Empfehlungen (8)

telepolis. de vom 13. Oktober 2023

Und wieder geht das Gemetzel und das Morden los. Und wieder muss jeder sofort »Haltung beziehen!« und sich zum »richtigen Lager!« bekennen. Ansonsten drohen gesellschaftlicher Ausschluss, Rufmord oder Jobverlust. Corona. Ukraine. Klima. Gaza. Alles wie gehabt. Menschen kommen grausam zu Tode. Auf allen Seiten. Statt Mitgefühl und Empathie, wünschen sich Sofa-Generäle Gehorsamkeit und militärische Siege.

Kaum eine deutsche Stimme in Politik und Medien spricht noch über Frieden oder Diplomatie. Bei keinem Konflikt. Alle sind seit drei Jahren im permanenten Kriegszustand. Sie wähnen sich ständig auf der Seite »der Guten« im Kampf gegen »die Bösen«. Gegen Querdenker und Impfgegner. Gegen Nazis und Klimaleugner. Gegen Putinfreunde und Kreml-Propagandisten. Und nun gegen Antisemiten und Hamas-Versteher. Weiterlesen

Antisemitismus

antisemit_titelDieser Beitrag wird die Blogger-Gemeinde spalten und polarisieren. Man wird mir einzelne Begriffe, Sätze und Formulierungen entgegenschleudern. Einen Subtext, versteckte Symbole und Zeichen sehen wollen. Mich (womöglich) als einen verkappten Nazi oder als Querfrontler bezeichnen. Denn kaum ein Thema ist mit so einem gedanklichen und mentalen Sperrgebietsetikett innerhalb der Linken gebrandmarkt, wie die Antisemitismus-Vokabel. Wer sich damit beschäftigt, sticht in ein Wespennest. Ähnlich wie Populismus, Verschwörungstheorie und Fake News, nur deutlich mächtiger, ist der Antisemitismus-Begriff heute ein politischer Kampfbegriff. Ein Herrschaftsinstrument, um unliebsam gewordene Personen sozial, gesellschaftlich, medial und kulturell zu vernichten. Diese Methode der sozial-medialen Lynchjustiz, ist in Deutschland mittlerweile eine fest verankerte, öffentliche Inquisitionsform. Weiterlesen

Kurzporträt: Felicia Langer

Die israelische Menschenrechtlerin, Schriftstellerin und Anwältin Felicia Langer erhielt 1990 den alternativen Nobelpreis. Seit dem Sechstagekrieg im Jahre 1967 begann Langer vor allem Palästinenser in den besetzten Gebieten zu verteidigen. Vor israelischen Militärgerichten kämpfte sie gegen Enteignung, Häuserzerstörung, Deportation und Folter. Im Jahre 1990 schloss sie ihre Kanzlei aus Protest, weil das Justizsystem in Israel zur Farce geworden war. Sie zog daraufhin mit ihrem Mann nach Deutschland und übernahm Lehraufträge an der Universität in Kassel und Bremen. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und ist als jüdische Israelin davon überzeugt, dass man den Staat Israel für seine kriegerische Politik kritisieren dürfe, ohne gleich als Antisemit zu gelten. In der empfehlenswerten Rotdorn-Radio Sendung vom 2. Februar 2009 »Krieg im Gazastreifen« betonte Langer:»Israel ist seit mehr als 40 Jahren eine Besatzungsmacht«.