Presseblick (83)

Julian Assange soll an die USA ausgeliefert werden. Warum? Er hat US-Kriegsverbrechen aufgedeckt. Nicht die Täter sollen bestraft werden, sondern Diejenigen, die darüber berichten:

»Im übrigen gilt ja derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.«

Kurt Tucholsky

Die hiesige Presse hält das Thema eher klein. Eine kleine dpa-Meldung, aber keine Talkrunden oder Reportagen. Und für die US-Regierung soll ein Exempel statuiert werden. Die Botschaft lautet: Niemand deckt ungestraft Verbrechen der US-Regierung, der NATO oder des US-Militärs auf. Ein wirklich schöner »Werte-Westen« ist das. Weiterlesen

Presseblick (82)

»Antreten! Zum Pieksdienst und zum Spritzabo!«

Nach knapp Zwei Jahren mal wieder ein kleiner Presseblick. Derzeit haben sich so viele Meldungen angesammelt, die ich hier kurz kommentieren möchte.

Recht
Die Tagesschau fragt sich, ob es angemessen und rechtmäßig sei, wenn Polizei-Einsätze von Demonstranten gefilmt werden? Polizei und Staatsanwaltschaften verneinen das. Rechtlich ist es bisher jedoch weiterhin umstritten. Wie soll man bitte Polizeigewalt sonst beweisen? Mit selbstgemalten Bildchen? Oder ist eben genau das nicht mehr erwünscht, damit die Polizei »freie Hand« hat? Weiterlesen

Ziegenjournalismus (8): Deutungshoheit

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Die Rubrik »Ziegenjournalismus« will sich mit den ganz alltäglichen und üblichen Methoden der Mainstream-Presse, der Leitmedien, der bürgerlichen Medien (oder wie auch immer man sonst die großen, auflagen- und reichweitenstärksten Presseerzeugnisse nennen will) beschäftigen. Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat eben nicht erst mit den Social-Media-Phänomenen, vermeintlichen Fake News, »Verschwörungstheorien«, Putintrollen, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem Populismus angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten.

Heute geht es um die Meinungs- und Deutungshoheit. Sie bezeichnet den Anspruch über eine Sache, ein Ereignis oder eine Person, die Definitionsmacht zu haben. Was als wahr gilt und was nicht. In einer freiheitlich-pluralistischen Demokratie soll und muss es stets ein öffentliches Ringen darüber geben, was letztendlich die »Wahrheit« sei. In Diktaturen hingegen, bestimmen die Regierungen die »Wahrheit«. Das Bundesverfassungsgericht hält hier fest:

»Die Organisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss als Ausdruck des Gebots der Vielfaltsicherung dem Gebot der Staatsferne genügen.

Von pluralistischer Berichterstattung ist seit gut einem Jahr absolut nichts mehr zu sehen. Stattdessen: Gleichschaltung, Diffamierung der Kritiker und Tagesschau Aktuelle Kamera.

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Ziegenjournalismus (7): Meinungsfreiheit

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Die Rubrik »Ziegenjournalismus« will sich mit den ganz alltäglichen und üblichen Methoden der Mainstream-Presse, der Leitmedien, der bürgerlichen Medien (oder wie auch immer man sonst die großen, auflagen- und reichweitenstärksten Presseerzeugnisse nennen will) beschäftigen. Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat eben nicht erst mit den Social-Media-Phänomenen, vermeintlichen Fake News, »Verschwörungstheorien«, Putintrollen, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem Populismus angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten.

Heute geht es um das journalistische Selbstverständnis von »Meinungsfreiheit«. Im Jahr 2020 hat sich mehr und mehr gezeigt, dass viele Redaktionen und Journalisten nicht nur eine panische Angst vor ihrem Verlust der Meinungs- und Deutungshoheit haben, sondern auch vielfach mit verbaler Aggression und Abwertung auf alle reagieren, die ihre Beiträge, Thesen und Meinungen hinterfragen. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (6): Gleichschaltung

Die Rubrik »Ziegenjournalismus« will sich mit den ganz alltäglichen und üblichen Methoden der Mainstream-Presse, der Leitmedien, der bürgerlichen Medien (oder wie auch immer man sonst die großen, auflagen- und reichweitenstärksten Presseerzeugnisse nennen will) beschäftigen. Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat eben nicht erst mit den Social-Media-Phänomenen, vermeintlichen Fake News, »Verschwörungstheorien«, Putintrollen, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem Populismus angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten.

Heute geht es um: »Gleichschaltung«. Die großen LeiDmedien sind bei vielen Themen (Syrien, Ukraine, Weselsky, China, Russland, Trump, Flüchtlinge, Corona etc.) komplett gleichgeschaltet. Das haben die Nachdenkseiten, aber auch das ZG-Blog in den letzten Jahren mehrfach aufgezeigt. Weiterlesen

»Ich bin reich!«

»Deutsche horten Milliarden im Ausland. Auslandskonten bleiben beliebt: Mindestens 590 Milliarden Euro haben Deutsche nach Informationen von NDR und SZ dort deponiert.«

tagesschau.de vom 24. Juni 2020

Anmerkung: Unglaublich, diese »Deutschen«! Wir haben überall Krise und die horten milliardenfach ihre Kohle im Ausland? Schämen die sich nicht? Diese rund 83 Millionen »Deutschen«? Ich muss ja zugeben, ich horte auch manchmal so ein paar Milliönchen in Luxemburg. Mein Nachbar hat letztens erst zu mir gesagt, er mache jetzt eine Überweisung von 3 Milliarden Euro auf sein Schweizer Bankkonto. Üblicher Alltag bei uns »Deutschen«. Wir sind halt reiche Säcke. Wir »Deutsche«. :jaja:

Die Transatlantik-Brücke

Zur Unabhängigkeit unserer LeiDmedien und zur Erinnerung:

(klicken zum vergrößern)

Quelle und weiterführende Informationen bei »Swiss Propaganda Research«. Am besten speichert Ihr euch dieses »schöne Bild«. Wer weiß, wie lange es noch online zu sehen sein wird, bei der derzeitigen »Löschwut«. Nein, Corona hat damit überhaupt nichts zu tun! :nene:

Mediale Gleichschaltung 2020

Die bürgerlichen Wahrheitsmedien (aber leider auch viele alternative Medien) liefern in der Corona-Krise ein ganz trauriges Bild ab. Die Aufgabe der Massenmedien (ganz besonders der Öffentlich-Rechtlichen) war und ist es, ein möglichst breites Spektrum an Berichten, Beiträgen, Analysen, Reportagen und Meinungen abzubilden. Das gilt im Normalzustand genauso wie in Krisenzeiten. Wenn seit Wochen ein (!) medizinischer Experte (der dann auch noch für den Grimme-Online-Award nominiert wird) das gesamte politische Handeln bestimmt und 120 weltweit renommierte Ärzte als Spinner und Verschwörungstheoretiker denunziert werden, weil sie es gewagt haben, eine andere Sichtweise und Analyse zu veröffentlichen, dann haben wir es mit einer medialen Gleichschaltung erster Güte zu tun.

Das Phänomen ist indes nicht neu. Erinnern wir uns an die Syrien‑, Masernimpfung‑, Ukraine‑, Russland-, Weselsky‑, DPA- oder Griechenland-Berichterstattung. Die Nachrichtenagenturen und die großen Lei(D)medien geben den Takt vor und alle Anderen marschieren mit. Alternative Sichtweisen werden aggressiv weggebissen, medial gelyncht, auf Youtube gelöscht, in die Psychiatrie verfrachtet oder mit häßlichen Etiketten beklebt: Populist! Nazi! Verschwörungstheoretiker! Antisemit! Putinversteher! Eso-Spinner! Alu-Hut! Im folgenden eine aktuelle Presseschau zur viel gelobten breiten Öffentlichkeit. Dabei ist insbesondere die CIA-Kampfvokabel »Verschwörungstheoretiker« wieder in aller Munde. Weiterlesen

Ziegenjournalismus (4): Zitate

Haben Journalisten den Mut, die Hand zu kritisieren, die sie füttert?

Die Rubrik »Ziegenjournalismus« will sich mit den ganz alltäglichen und üblichen Methoden der Mainstream-Presse, der Leitmedien, der bürgerlichen Medien (oder wie auch immer man sonst die großen, auflagen- und reichweitenstärksten Presseerzeugnisse nennen will) beschäftigen. Der Verlust der Deutungs- und Meinungshoheit sowie der Glaubwürdigkeit großer Medienhäuser, hat eben nicht erst mit den Social-Media-Phänomenen, vermeintlichen Fake News, Facebook, Verschwörungstheorien, Putintrollen, den Lügenpresse-Vorwürfen oder mit dem Populismus angefangen, sondern schwelt im Hintergrund schon seit Jahrzehnten.

Verantwortlich sind hier vor allem die gängigen und alltäglichen Methoden der großen Gazetten, die mit »vierter Gewalt« sehr wenig, aber mit »Aufmerksamkeitsgenerierung« sehr viel zu tun haben. Diese Prinzipien werden weder von den Medienhäusern selbst, noch von anderer Seite groß in Frage gestellt oder offen kritisiert. Sie gehören halt zum Geschäft, so die gängige Argumentation. Eine dieser üblichen Medien-Verkaufsstrategien, welche Fakten, Darstellungen, Berichte und Sachlagen häufig verzerren, ist der medienspezifische Umgang mit Zitaten. Weiterlesen

Interviewpartner

Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“

(Paul Sethe, Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, im Jahr 1965.)

Unsere geschätzten Lückenmedien spüren immer stärker den Verlust ihrer Meinungs- und Deutungshoheit. Deshalb schlagen sie auch wild um sich, in dem sie jede noch so sachliche, linke Medienkritik als Populismus, Verschwörungstheorie oder Fake News diffamieren. Der linke Vorwurf, dass die bürgerlichen Medien, primär Systemmedien sind, welche die Gedanken und Interessen der Reichen, Vermögenden und Herrschenden drucken, ist nicht neu, aber dieser Tage wieder überall zu beobachten. Beispielsweise bei der Wahl ihrer Interviewpartner.

Ob Spiegel, Welt, ZEIT, FAZ, BILD, ARD oder ZDF: in aller Regel kommen PR-Pressesprecher, Lobbyverbände von großen Unternehmen, die Industrie, Banken, Manager oder vermögende Leute viel häufiger zu Wort als Gewerkschaftsvertreter, Betriebsräte, soziale Bewegungen, Mietervereine, Arbeiter oder gar Erwerbslose. So geschehen beispielsweise in der Berliner Zeitung am Mittwoch, den 11. Dezember 2019. Interviewpartner: Kommunal- und Landespolitiker, ein Sprecher des Immobilienverbandes BBU, ein Fussballtrainer und die Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta.


Ziegenjournalismus