Aldous Huxley's Schöne Neue Welt


Schöne Neue Welt - Buchcover Wir befinden uns in einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft, im Jahre 632 nach Ford. Diese neue Zeitrechnung beginnt mit dem Jahr 1908 A.D, als Henry Ford sein T-Modell auf den Markt bringt. Das Jahr 632 nach Ford entspricht somit dem Jahr 2540 unserer Zeitrechnung. Durch die Technik und die Naturwissenschaft gibt es keine Krankheiten, keine Armut und keine Unruhen mehr. Allerdings wurden auch, zugunsten eines stabilen sozialen Netzes, Kunst, Religion und Freiheit abgeschafft.

Die Menschen werden nicht mehr frei geboren, sondern im Gen-Labor gezüchtet. Durch ein spezielles Verfahren, das sog. »Bokanowsky – Verfahren«, kann sich ein Ei bis zu sechsundneunzig mal knospen, d.h. man erhält sechsundneunzig identische Embryos. Spätere Menschen die sich von ihren Erbanlagen in keinster Weise unterscheiden und völlig identisch sind. Da die Menschen nun in Kasten eingeteilt sind, werden sie dementsprechend geklont und genormt. Die Kasten sind in absteigender Reihenfolge; Alphas, Betas, Gammas, Deltas und Epsilons. Wobei es noch die Sonderregelung von, z.B. Alpha plus oder Epsilon minus gibt. Alphas werden für spätere Führungspositionen und Epsilons für niedere Arbeiten, wie z.B. Fabrikarbeiten eingesetzt. Um nun, z.B. einen Epsilon zu züchten wird schon dem Embryo in regelmäßigen Abständen Sauerstoff entzogen, um seine späteren geistigen und körperlichen Fähigkeiten auf ein Mindestniveau zu halten. 214 n. Ford wurde schließlich die sog. »Hypnopädie«, die Schlafschule entdeckt. Während der Nacht werden den Babys und den kleinen Kindern durch eine automatische Sprechanlage Einflüsterungen gemacht, welche vierzig- bis fünfzig mal pro Nacht wiederholt werden. Es sind Lektionen über Regeln des Kastenbewusstseins, über sittliches Benehmen und soziale Gefühle anderen Gegenüber. Auf diese Weise ist auch jeder mit seiner Kastenzugehörigkeit zufrieden und es gibt keinen Neid zwischen den Kasten. Die Menschen werden so ihrer jeweiligen Kaste entsprechend, vollständig genormt.

In der »Schönen neuen Welt« ist die Unterhaltungsindustrie perfektioniert worden. Es gibt Fühlkino, Zentrifugalball und pneumatische Mädchen. Es besteht für jeden die freie Wahl des Sexual-Partners. »Jedermann ist seines Nächsten Eigentum« heißt eine Schlafschulweisheit und es gilt als äußerst ungehörig über einen längeren Zeitraum denselben Partner zu haben. Und sollte tatsächlich mal jemand depressiv oder unglücklich sein, dann gibt es Soma, eine legale und sehr beliebte Droge, die von Melancholie und Traurigkeit befreit.

Der Hauptprotagonist des Buches entstammt nicht der »Schönen neuen Welt«, sondern aus einem Indianerreservat, welches für die Zivilisierten zu einem Touristenort geworden ist. Der "Wilde" fordert Individualität, Freiheit, Sünde und Schmerz – kurzum das Leben in seinem ganzem Leid. Für ihn ist die Zivilisation, der »Schönen neuen Welt«, eine sterile und gottlose Welt, in welcher die Menschen, ihr Mensch - Sein verloren haben.

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