Telefonterror

Variante 1

MV: (Nimmt den Hörer ab. Schweigt.)
Callcenter: »Guten Tag, spreche ich da mit Markus Vollack?«
MV: »Hallo.«
Callcenter: »Ist Herr Vollack am Apparat?«
MV: »Mit wem spreche ich denn?«
Callcenter: »Mein Name ist Sven Müller vom...«
MV: (unterbricht) »Klar, und ich bin Leo Lausemaus. Wie heißen Sie wirklich?«
Callcenter: »Sven Müller. Sind Sie Herr Vollack?«
MV: »Ich heiße Leo Lausemaus.«
Callcenter: (legt auf) Weiterlesen

Die Adblock-Brille: iLook

ilook

Modell RX-01

Das kalifornische Start-Up Unternehmen »alive« hat eine neue Brille auf den Markt gebracht, die Werbung in der Öffentlichkeit blockiert. Der Erfinder der Brille »iLook« hat sich nach eigener Aussage, vom Internet-Tool »adblock«, dass Werbung im World Wide Web wirksam ausblendet, inspirieren lassen. Die neue innovative Sehhilfe, die seit knapp drei Monaten erhältlich ist und rund 50 Euro kostet, hat sich bisher weltweit über fünf Millionen Mal verkauft. Unternehmensgründer Kostovich habe nicht mit einem solchen Ansturm auf sein Produkt gerechnet. Er habe vor allem einen Schutz entwickeln wollen, der »die ureigenen Gedanken nicht mehr mit kommerzieller Propaganda vergiftet«, so der Pionier. Weiterlesen

Neulich im Spamordner

Werbung, PR, Marketing und Spam-Mails sind eine moderne Plage. Aus allen medialen Rohren, Poren und Kanälen schallt und trommelt es auf die Menschen ein: »kauf es, gib uns Dein Geld, wir machen Dich glücklich!«. Manchmal bekommt man jedoch E‑Mails, über die man sich freut. Vom Potenzmittel »Endurancer24« habe ich mir gleich eine Familienpackung gekauft. Endlich wieder vögeln, ohne das er schlaff wird.

(click to enlarge your dick)

spammailP:S: Möchte gerne mal wissen, woher die meinen Namen haben.

Massenindividualität

Täglich werden uns Ideale, Dogmen, Normen und Werte eingeimpft. Unsere Vorstellung von einem »guten und gelingenden Leben«, hängt stark davon ab wie und was wir über bestimmte Dinge denken. Zu glauben, unsere Denkweise und Einstellung zum Leben würde in einem individuellen, luftleeren Raum entstehen, der nach außen hin abgeschirmt sei, ist naiv. Wir werden ständig beeinflusst und in unserem Denken geformt und genormt, auch wenn wir das verdrängen und so gerne an den Selbstbetrug der Einzigartigkeit glauben wollen. Weiterlesen

Ausgrenzungsromantik

Das Netzwerk »Soziales Marketing« startet im Oktober 2013 eine bundesweite Kampagne mit dem Titel »Initiative zur Romantisierung von Erwerbslosen, Flüchtlingen und Obdachlosen«. Ziel sei es, »die armen Bevölkerungsschichten der Öffentlichkeit näher zu bringen und für ein positives Image zu sorgen«, so der Pressesprecher Armin Müller. Man habe eine professionelle Werbeagentur verpflichtet, die sich bei der Gestaltung der Plakate vor allem an das Kindchenschema von Tierkindern und Babys orientiere: »Mit Empathie, Mitgefühl und Humanismus spricht man heutzutage keine Zielgruppe mehr an. Haustiere und Babys werden jedoch immer beliebter, das zeige besonders Facebook, wo Millionen User täglich Tier- und Babybilder miteinander tauschen würden«, meint der Werbefachmann. Den »ist das  aber süß – Effekt« wolle man auch für Obdachlose, Asylanten, Rentner und Erwerbslose erreichen.

Sozialverbände, Gewerkschaften und Tafeln zeigten sich begeistert. Sie hoffen, dass diese Kampagne dazu beiträgt, die Interessen von finanziell armen Menschen in Deutschland besser vertreten zu können. Auf die Frage, was das Netzwerk »Soziales Marketing« von der Agenda 2010 halte, betont Armin Müller, dass man sich zu politischen Fragen nicht äußern wolle. Er halte jedoch besonders die Hartz-Gesetze als eine wichtige Errungenschaft für eine moderne Gesellschaft: »Nur so werden Eigenverantwortung, Chancengerechtigkeit und Erwerbsanreize gefördert und gefordert«. Gesponsert wird das Projekt von der Deutschen Bank, McKinsey und der Allianz.

Vermarktbare Lebenswelten

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind Werbeflächen.
Strassen, Häuser und Bäume sind Werbeflächen.
Schulen und Universitäten sind Werbeflächen.
Kinos und Museen sind Werbeflächen.
Krankenhäuser sind Werbeflächen.
Das Internet ist eine Werbefläche.
Restaurants sind Werbeflächen.
Kaufhäuser sind Werbeflächen.
Baustellen sind Werbeflächen.
Menschen sind Werbeflächen.

Neusprech: professionell

»Ein Dutzend anderer Zeugen, die anonym bleiben wollten, berichteten ebenfalls über professionell organisiertes Doping im Team zwischen 1996 bis 2012.«

- SpiegelOnline vom 19. Januar 2013

Das Adjektiv »professionell« ist positiv aufgeladen und leitet sich vom Nomen »Profi« ab. Als professionell bzw. Profi bezeichnet man »jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.« (wikipedia)

Weiterlesen

Marketing-Deutsch

Täglich werden wir mit Phrasen, Floskeln sowie mit Plastik- und Gummiwörtern bombardiert. PR-Profis und Werbeagenturen, sog. »kreative Menschen«, überlegen sich für viel Geld, wie sie uns Produkte, Dienstleistungen und Ideen schmackhaft machen können. Schließlich haben wir alle unendlich viele Bedürfnisse, so der BWL Glauben.

(click to enlarge)

 

Kinder in Deutschland; Teil 23: Konsum

Deutschland ist in vielen Gesellschaftsbereichen ein kinderfeindliches Land. Bei Bewerbungsgesprächen werden Frauen immer noch gefragt, ob sie Kinder wollen oder gar welche haben. Alleinerziehende Mütter rutschen meist in die Armutsfalle. Laute, spielende oder auch weinende Kinder in der Öffentlichkeit gelten oft als anstrengend. Um Kindertagesstätten werden Lärmwände gezogen. Nachbarn beschweren sich über laute Kinder und wer mehr als drei Kinder hat, hat es schwer, überhaupt eine Mietwohnung zu finden. Auch politisch werden weder für Kitas, noch für Erzieher ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Da schenkt man lieber den Banken 500 Milliarden Euro. Bei einer Sache jedoch, sind Kinder stets willkommen: beim Konsum.
Weiterlesen