Alltägliche Doppelmoral

doppelmo_titelEinfühlungsvermögen, Solidarität und Mitmenschlichkeit als Sozialromantik diffamieren, aber im Namen des Volkes sprechen und handeln wollen.

Romantic Comedys, Soaps und Pornos konsumieren, aber keine zwischenmenschliche Zärtlichkeit mehr leben können.

Bei Fragen Wikipedia und Google nutzen, aber keine Geduld und Konzentration für Bücher mehr aufbringen können.

In Milliardenhöhe Geld verzocken und Steuern hinterziehen, aber härtere Strafen für Sozialbetrug und Schwarzarbeit fordern.

Mit dem smartphone in der ganzen Welt kommunizieren wollen, aber seinen Mitmenschen nicht mehr zuhören können.

Sich moralisch über Massentierhaltung empören, aber massenhaft Tiere in einen goldenen Zuhause-Käfig sperren.

Millionen Euro erben, aber Geringverdienern und Erwerbslosen etwas von »Leistung« und »Eigenverantwortung« erzählen wollen.

Der Wuschelkomplex

venus_titelEr: Wir sollten reservieren, sonst ist der Platz weg.
Sie: Ich mach das schon, keine Sorge.
Er: Wir sollten das aber jetzt machen und eben nicht erst einen Tag vorher.
Sie: Jetzt nerv mich doch nicht! Es ist noch genug Zeit. Mach nicht so einen Stress!
Er: (Einen Tag vorher) Jetzt ist der Platz weg, wie ich gesagt habe.
Sie: Ich will jetzt keine Vorwürfe hören!

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 2)

[Im Büro vom Chef]

Chef: (angespannt) Sie wollten mich sprechen, Frau Lange?

Frau Lange: Ja.

Chef: Gut. Worum geht es? Bitte machen Sie schnell, ich habe gleich noch einen wichtigen Geschäftstermin.

Frau Lange: Die Frau Uhlig erzählt in der Firma Lügen über mich. Sie behauptet, ich würde faul sein, keine Fachkenntnisse haben und Kunden vergraulen. Außerdem sei ich nicht flexibel und belastbar, weil ich eine alleinerziehende Mutter sei. Weiterlesen

Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn

[Im Pausenraum]

Chef: (wütend) Das ist unglaublich! Was erlauben die sich eigentlich?

Sekretärin: Entschuldigen Sie, was ist denn passiert?

Chef: Mein Sohn hat einen Strafzettel bekommen, weil er angeblich zu schnell gefahren ist. Aber das ist unmöglich, denn ich habe ihm persönlich beigebracht, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat.

Sekretärin: Ich verstehe. Und was haben Sie nun vor? Weiterlesen

Presseblick (26)

Frauen sind Opfer. Männer Täter. Männer führen Kriege. Frauen wollen den Frieden. So hören sich Hardcore-Feministinnen und Gender-Seminare in den Universitäten an. Zwei aktuelle Beispiele aus der Presse konterkarieren diese einseitige Weltsicht als realitätsfremde Ideologie. Auf taz.de gibt es einen interessanten Gastbeitrag der Amadeu Antonio Stiftung mit der Schlagzeile »Nazifrauen in Deutschland: Übersehen und unterschätzt«. Natürlich sind die Frauen auch hier stets Opfer, sie werden vom Patriarchat gezwungen, Ausländer zu hassen und gewalttätig zu sein (wie Beate Zschäpe). Und wer ist der Boss vom größten Mordmaschinenhersteller Friedensbringer auf Erden? Vom weltweit größten US-Rüstungskonzern Lockheed Martin? Eine Frau namens Marillyn Hewson. Auf welt.de spricht sie über die Ukraine-Krise. Weiterlesen

Presseblick (22)

SpiegelOnline titelt »Aussteiger mitten in der Großstadt — Arbeit ohne Stress« und porträtiert einen Ex-BWL-Fuzzi, der aus seiner Wohnung heraus, hochwertige Musik-Anlagen verkauft. Er würde seine Kunden dutzen und manchmal würden sich auch echte Freundschaften daraus entwickeln. Wenn das im Denkgebäude der Journalistin Anja Tiedge bereits als ein Aussteiger-Modell aus dem Kapitalismus gelten soll, dann ist es kein Wunder, dass unsere Medien weder fähig noch willens sind, echte Alternativen zu gängigen Denkmustern zu formulieren. Weiterlesen

Kollektive Kommunikationspflicht

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© epikur

Wer heutzutage ein Rebell oder Außenseiter sein will, muss dafür nicht viel machen. Sich beispielsweise einfach kein smartphone zulegen. Nichts verunsichert das Heer der Kommunikations-Fetischisten mehr. Warum man denn keines habe, ob man denn kein Geld dafür hätte (als wenn die noch was kosten würden) oder ob man so ein Datenschutz-Fanatiker sei, darf man sich dann immer wieder rechtfertigen. Man habe doch eh nichts zu verbergen und selbst wenn, die Geheimdienste und Konzerne würden doch sowieso schon alles wissen. Außerdem sei so ein Teil doch total cool, man könne sich kostenlos (!) schreiben, Chat-Räume aufmachen, lustige Videos und Bilder schicken und vieles mehr. Sei man vielleicht so ein genereller Miese-Peter, Über-Kritiker oder Kultur-Pessimist? Man könne und wolle diese negative Verweigerungshaltung einfach nicht verstehen. Weiterlesen

Smartphomanie

Das Video zeigt eindrucksvoll, wie die smartphone-Sucht unsere zwischenmenschlichen Fähigkeiten und unsere Kommunikation verkümmern lässt! Lasst doch alle mal für eine Woche das Ding liegen und öffnet eure Sinne wieder für eure Umgebung! Auf youtube.com wurde der Clip bereits über 30 Millionen mal aufgerufen. Er scheint wohl einen Nerv getroffen zu haben ;)

Anti-Aufklärung und Erklärzwang

fragen_titelViele sind im Internet unterwegs, um Antworten auf Fragen zu bekommen: was kostet  das Produkt X? Wie lautet die genaue Adresse, E‑Mail oder Telefonnummer von Behörde oder Unternehmen Y? Was denken andere Menschen zu meinem persönlichen Problem Z? Für die meisten User ist das Web eine unermessliche Fundgrube an Antworten, neben der ständigen Selbstinszenierung in den sozialen Netzwerken. Viel wichtiger, als auf alles eine Antwort zu haben, ist jedoch, nach neuen Fragen zu suchen. Weiterlesen