Neulich bei Hugendubel

Als ich vor einigen Tagen zufällig bei der Buchhandlung »Hugendubel« war, ist mir aufgefallen, dass die Abteilung zum Bereich »Philosophie« nun innerhalb von einem Jahr schon wieder kleiner geworden ist. Ganze zwei Ebenen eines Bücherregals werden hierfür nur gebraucht. Mehr nicht. Es gibt dort zwar ein paar Klassiker von Platon, Schopenhauer, Arendt oder sogar Adorno, aber auch den nervigen Hirschhausen.

Gleichzeitig nehmen die Bereiche »Spiritualität« und »Lebensratgeber« kontinuierlich zu. Zusammen nehmen sie im ersten Stock mittlerweile einen recht großen Bereich ein. Dort stehen dann Wegweiser-Bücher von C‑Promis, die billige Seelenklempnerei (»So werden Sie glücklich!«), statt authentisches Selbstdenken propagieren. Die Menschen scheinen nicht mehr auf der Suche nach Weisheit oder echter Horizont-Erweiterung zu sein, sondern nach Götzen, die ihnen die Sinnsuche und die eigene Vernunft abnehmen.