Neulich bei meiner Ärztin

ärztin_teaser»Trinken Sie? Rauchen Sie? Wie sieht Ihr Blutdruck aus? Moment, wir messen ihn gleich mal...ok, gut! Haben Sie Blutzucker? Allergien? Sonstige Beschwerden? Nein? Erkrankungen in der Familie? Gibt es Auffälligkeiten beim Wasser lassen oder beim Stuhlgang? Treiben Sie regelmäßig Sport? Ja? Gut! Okay, sie scheinen gesund zu sein! [...] Ach so, sind Sie bei den Impfungen auf dem aktuellen Stand?«

Ohne nun eine Diskussion von Impfgegnern vs. Impfbefürwortern loszutreten, so mutete die letzte Frage sehr verkaufsfördernd an. Weshalb brauche ich jetzt eine Impfung? Weiß die Ärztin etwa mehr als ich? Kommende Seuchen? Grippe-Epidemien? Ein einfaches »Nein, ich brauche keine Impfungen«, kippte dann auch sofort die gute Stimmung. Beim Hinausgehen fielen mir dann auch zum ersten Mal die vielen Impf-Plakate im Flur sowie die entsprechenden Info-Broschüren im Wartezimmer auf. :wtf:

7 Gedanken zu “Neulich bei meiner Ärztin

  1. 1. Nach einem Fahrradsturz mit einigen Hautabschürfungen und Gesichtsverletzungen gabs bei mir eine Tetanusspritze. 10 Jahre Schutz.

    2. Masern sind in diesem Jahr rapide auf dem Vormarsch. Der Grund wird darin vermutet, dass die meisten Eltern ihren Kindern die 2. Impfe nicht geben lassen und damit nur ein Schutz von 80 % besteht.

    https://hausarzt-in-ditzum.com/2017/04/26/masern-auf-dem-vormarsch/

    3. Eine Bemerkung zum Blutdruck. Einmal messen dient nur dem Konto der Ärztin. Dreimal messen in 5–10-minütigem Abstand schließt evtl. eine Weisskittelhypertonie aus. Die dritte Werte liegen in der Regel weit unter denen der ersten Messung. Sport-Kardiologen der jüngeren Generation wissen, dass nur eine 24-Stunden Blutdruckmessung eine valide Aussage macht. Die oberflächliche Messpraxis hat zur massenhaften Verschreibung von Blutdrucksenkern geführt. Selbst bei einem systolischen Druck von zwischen 130 und 140, also einem normalen nach den neuen Leitlinien, wird man bereits als Prähypertoniker eingestuft und medikamentös behandelt.

  2. Ich bin 60. Ich kann mich dunkel daran erinnern, als Kind mal ein paar Spritzen bekommen zu haben Gegen »DiKiWu«. Zwei Pockennarben auf dem linken Oberarm sind noch sichtbar. All dies hat wohl geholfen. Statt dessen bekam ich Keuchhusten, gemeinsam mit meiner Schwester. Der Sensenmann hielt Ausschau. Dank der Fürsorglichkeit der Eltern und eines sehr unkonventionellen Arztes leben wir noch Beide. Medikamente gab es nicht. Nur Hausmittelchen und in erster Linie liebevolle Streicheleinheiten satt. Wir leben beide noch.
    Naja, ein paar Spritzen habe ich mir später noch gefallen lassen. Es wurde nicht »injiziert« sondern »extrahiert«. So um die 500 ml meines Blutes.
    Kurzum, ich bin kein Impfgegner. Aber ein Gegner des kommerziellen Impfwahns der Gegenwart.
    Ich bin nicht »klinisch« rein aufgewachsen. Auf einem Stadtbauernhof. Vielleicht hat das geholfen, bislang au Medikamente jeder Art verzichten zu können.

  3. Er hat Jehova gesagt...! Nein; woher denn, Ärzte sind Götter in weiß, denen ausschließlich nur das Wohl ihrer Patienten am Herzen liegt und die gegenüber den kaufmännischen »Verlockungen«, die das kapitalistische Gesundheits(un)wesen so mit sich bringt, vollkommen immun (geimpft...?) sind! ;)

    Es gibt ja über das undurchsichtige Abrechnungssystem mit den Kassen kaum einen Bereich, der lukrativer für überflüssige oder oft auch erfundene Behandlungen / Verschreibungen wäre. Das gilt auch für Privatpatienten; ich war ja während meiner Anwärterschaft 3 Jahre lang so einer. Als ich z. B. zum Augenarzt ging wegen einer altersbedingten Verschlechterung der Sehfähigkeit (wollte eigentlich nur die Dioptrinwerte für Kontaktlinsen) zog der auch ungefragt ein gewaltiges Untersuchungsprogramm durch; die Rechnung in den Händen zu halten war auch recht aufschlussreich. Auch beim HNO-Arzt sollte ich auf Weisung des Dienstherren eine Hörschwäche auf dem rechten Ohr untersuchen lassen. Bei der Untersuchung fing er dann aber an, auch ungefragt Hals und Riechorgan zu begutachten... Bei mir, aber auch vielen anderen Anwärtern standen auch regelmäßig Untersuchungen auf dem Papier, die gar nicht stattgefunden hatten. Den meisten war es aber egal; bezahlt ja eh die Beihilfe bzw. die PKV...

    Übrigens — schon weitgehend vergessen: Die neoliberale Umerziehung im Gesundheitsbereich fing in meinen Augen mit der »Eigenverantwortung« für das eigene Gebiss an; so nach dem Motto, man brauche nur regelm. Putzen und zum Zahnarzt (bringt diesem ja ein regelm. Einkommen; nebenbei kann er noch dies und das abrechnen) — und dann könne da ja eben auch nix auf natürlichem Wege erkranken. Früher waren das quasi alles mal Kassenleistungen, heute ist jeder »selber Schuld«, wenn die Kauleiste mehr und mehr den sozialen Status widerspiegelt! Aber auch hier wird ja inzwischen an »Zahnzusatzversicherungen« etc. gewaltig Geld verdient. Und nun kommt auch noch die »Infrastrukturabgabe«; dann garantieren die Autofahrer die Gewinne der »investierenden« Versicherungskonzerne...

    Neulich bei der Vorstandssitzung eines Pharmakonzerns: Wir haben da ein neues Medikament, es fehlt uns nur noch die passende Krankheit dazu.

  4. @Dennis82

    »Neulich bei der Vorstandssitzung eines Pharmakonzerns: Wir haben da ein neues Medikament, es fehlt uns nur noch die passende Krankheit dazu.«

    Das ist doch Verschwörungstheorie! Du Aluhut-Träger! Frisst sicher Globuli! Betest den Mond an! Und glaubst an »alternative Medizin! Haha! Nur industriell hergestellte Pharmazeutika können heilen! Also vorübergehend! Kurzzeitig. Sollst ja schnell wiederkommen. Biste schon geimpft? :bulle:

  5. @Epikur: Jaaaa, gib mir Tiernamen! :)

    Das läuft doch beim Arzt wirklich so — du gehst hin, fühlst dich wirklich gesund — aber der kuckt sich deine Werte an — und schwupps biste »krank« und bekommst Pillen verordnet. Und dann kommt wohl eben oft der »hippokratische Neid« in Gang, den das Känguru im Kapitel 11 seines unveröffentlichten Hauptwerks »Opportunismus und Repression« behandelt:

    Warum musst du denn Tabletten nehmen, Oma?“

    Oma hat doch immer so schlimme Bauchschmerzen. Dagegen helfen die weißen Pillen. Nur bekommt Oma von denen leider Kopfschmerzen. Die bekämpft sie mit den gelben Pillen, die leider auch dafür sorgen, dass Oma ganz schlecht schlafen kann. Deshalb nimmt Oma die roten Pillen, wegen denen sie leider ganz furchtbar schlechte Laune bekommt und traurig wird. Doch dagegen helfen die schwarzen Pillen. Nur leider bekommt Oma von denen immer so schlimme Bauchschmerzen. Aber dafür hat Oma ja zum Glück die weißen Pillen.“

    aus »Die Känguru-Chroniken« von Marc-Uwe Kling.

  6. Es gibt einige Impfungen wie zB eben gegen Tetanus, oder auch Diphterie, die man auch als Erwachsener immer mal wieder auffrischen sollte — bzw muss, wenn man weiterhin Schutz haben will. Ein Blick in den Impfausweis hilft da weiter.

    Insofern kann ich an der Frage deiner Ärztin erstmal nichts Verwerfliches erkennen, im Gegenteil. Erst die Gegenfrage, was sie denn mit ›aktuellem Stand‹ meine, könnte Klarheit schaffen.

  7. Tetanus kann nur unter Ausschluss von Sauerstoff entstehen. Wenn Du also eine Wunde Sauerstoff aussetzt, kann sich Tetanus nicht ausbreiten. Ich wußte diesen Sachverhalt auch nicht und habe mich deshalb vor einigen Jahren gegen Tetanus impfen lassen. Mit den jetzigen Erkenntnissen würde ich das nicht mehr tun.
    Ich halte die üblichen Impftheorien mittlerweile für Quatsch. Sie dienen meiner Meinung nach nur dazu, Gegner zu bekämpfen und Umsätze für BigPharma zu generieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.