Kulturzeit

Zu den wirklich schönen Dingen im Leben gehören Kunst, Liebe, Natur, Literatur und Musik. Jenseits aller Grenzen, Nationen und Kulturen hinweg. Ja, auch dieses Blog hält sich viel zu oft mit den häßlichen Dingen der Welt auf (Politik), anstatt mehr die schönen Seiten zu betonen. Deshalb gibt es heute ein wenig Musik aus aller Welt auf die Ohren.

Die weltweite Reise beginnt mit völlig unterschätztem Ska aus der Türkei: »Athena«.

Weiter gehts nach Russland. Zu »Alina Gingertail«. Sie macht vor allem Cover-Songs von Videospielen. Hier mein Favorit zu »Witcher 3«:

Ab nach Schottland. Folkrock mit Mandoline und Geige: »Shooglenifty«. Ich habe sie vor einigen Jahren live erleben dürfen und ich kann euch sagen, das ging dermaßen in die Beine. Da kann Niemand still stehen bleiben:

Aus Indien kommen wahnsinnig intensive Trommeln: ein »Master Drummer aus Rajasthan«.

Capoeira ist eine weltweit berühmte Kampfsportart aus Brasilien. Die Musik dazu ist leider weniger bekannt:

Aus Spanien gibt es Frauenpower: »Tanxugueiras«.

Kontrastprogramm aus Deutschland. »Such a Surge« mit »Koma«. 20 Jahre alt und aktueller denn je:

Wenn man Religionen, (Geo-)Politik und Vorurteile beiseite schiebt, sieht man die Schönheit der Völker. Und das wir alle zusammen gehören. Eine Menschheitsfamilie.

27 Gedanken zu “Kulturzeit

  1. Außer vielleicht Kunst ist wohl die Musik eines der umstrittensten Themen überhaupt.
    Schon bei Musikgeschmack scheiden sich für mich die Geister.
    Ich bin bspw. der Auffassung, dass ein gewisses Verständnis für Jazzmusik integraler Bestandteil eines Intellektuellen Bewußtseins darstellt und das die andauernde schlechte Musik seit Ende der 90er teil des Problems ist. genau wie bspw. der Fußball.
    Hier mal ein gutes progressives Rockstück der 90er: https://youtu.be/6Ey2GvPbUoo

  2. @Publicviewer

    »Ich bin bspw. der Auffassung, dass ein gewisses Verständnis für Jazzmusik integraler Bestandteil eines Intellektuellen Bewußtseins darstellt«

    Ich mag Jazz überhaupt nicht. Bin ich jetzt ein Dummwurm? Du brauchst dringend mehr Übung in Toleranz und Offenheit.

  3. Ich mag Jazz überhaupt nicht. Bin ich jetzt ein Dummwurm?

    Ach wo, der haut nur aufn Schlamm, wie immer ;-))

    Ich bin fast jeden Tag mit stundenlang mit dem Auto unterwegs und hör da am liebsten Smooth Jazz (davon hat pv vermutlich noch nie was gehört), im weitesten Sinn gehören bspw Lounge oder Trance auch dazu, man kann es relativ leise hören und sich aufs Fahren konzentrieren.

    Wenn’s um Lieblingsstücke geht bzw. »wär ich gern dabei gewesen«, dann u.a. das (ist bald 40 Jahre her)
    Dire Straits — Sultans Of Swing (Alchemy Live)
    oder deren letztes Konzert auf der Brothers in Arms Tour
    Dire Straits — THE FINAL OZ — Live in Sydney

  4. Smooth Jazz ist mir als Begriff unbekannt.
    Du möchtest mir jetzt aber doch nicht erzählen, das »Dire Straits« als solches dazu gehört. ;-)
    genau so wenig wie Pink Floyd
    Ich wollte gerade Eberhard Weber Silent Feed verlinken...war mir aber nicht möglich...?
    Wird irgendwie jetzt auch die Musik zensiert, oder wie verhält sich das?

  5. Jeder erhebt seinen Geschmack Ansicht Religion –? nach Gusto verlängern zum Standard an dem Andere gemessen werden ‚das ist der Anfang vom Elend. Schubladendenken folgt.

    Jazz ist nicht mein Ding also geht’s mir am einen Ohr und am Anderen raus .. Hahaha

    Btw,die Leute sollten weniger vor der Glotze sitzen und mehr die Zielsicherheit beim werfen trainieren...

  6. Ich höre ja am liebsten Folk. Und zuweilen sogar Country. Und zwar ausgesprochen gerne.
    Und nun? Will mich jemand deswegen analysieren oder wie? Da zuck‹ ich doch nur mitleidig mit den Schultern...

  7. Smooth Jazz ist mir als Begriff unbekannt.

    Eben, und das sagt halt auch alles über dein »Intellektuelle[s] Bewußtsein« ;-))

    Schon dein erster Satz »Außer vielleicht Kunst ...« ist nicht mehr als gequirlter Quark. Der Unterschied zwischen Michelangelo oder Van Gogh und meinetwegen Bob Ross hat nix mit ›Stil‹ oder ›Inhalt‹ dafür umso mehr mit dem jeweiligen ›Geschäftsmodell‹ zu tun. Aber weil du (zumeist) nur den hochtrabenden Schwätzer gibst, hast du davon keinen blassen Schimmer und kaschierst das mit sinnfreiem Geschwafel vom »Verständnis für Jazzmusik« bzw. wer deiner Ansicht nach dazu gehört oder nicht.

    Damit bist du allerdings auch in guter Gesellschaft. Es gibt jede Menge professionelle Spinner, die sich für »Experten« halten und über Wohl und Wehe von »Kunst« entscheiden. Was davon »intellektuell« wirklich zu halten ist, kann dir am besten der Meisterfälscher erklären.

    Verglichen damit ist die diese Art Malerei vermutlich so naiv wie die von Bob Ross, aber das spielt eben, außer für »Intellektuelle« wie dich, keine Rolle. Ich wollte, ich könnte sowas und ich kenn etliche Leute, die sich an der Klampfe versuchen und glücklich damit wären, es so zu können wie Gilmour oder Knopfler, die verglichen mit bspw Al Di Meola für »Intellektuelle« nicht mehr als Amateure sind.

  8. Bei echter Kunst geht es im Übrigen nie um ein Geschäftsmodell.
    Genau deswegen ja auch der Jazz aber ihr wollt das sowieso nicht verstehen, weil ihr es gar nicht könnt.

  9. Bei echter Kunst geht es im Übrigen nie um ein Geschäftsmodell.

    Ach ja, dann durchforste mal die Archive nach Picassos Begründung, weshalb er den Kubismus erfunden hat. Was du im ganzen Leben nicht begreifst ist, dass der ganze Hokuspokus um sog »Urheberrechte« zu nix anderem taugt, als »Kunst«, egal ob »echt« oder nicht, zu vermarkten.

    Das ist bei Jazz nicht anders als bei anderen poppulären Stilrichtungen. Wer als Musiker zu den Leverkusener Jazztagen eingeladen wird, gilt in der Jazz-Szene als ziemlich bedeutend und gleiches galt auch lange für das Dresdner Dixieland-Festival. Bevor es die Technik der Tonaufzeichnung gab, wurde jede Musik ausschließlich »live« gespielt und die Musiker waren entweder »Auftragnehmer« von Fürsten und anderen »Betuchten« oder sowas wie heutzutage vielleicht noch die Gypsy Kings, mal gejagt und mal gefeiert. Der Punkt ist, dass jeder, der das professionell macht, am Ende davon leben können will.

    Anderfalls ist er vielleicht so einer wie mein Musiklehrer in den letzten beiden Schuljahren. Der war klug genug, um zu wissen, dass Halbwüchsige sich für Rock und Pop interessieren, aber im ganzen Leben nicht für klassische Musik, die auf dem Lehrplan stand. Wenn wir die »Klassik« über uns ergehen lassen würden, hatte er uns versprochen, würde er ne Stunde Musik von den Beatles zu spielen. Das war in den frühen 1970ern in der DDR bestimmt nicht nach den Vorstellungen derer, die den Lehrplan ausgeheckt hatten. Er hat sein Versprechen gehalten und beim nächsten Mal sein Tonband mitgebracht ;-))

    Wirklich beeindruckt hat er uns aber mit was ganz anderem. Wir kamen mal von der Hofpause in Klassenzimmer, da spielte dieser Typ, den bis dahin eigentlich niemand wirklich ernst genommen hatte, eine Hand am Klavier, die andere an der Trompete, House of the Rising Sun. Dass er quasi »nebenbei« in einer Jazz-Band spielte, wusste vorher niemand und er hat kein Aufhebens drum gemacht.

    Im Übrigen sehen das die Musiker selber eh nicht so eng mit den »Genres« wie manche, die sich für »intellektuell« halten. Hier spielen ein paar zusammen, die zu den allergrößten zählen, und zwar in allen möglichen »Genres«.

  10. Gerade die Hochkultur, die ja so viel versteht von Intellektualität, ist jetzt sehr dienstbeflissen beim Aussortieren russischer Künstler- ganz so wie man sich »intellektuelle« Vorbilder vorstellt....
    Hier noch was aus der Zeit der NDW, mit einem Text, der glatt aus unseren Tagen stammen könnte...

  11. Die neue Deutsche Welle war der Anfang vom Ende.
    Das ist nichts weiter, als akustische Umweltverschmutzung.
    Sorry, aber ist halt so.
    Ich kenne wirklich niemand in meinem hoch intellektuellem Umfeld der so etwas hört.
    Und, ich bin schon etwas älter habe wesentlich mehr gehört und gesehen und bin auch wesentlich mehr herumgekommen.
    Ansonsten..hmmm...
    Sehr gut dagegen der Link von Samson.
    Bei Musik scheiden sich endgültig die Geister...lächel
    Ich konnte auch diese Nina Hagen nie ausstehen..was für eine Zicke.
    Wahre Kunst steht für sich selbst und wird erst hinterher vermarktet und ist nicht dessen Intension..

  12. @Publicviewer

    »Ich kenne wirklich niemand in meinem hoch intellektuellem Umfeld der so etwas hört.«

    Wundert mich jetzt wenig. Wenn man sich zum Beispiel diesen Text hier reinzieht, ist klar, dass es schmerzt. ;-)

  13. Mal abgesehen davon, das der Text sicherlich in gewisser anarchischer Weise meinen Anklang findet, auch wenn er hier anscheinend vom Mob vorgetragen wird.
    Aber was hat dieses Lied mit hoch intellektuellen Ansichten zu tun?
    Fast sämtliche echte Reformen und vor allem auch Revolutionen stammen ideologisch vom Ursprung, aus der Feder von der meist gelangweilten intellektuellen Elite.

  14. Zur soziologischen Einordnung der Diskussion empfehle ich Pierre Bourdieu »Die feinen Unterschiede«:

    Dabei unterscheidet Bourdieu drei Dimensionen des Geschmacks:
    die Dimension des legitimen Geschmacks,
    die Dimension des mittleren Geschmacks,
    die Dimension des populären Geschmacks.
    Die Unterschiede dieser drei Dimensionen erläutert Bourdieu unter anderem am Beispiel der kulturellen Praxis des Musikhörens. Das Kulturelle ist demzufolge nichts Autonomes oder Spontanes, sondern immer Ergebnis der jeweiligen Sozialisation.

  15. @tiffany Nein, Du wirst nicht geteert und gefedert, wir (die Frauen unserer Famillie von 16 bis 70) haben äusserst konspirativ die komplette Nashville-Serie zweimal durchgeglotzt, einmal deutsch, einmal amerikanisch: Da sind die Liedtexte Teil der Handlung und die Handlung ist der Hammer — danach incognito auch zu einem Konzert eines der Hauptprotagonisten in München gegangen (nicht allein, sondern alle) und gestaunt, wieviele Fans diese Serie hat: Alle wahrscheinlich restlos undercover. So wie wir auch.

    Unvergesslich:

    Ein abgedunkeltes Zimmer, schalldicht mit Schafwolldecken verhängt, Rhabarberkompott mit frischen Erdbeeren in riesiger Menge vorfabriziert, dann mit flüssiger Sahne herumgereicht und ganz nah an den (grossen) Bildschirm sich gehockt, eng zusammengedrängt, damit kein Laut nach draußen dringt, aber auch keine Note/keine Zeile verlorengeht. Und wenn der Abspann samt Cliffhänger von unten hochgekommen ist, geschrien: »Einer geht noch!«. (»Aber ich muß um 5 Uhr morgen aufstehen!«) Dann mit rotgeränderten Augen und leichter Übelkeit wegen Saurem mit Sahne im Magen in die jeweiligen Betten gesunken, nicht ohne auf dem Flur kopfschüttelnden anderen Mitgliedern des Haushaltes zu begegnen, die sich auch gerne mal mit Reinplatzen und blöde Sprüche loslassen an uns rächen wollten, was aber nicht gelungen ist.

    Seitdem weiß ich, daß die Geschichte stimmt, daß früher beim Schafkopfen im bayerischen Niederland die Männer an einem Pinkelstab in einen Gulli unter dem Tisch uriniert haben, um nicht aufstehen zu müssen — Frauen können das ja nicht, aber verdrücken bis kurz vom Platzen schon... LG Josi

  16. Mal ganz ehrlich, pfeif auf alle Stilrichtungen oder was »Soziologen« sich auskaspern, aber wenn’s wirklich nur darum geht ...
    ... das ist wirklich echte, unverfälschte Kunst und zwar aus genau dem Grund, den der erste Kommentar beschreibt, »look at that little toy drum kit. It looks like a starter kit for a 10 year old kid yet that drummer makes it sound good. The guiatrist? Well, who the hell plays heavy metal or any electric guitar these days without 15 effects pedals and a huge Marshall amp. This guy had a guitar and a little 15 watt practice amp. That’s all! He sounded fantastic. The base player? Perfect. He kept time like a quartz watch and didn’t miss a note« ;-))

  17. @epikur
    Joachim Witt ist eh Kult, auch sein durchgeknallter »Herbergsvater«.
    (Absurdität am Rande, »Die Flut« (Witt/Heppner) wurde nach dem Tsunami von 2004 nicht mehr gespielt für einige Monate...)
    Auch eher durchgeknallt...

  18. Ja, die Streetband ist einfach Klasse aber Rest ...umpf...
    Werde ich nie verstehen, da fehlt mir einfach das Modul.
    Ich bin immer noch dabei, die Kausalitäten von schlechter Musik und dem Zeitgeschehen in einem längeren Essay darzustellen, von dem ich tief im Inneren überzeugt bin, das es eine gibt. ;-)

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