Zur Erinnerungskultur

Da wir dieser Tage wieder himmelhochjauchzende Erinnerungskultur pflegen und vor allem uns selbst feiern, möchte ich an dieser Stelle einmal an eher unangenehme Ereignisse der Vergangenheit erinnern. Unsere westliche — ach so fortschrittliche — und menschenliebende Kultur möchte diese Ereignisse gerne vergessen sehen. Zum Beispiel das Massaker von Jedwabne im Jahre 1941 von der deutschen Besatzungsmacht in Polen verübt. Die jüdische Bevölkerung wurde in Scheunen zusammengetrieben und bei lebendigem Leibe verbrannt. Knapp 400 Menschen kamen so qualvoll ums Leben. Oder das Massaker von My Lai im Jahre 1968 im Zuge des Vietnam-Krieges von US-Truppen begangen. Über 500 Zivilisten wurden von US-Truppen brutal vergewaltigt und ermordet. Wir brauchen auch gar nicht soweit in die Vergangenheit reisen. Was sich dieser Tage im Irak und in Afghanistan abspielt, wird Massakern der Vergangenheit sicher gerecht werden.

Angesichts dieser Ereignisse halte ich eine Selbstbeweihräucherung für äußerst bedenklich. Aber vermutlich bin ich nur ein Miesmacher ;)