Neofeudale Psychopathen

»Beschäftigte mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen sind in Führungspositionen überrepräsentiert und kassieren im Schnitt höhere Löhne. [...] Eine Reihe antisozialer Persönlichkeitsmerkmale erhöht demnach die Chance auf Beförderungen und hohes Einkommen.«

Böckler Impuls Ausgabe 192017

Anmerkung: Wie jetzt? ich dachte immer, dass die Korrelation stets heißt: wenig Geld gleich wenig Bildung und wenig Empathie (»sozial schwache Schichten«/»bildungsferne Schichten«)? Jetzt kommt raus, dass die sozialresistenten Schichten, die Reichen, die Karrieristen und Chefs, die eigentlichen Psychopathen sind. Für viele ist das sicher keine brandneue Erkenntnis. Aber schön, dass sich auch mal Ökonomen und Forscher damit beschäftigt haben. :D


» „Aber mein Chef braucht mich!“
» Immer schön die Klappe halten!
» »Ach, wie überraschend: Reiche Menschen sind sozial schwächer«

Siegersprache

Prekär Beschäftigte. Prekariat.
Modernisierungsverlierer.
Bildungsferne Schichten.
Die Abgehängten.
Minderqualifizierte.
Sozial Schwache.
Unterschicht.
Proleten.

»Die reichsten 10 Prozent aller volljährigen Personen verfügten im Jahr 2007 über 61,1 Prozent des gesamten Vermögens. 27,0 Prozent der Erwachsenen verfügten über kein Vermögen oder waren verschuldet.« (Bundeszentrale für politische Bildung)

»62 Superreiche besitzen so viel wie die Hälfte der Weltbevölkerung.« (Oxfam)

Und dennoch haben wir mehr Begriffe für die Armen als für die Reichen. Wie wäre es mal mit »sozialresistente Schichten«? Schließlich beweisen viele Vermögende immer wieder, dass ihnen Leib und Leben der finanziell armen Menschen absolut egal ist.

»Mir doch egal!«

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© epikur

Ab sofort ist mir alles egal. Sollen die Finanzindustrie, global-agierende Konzerne und die korrupte Politik, die Welt ausbeuten und zerstören. Sollen doch Milliardäre, Bankster und kriminelle Institutionen ihren Reibach machen. Warum sollte ich mir auch Gedanken über etwas machen, was ich eh nicht ändern kann? Warum sollte ich überhaupt etwas ändern wollen? Mir geht es doch gut. Naja meistens. Manchmal überkommt mich so ein Gefühl der Einsamkeit, der inneren Leere oder Traurigkeit. Aber dann schalte ich den Fernseher an, höre ein wenig Musik, gucke in WhatsApp nach, wem ich jetzt so schreiben könnte (oder ob mir jemand geschrieben hat. Hihi.) und schaue mir auf Facebook ein paar lustige (Katzen-)Videos an – und schon geht es mir wieder besser. Weiterlesen

Neusprech: Sozialkompetenz

ZG-Artikel: Neusprech HeuteIn der Wirtschaft definiert sich die soziale Kompetenz über folgende Charaktereigenschaften: Team‑, Konflikt‑, Kommunikations‑, Kompromiss- und Kritikfähigkeit. Die Bereiche der Pädagogik und der Psychologie gehen jedoch weiter und umfassen hierbei auch Empathie, rücksichts- und respektvolles Verhalten, ethische Wertvorstellungen, Solidarität und Toleranz. Die Definition des Schlagwortes ist hierbei schwammig und nicht eindeutig festgelegt, da der Begriff viele gesellschaftliche Bereiche des zwischenmenschlichen Miteinanders umfasst. Weiterlesen

Sozialresistente Schichten

sozschichtIn Wissenschaft, Politik und Medien wird häufig von den »bildungsfernen Schichten« und den »sozial Schwachen« gesprochen. Gemeint sind Menschen in spezifischen Milieus, die über wenig finanzielle Ressourcen verfügen und insofern eine hohe Tendenz aufweisen sollen, wenig gebildet und/oder erwerbslos zu sein, kriminell zu werden, eine mangelnde Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz haben und/oder alkoholsüchtig sein sollen. Hier wird vor allem regelmäßig ein genereller kausaler Zusammenhang hergestellt, der suggerieren soll, dass wer wenig Geld habe, meist auch dumm und asozial sei. Weiterlesen