Presseblick (80)

Hauptsache: Aufmerksamkeit!

Auf horizont.net entdeckt Cosmin-Gabriel Ene den Leser: »Leserumsätze sind nicht nur ein modisches Extra zu Werbegeldern für die Verlagsbranche, sie sind eine Notwendigkeit — und das erkennen die Medienmacher zunehmend. Nun müssen sie mit den unbequemen Feinheiten dieser Erkenntnis zurechtkommen, den Kniefall vorm viel zu lange ignorierten Nutzer machen.« Frei nach dem Motto: gebt uns euer Geld, aber die Meinungs- und Deutungshoheit behalten wir! Oder werden tatsächlich die zahlreichen, geschlossenen Kommentar-Sektionen der großen Medienportale wieder eröffnet? :pfeif:

Der Fake-News-Skandal um Claas Relotius ist und bleibt natürlich ein absoluter Einzelfall: »Acht weitere Redaktionen haben Belege für Manipulationen gefunden.« So etwas wird es nie nie wieder geben! Versprochen! »Recycelte Protagonisten, geänderte Namen, falsche Altersangaben« — also das kann in der Hektik des WDR-Alltags schon mal passieren! :jaja: Weiterlesen

Giftgas

»Während der Einsatz von Chemiewaffen in Kriegen inzwischen international geächtet ist, dürfen Polizisten Tränengasdosen am Gürtel tragen.«

- Anna Feigenbaum. »Zerstreuen und ersticken«: über die Geschichte des Tränengases. Le Monde Diplomatique. Ausgabe Mai 2018. S. 9

Anmerkung: Eine interessante Perspektive und Analyse. In dem sehr empfehlenswerten Artikel heißt es weiter, dass die Herrschenden bereits im 1. Weltkrieg aktiv nach Kampfgasen geforscht haben, um Massenunruhen einzudämmen und um »die Machthaber zu schützen«. Es ist übrigens mitnichten so, dass Tränengas ungefährlich ist. Immer wieder sterben Menschen daran oder tragen schwere Verletzungen davon. Nur wird dies in aller Regel vertuscht und verschwiegen.

Der pädagogische Happen (14)

_happen_

Mutter: „Du, unser Sohn ist gerade bei seinem Freund. Könntest Du bitte alle Spielzeug‑, Holz- und die Legowaffen aus seinem Zimmer entfernen? Ich möchte keine Gewalt und keine Kriegsspiele mehr in unserer Wohnung!“

Vater: „Aber er spielt doch so viel damit! Und es ist ihm so wichtig!“

Mutter: „Ich will hier keine Aggressionen mehr haben! Wenn weniger Kinder mit Waffen spielen würden, dann hätten wir auch weniger Kriege auf der Welt!«

Vater: „Ich finde nicht, dass er aggressiv ist, wenn er sich spielerisch austobt. Besser so, als wenn er seine Körperlichkeit unterdrückt und es dann an anderer Stelle herausbricht, wo es womöglich nicht hingehört.“

Mutter: „Immer musst Du mir widersprechen und in meine Erziehung reinreden! Machst Du das jetzt bitte oder soll ich selbst die Spielzeugwaffen entfernen?“

(Bisherige Folgen)

Uran-Munition

Die Dokumentation »Deadly Dust« (Todesstaub) von Grimme-Preisträger Frieder Wagner aus dem Jahre 2007 wird medial weiterhin totgeschwiegen. Wagner bekommt keine Aufträge mehr. Für die Doku findet sich bis heute kein Filmverleih und er läuft auch nicht im Fernsehen. Der Film thematisiert die Nutzung und die Folgen von Uran-Munition (in Deutschland hergestellt!), besonders in den vergangenen NATO-Kriegen. Wer den Film noch nicht kennen sollte: unbedingt nachholen!

Misserfolge sind Erfolge

»Frankreich engagiert sich bereits massiv in Afrika und ist nicht in der Lage, einen Krieg im Nahen Osten zu gewinnen.«

Serge Halimi. »Nichts gelernt«. Le Monde Diplomatique. Dezember 2015. S. 8

Anmerkung: Vielleicht definiert man Erfolg aus der falschen Perspektive? Vielleicht ist die derzeitige Syrien-Krise ein Erfolg für die internationale Waffenindustrie? Ein globaler »Waffenübungsplatz«, bei dem man sich eine goldene Nase verdienen kann? Vielleicht ging es beim Afghanistan-Krieg nie um Demokratisierung und Menschenrechte, sondern um die Sicherung von Rohstoff-Transportwegen (Pipelines) sowie um die Opiumfelder? Vielleicht ist die »Schock-Strategie« der Erfolg, den man will? Womöglich wäre ein dauerhafter Frieden, Freiheit und Wohlstand im Nahen und Mittleren Osten,  ein echter Misserfolg für die Interessen westlicher Regierungen und Konzerne?

Der Anschlag (27)

anschlag_teaserDie Bundesregierung hat zum 30. Juni 2016 ein neues Gesetz zum Schutz der Binnenwirtschaft beschlossen. Demnach ist jeder Bundesbürger verpflichtet 90 Prozent seines Einkommens für Waren, Produkte und Dienstleistungen auszugeben. Wer spart, dem droht ein Bußgeld von bis zu 90 Prozent des jeweiligen Einkommens.

Das Rheinmetall-Institut und die Lockheed-Martin-Stiftung haben in einer gemeinsamen, repräsentativen Studie nachgewiesen, dass in Saudi Arabien keine relevanten Menschenrechtsverletzungen an US- oder EU-Bürger verübt werden. Sie empfehlen daher keinen Stopp von Waffenexporten nach Saudi Arabien.

Ab dem 30. Juni 2016 müssen alle Bezieher von ALG 2 nackt zu ihren Terminen erscheinen. Außerdem müssen sie sich einer Rektaluntersuchung unterziehen lassen, da neuere Studien bewiesen haben, dass viele Hartzis Geld in ihrem Arsch verstecken würden. Wer sich weigert, dem drohen 100 Prozent Sanktionen.

Presseblick (46)

Wolfgang Lieb von den Nachdenkseiten hört nach 12 Jahren auf. Er sei mit der Richtung, welche die Nachdenkseiten einschlagen würden, nicht mehr einverstanden. Sie sei zu konfrontativ, einseitig und diskursunfähig geworden. Auch würden sie die USA für zu vieles verantwortlich machen. Er halte auch den »häufigen Vorwurf der medialen Gleichschaltung« für falsch. Schon deshalb weil er historisch mit der Nazizeit verknüpft sei. Auch wenn ich Wolfgang Lieb´s Texte immer gern gelesen habe, so liest sich seine Begründung wie ein Vorwurf, die Nachdenkseiten seien zu antiamerikanisch und verschwörungsteoretisch geworden.

Dabei haben Edward Snowden, Julian Assange, die gezielten Drohnenmorde der USA, Atlantikbrücke-Journalisten, der NSA-Skandal sowie die einseitige Berichterstattung beim GdL-Streik, der Ukraine, Russland/Putin, dem Syrien-Krieg und Griechenland für jeden eindeutig offen gelegt, dass die Herrschenden schon lange nicht mehr an einem demokratischen, kritischen Diskurs interessiert sind. Indessen nutzen die »linke TAZ« und die »linke Frankfurter Rundschau« den Ausstieg von Lieb, um die unliebsame Nachdenkseiten-Konkurrenz als Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, Antisemiten, NATO-Hasser und Antiamerikaner  zu diffamieren. Wann ist diese Keule endlich abgenudelt? Weiterlesen

Filmtipp: Planet der Affen – Revolution

Affen_PlakatDer zweite Teil der neu aufgelegten Planet der Affen – Reihe ist kein Action‑, sondern ein Antikriegsfilm. Er ist voll gepackt mit aktuellen Vergleichen (beispielsweise zur Ukraine-Krise) und einer derben Zivilisationskritik. Der Film ist ein Plädoyer für den Pazifismus – ein für Hollywood eher seltenes Projekt, in Zeiten der weltweit geführten US-Kriege um Rohstoffe und Rohstoffwege (Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Ukraine etc.). Ganz im Gegenteil fungieren heutzutage viele Blockbuster als Anheizer und Einpeitscher von Kriegen wie beispielsweise die Transformers-Reihe (großzügig vom US-Militär gesponsert).
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ZG-Rückblick: Auch Deutsche müssen um Leib und Leben fürchten, wenn Sie in amerikanische Garagen eindringen

ZG-RückblickIn Montana ist ein deutscher Austauschschüler erschossen worden, nachdem er offenbar in die Garage eines 29-Jährigen eindrang. Der Täter beruft sich auf die in vielen US-Bundesstaaten geltende »Castle-Doktrin«, die Bewohnern weitgehend die rechtliche Legitimation zur Gewaltanwendung gegenüber Eindringlingen einräumt. In den deutschen Medien wird nun diskutiert, inwiefern diese Doktrin mit europäischen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit vereinbar ist.

Ist dies eine Alibidiskussion, weil nun zufällig ein Deutscher betroffen ist? Sind solche rechtlichen Regelungen womöglich historisch oder soziokulturell begründbar und deshalb sollten auch Deutsche sich in den USA entsprechend anpassen? Wenn nun ein französischer Austauschschüler betroffen wäre, wie würden unsere Medien reagieren? Weiterlesen