Fressen, ohne gefressen zu werden

  1. Den Spanier fand ich jetzt nicht so gut, die Nachos waren pappig.
  2. Hast Du schon mal Hirsch gegessen?
  3. Lass uns mal wieder schick essen gehen!
  4. Ich find ja »die Kochprofis« cooler als »das perfekte Dinner«!
  5. Ich hätte mal wieder Lust auf den Italiener um die Ecke. Die Pasta dort schmeckt echt lecker!
  6. Wo gibt’s hier ne Rostbratwurst?

Knapp eine Milliarde Menschen hungern weltweit. Ein gutes Sechstel der Weltbevölkerung. Das Essen, das in sich Einverleiben ist in unserer Überfluss-und-Haben-Gesellschaft eine von vielen Alibihandlungen der individuellen Selbstverwirklichung. Wir sind das, was wir essen. Wir essen, um zu werden, statt zu essen, weil wir sind.

3 Gedanken zu “Fressen, ohne gefressen zu werden

  1. Ja, ist extrem viel Foodporno bei uns. Teilweise Ekelhaft.

    Trotzdem, das gemeinsame Essen mit der Familie und Freunden halte ich für eine kulturelle Errungenschaft, die man nicht missen sollte. Durch unsere »moderne« Lebensweise, wird dieser gemeinschaftliche Aspekt immer mehr in den Hintergrund gedrückt.

    Diese ganzen Kochshows sind nur der hilflose Ausdruck einer der breiten Masse verloren gegangene Fähigkeit. Zum guten Kochen braucht man nämlich Zeit.

  2. Je mehr im Fernseh stellvertretend gekocht, gebrutzelt und darüber parliert wird, desto weniger müssen die Zuschauer es tun.
    Interessant, wie Essen in letzter Zeit immer mehr zum MIttel sozialer Segregegation wird. Wer früher eine Jolle am nächsten Stausee hatte, lässt sich heute für das gleiche Geld eine superteure Küche einbauen.
    Die Krönung lieferte mal ein mir entfernt bekanntes Paar: Die haben ordentlich Kohle und sind fast jeden Abend ins Restaurant gelatscht, weil ihre Kochkünste bei Pasta mit Pesto endeten und er gerade mal den Kaffeevollautomaten (noch so ein Statussymbol) bedienen kann. Trotzdem haben die sich eine Küche für ca. 20.000 Schleifen gekauft und gaben auch mächtig damit an. :nene:

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