bei mir bei mir zu Aggressionsphantasien und nicht zum Gehorsam (und ich war nur ein paar Tage zu Besuch)

  4. Wenn das mit der extrem selektiven Wissenschaftsanbetung durch die Zeugen Coronas so weiter geht, wird es bald einen Straftatbestand Wissenschaftslästerung geben.

  5. @Cetzer
    »wird es bald einen Straftatbestand Wissenschaftslästerung geben«
    Was heißt hier »geben«??
    Hast du in letzter Zeit Gespräche mit Zeugen-Coronas geführt und ihnen die Arbeit und Aussagen der komplett ausgeblendeten und mundtotgemachten restlichen 90% der Wissenschaftler zitiert oder auch nur drauf hingewiesen und dir die zum großen Teil schauderhaften Antworten angehört?!
    Ich kann mich nur wiederholen:
    »Menschen innerhalb der Matrix ist es nicht möglich durch Argumente, Wissenschaft oder Realitäten zu erreichen, bewahre denn ihnen die Augen zu öffnen!«
    Leider scheint es Menschen außerhalb der Matrix fast genau so schwer zu fallen dies zu akzeptieren oder in Gänze zu verstehen, denn wie bestimmt fast alle hier auf diesem Blog wissen, funktioniert die Manipulation und Konditionierung »nur und einzig« auf emotionaler Ebene und kann nur auf dieser, und nur vom manipulierten und konditioniertem Indviduum selbst beendet werden. Von außen können nur Bilder der Realität hoch.- und vorgehalten werden in der Hoffnung dass diese von einigen innerhalb der Matrix gesehen und aufgenommen werden, was ich glaube in letzter Zeit öffter als vorher realisiert zu glauben habe.
    LG an alle!

  6. ... ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es eben nicht um Wissenschaft geht, sondern um Religion.

    Ein guter Freund hat mir mal gesagt, Wissen ist auch nur begründeter Glaube und meine ganz individuelle empirische Erkenntnis »Altersweisheit« sagt, das Leben besteht aus kleinen und großen Lügen, Selbstbetrug eingeschlossen, daher ist es unbedingt notwendig, nur Ausreden vorzubringen, die man selbst für glaubhaft hält

  7. Der Unterschied zwischen Wissen und Glaube ist gerade, dass Wissen begründet werden muss und Glauben nicht.
    Auch kann sich Wissen als falsch herausstellen, Glaube nicht.
    Wissen muss ständig überprüft werden, Glauben nie.
    Wissen kann verbessert und gesteigert werden, Glaube ist ewig.
    Wenn in einer komplizierten Problemstellung eine Lösung nicht gefunden werden kann, wird das Wissen mit der wahrscheinlichsten Hypothese arbeiten und versuchen diese zu verbessern, der Glaube wird die Lösung verkünden.

  8. ... wird das Wissen mit der wahrscheinlichsten Hypothese arbeiten ...

    ... wobei die »Wahrscheinlichkeit« dann wieder der Grund ist, zu glauben etc. pp. ;-))

    Die Gnostiker sagen, am Anfang war Gott

    Die Agnostiker sagen, kann sein, aber es gibt keinen Beweis

    Die Wissenschafts-Gläubigen sagen, wahrscheinlich war am Anfang alle Energie »unendlich« klein und dicht, es könnte aber auch ganz anders gewesen sein ...

    Graham Greene’s Romanheld Mr. Wormold empfiehlt daher seiner katholisch erzogenen, aber notorisch leichtsinnigen Tochter Milly, nichts aus der Erfahrung zu lernen ;-))

  9. @Boban...was sind das für « Bilder « mit der Fähigkeit von aussen in die Matrix zu wirken?....ein oder zwei Beispiele, die du meinst in letzter Zeit wahrgenommen zu haben, wären super...
    LG

  10. Die Gnostiker sagen, am Anfang war Gott
    Die Agnostiker sagen, kann sein, aber es gibt keinen Beweis
    Die Wissenschafts-Gläubigen sagen, wahrscheinlich war am Anfang alle Energie »unendlich« klein und dicht, es könnte aber auch ganz anders gewesen sein ...

    Not quite:
    Die Gnostiker sagen, es gibt übernatürliche Wesen, die Einfluss auf unsere Leben haben, komm lass uns einen Kobolt beschwören, beten, meditieren usw.
    Die Agnostiker sagen, ist mir doch egal, ob es einen Gott gibt oder nicht.
    Die Atheisten sagen, es gibt keinen Beweis für irgendwelche Götter, daher gehen wir davon aus, es gibt keine. Zeus kann mich aber jederzeit anrufen und mich vom Gegenteil überzeugen.
    Die Wissenschaftler sagen, wir wissen nicht, ob der Urknall ein Anfang, ein Ende, die Mitte oder Teil eines Kreislaufs war. Wir wissen auch nicht, was vor dem Urknall war oder warum es ihn gab, aber wir forschen und stellen Hypothesen auf, um es herauszufinden.

  11. @Samson

    Das wir nach der Corona-Krise eine fette Wirtschaftskrise haben werden, ist hausgemacht. Wird natürlich auch bequem »dem Virus« in die Schuhe geschoben werden. Dabei war von Anfang an klar, dass man nicht einfach so »Lockdowns« machen kann, ohne dass das wirtschaftliche Folgen haben wird. Allein, wenn die Zombie-Unternehmen, die seit 2 Jahren durch staatliche Hilfen künstlich am Leben gehalten werden, alle Insolvenz anmelden, wird es schon crashen.

    Ernst Wolff spricht ja schon länger darüber, dass sie im Hintergrund ganz eifrig am Digital-Euro arbeiten und sich noch die richtige »Schock-Strategie« überlegen, wie sie den einführen werden. Corona war nur der Einstieg. Aber die Meisten glauben immer noch, es geht hier irgendwie um »Gesundheit«.

  12. @daddysbimba
    Mit den Bildern meine ich das »Vorleben« von Dingen die im neuen Normal der Matrix nicht mehr geduldet werden sollen. Wie z.B. sich zu umarmen wenn sich Freunde treffen und ihnen danach ist und sie trotz allem welches auf uns alle seit 2 Jahren einwirkt, Freunde mit Vertrauen geblieben sind. Eine weiteres gutes Beispiel ist die Erfahrung als Maskenloser Einkäufer, Busfahrer usw. in letzter Zeit immer öffter mache, dass immer mehr Mitmenschen sich darüber freuen ein maskenloses Gesicht und vor allem wieder ein Lächeln zu sehen zu bekommen. War im erste Coronajahr durch vielzählige Anfeindungen, Beleidigungen und sogar das Anrufen der Polizei komplett anders und ich hätte nie gedacht dass unsere Mitmenschen wieder Freude daran finden werden ein Lächeln zu sehen.
    Auch beim Mainzer Schinderlauf der jeden Montagabend stattfindet und bei dem ein stiller Protestzug durch die Innenstadt zieht und nur Schillder mit Denkanstößen hochgehalten werden, sind im Gegensatz zu den Meldungen in den Medien, die weitaus meisten Raktionen sehr positiv. Siehe dazu die Telegramm Gruppe Mainzer Schilderlauf.
    Meine persönliche Erkennnis in den letzten Monaten ist die, das wenn wir immer selbstbewuster in der Öffentlichkeit auftreten und damit allen zeigen das wir diese auferzwungene Coronadystophie nicht mittragen und nicht mitleben wollen, wir viel mehr Mitmenschen dazu ermutigen es uns gleich zu tun, als uns in Streitgesprächen und Pros und Contras um die Ohren zu hauen.
    »Wir müssen unser »Normal« so weit es geht weiterleben, ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit bis es für immer ausstirbt!«
    LG an alle!

  13. @Kakapo3
    Wenn du dich da mal nicht verrennst ;-))

    Für den Begriff Gnosis gibt’s halt verschiedene Definitionen, eine leitet sich wohl vom altgriechischen ?????? gn??sis her, was laut Wiki mit Erkenntnis bzw. Wissen zu übersetzen wäre, laut »Studienkreis Gnosis« dreht es sich dabei um »erleuchtende Erkenntnis« i.d.S. von »synthetische[r] (Er)Kenntnis mit völlig eigenen Werten, die es dem aufrichtig Suchenden ermöglicht, das Sein und universelles Wissen zu erlangen«

    Sowas ähnliches behaupten die meinetwegen »rationalen« neuzeitlichen (i.d.S. einer Unterscheidung von bspw. »antiken«) sog. »Gesellschaftswissenschaften« von sich auch. Ich denke, jeder an einer »wertewestlichen« Akademie graduierte Pädagoge, Soziologe, Therapeut für irgendwas, Naturheilfreak etc pp könnte sich mit Begründung und Zielstellung der neuzeitlichen Gnosis-Freunde ideell anfreunden.

    Mit Beten hat das weniger zu tun als mit Idealismus, d.h. mit der Vorstellung wie die Wirklichkeit idealerweise sein soll(te), aber offenbar nicht ist. Die Agnostiker sagen dagegen explizit, menschlichem Denken sei es nicht möglich, Beweise für die Existenz von Göttern zu liefern, während die Atheisten deren Unmöglichkeit behaupten und damit im Gegensatz zum Theismus stehen, der von Gottes Schöpfung ausgeht (mit allen Implikationen, die daraus ergeben).

    Wissenschaft war, das darf man eben auch nicht vergessen, »ursprünglich« dazu da, Beweise für die Behauptungen der Religionen zu erbringen, während letztere weniger Anfang und Ende der Welt prognostizierten als vielmehr die jeweilige Hierarchie in den verschiedenen Epochen menschlicher Gesellschaften rechtfertigten. Irgendwer hat mal darauf hingewiesen, dass der politische Gesetzesbegriff dem naturwissenschaftlichen historisch voranging.

    Offenbar hat sich an der Konstellation nicht viel geändert, die »Rolle«, Herrschaft zu rechtfertigen Hierarchien zu begründen, haben anstelle der Religionen allerlei »Gesellschaftswissenschaften« übernommen, die neuerdings sogar der Naturwissenschaften vorschreiben, was »politisch korrekt« ist

    @epikur
    Die Wirtschaftskrise »nach der Corona-Krise« unterscheidet sich keinen Deut von der, die es schon vorher gab. Wie Dagmar Henn richtig schreibt, gibt es auf den sog Finanzmärkten (auf denen halt auch die Staatsschulden als »Werte« beliehen und gehandelt werden) immer größere »Geldmengen, mit denen seit 2008 die Illusion einer funktionierenden Ökonomie aufrechterhalten wird«.

    An diesem Zustand (den man erklären könnte) würde durch Digital-Währungen sowenig geändert wie am Zweck der »Volkswirtschaften« (die vernünftigerweise als Privatwirtschaft heißen müssten), der eben Profit heißt und nicht Befriedigung der Bedürfnisse von »Konsumenten« oder gar »Gemeinwohl«, obwohl das die allermeisten Menschen nach wie vor glauben.

  14. @Samson

    Natürlich geht es um Absicherung von Macht und Herrschaftsverhältnissen. Die Digitalwährungen ermöglichen aber weitaus mehr Kontrolle und Überwachung. Das sollte man nicht unterschätzen.

  15. @Samson
    1. Gerade in Zeiten wo »Wissenschaft« als Herrschaftsinstrument und Meinungsunterdrückung eingesetzt wird, ist es wichtig draufhinzuweisen, dass Wissenschaft und Glauben eben nicht dasselbe ist und auch nicht so ähnlich, sondern gegensätzlich. Dies ist eine wesentliche Erkenntnis der europäischen Aufklärung, beginnend an der islamischen Universität von Cordoba (einzelne andalusische Schriften sind in der heutigen islamischen Welt immer noch verboten) über die europäischen Universitäten wird das wissenschaftliche Denken entwickelt bewusst im Gegensatz zum religiösen Glauben. Im Mittelalter war das noch eins, jetzt nicht mehr. Alle Versuche aus den unterschiedlichen religiösen Ecken zu sagen an Wissenschaft müsse man auch »Glauben« sind abzulehnen.
    2. Religion ist nicht nur Christentum, also nur ein Gott, Gegensatz von Gut und Böse, wegen der Willensfreiheit müssen Kinder gequält werden, sondern es gibt und gab sehr unterschiedliche Spielarten, gemeinsam ist der Glaube, der nicht hinterfragt werden darf (Es gibt nur einen Gott und der heißt Allah, nicht: Es könne einen oder mehrere Götter geben, meiner heißt Allah oder so ähnlich.)
    3. Wer wissen will, was ein Agnostiker denkt, sollte einen Agnostiker fragen, nicht den Pfarrer aus der Nachbarschaft. Ich bin kein Agnostiker, also halte ich mich zurück.
    4. Ehrlich gesagt, weis ich gar nicht was »Gnostiker« im Deutschen bedeutet, im Englischen ist mit »gnostic« der Glaube gemeint, dass es übermenschliche Wesen gibt, die aber nicht allwissend, unfehlbar oder wohlwollend sind, was bedeutet, dass wir in einer unperfekten Welt leben (daher macht es Sinn Kobolde zu beschwören, wer mehr wissen will, sollte die Romane von Lawrence Durrell lesen: »For us, Gods are just dogs, who spell their name backwards.«)
    5. Allen Religionen gemein ist die Auffassung, dass mindestens ein höheres Wesen uns helfen kann, wie man diese Hilfe erreicht (Preisen, Beschwörung, Beten, Opfern von Hamstern) ist sekundär.
    6. Es ist Teil des Erscheinungsbild des Tieres »Mensch« , das es in der Lage ist übergreifende und allgemeine Werte und Vorstellung, schließlich Regeln, zu entwickeln. Es ist aber genauso nicht zu leugnen, dass es äußerst schwierig ist, alle oder zumindest die meisten Menschen dazu zu bringen sich an die Regeln zu halten.

    Am Ende noch Karl Marx:

    Die Kritik an der Religion ist der Beginn jeglicher Kritik

  16. Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in
    einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der
    Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie
    der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.

    Milosz Matuschek schreibt dazu:

    Der Mensch ist eine Maschine mit veraltetem Softwareprogramm: Uns stecken Millionen Jahre Evolutionsbiologie, Traditionen und Religionen in den Knochen. Das Programm der Aufklärung ist nie komplett hochgefahren worden, sondern wurde immer wieder unterbrochen und musste neu gestartet werden.
    Schluss mit den Parallelstrukturen

    Das Drama des Menschen lässt sich in drei Sätzen beschreiben: Gott ist tot (Nietzsche). Folglich muss sich der Mensch selbst erschaffen (C. G. Jung). Genau dies schafft er aber nicht (Harari). Stattdessen stützt er sich bis heute auf die Krücken, die ihm die Religionen (und mehr noch ihre Institutionen) hinhalten. Das lässt für eine Zukunft, die massgeblich von künstlicher Intelligenz oder «brain hacking» geprägt sein wird, nichts Gutes erwarten. Wie lange will sich die Menschheit den Luxus des Obskurantismus leisten?

  17. Bestes Neusprech finde ich immer noch das hier:

    Ich glaube, dass Ärzte jeden impfen sollten, denjenigen, der geimpft werden will, weil er der Impfpflicht nachkommt, oder denjenigen, der sich impfen lässt ganz freiwillig. Es wird ja niemand gegen seinen Willen geimpft, selbst die Impfpflicht führt ja dazu, dass man sich zum Schluss freiwillig impfen lässt.“ – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Tagesschau 19.01.2022

    Und wenn man jemanden foltert, führt das am Ende dazu, dass er freiwillig gesteht...

  18. @PV: Was ist denn mit Dir passiert?! Das sind ja richtig gute Kommentare — hatte ich bei Dir schon verloren geglaubt (gab es ja früher öfter)... (Freu). So macht das Spass von Dir zu lesen! (Daumen hoch) :-D

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