Inhalte überwinden!

»Wir sind angewiesen, ein bisschen pro Regierung zu berichten«
(freie WDR-Autorin Claudia Zimmermann am 18. Januar 2016 in der niederländischen Sendung »De Stemming«)

  • Wer die Massenmedien kritisiert, ist ein »Lügenpresse-Schreihals« und damit ein verkappter Nazi!
  • Wer die US-Regierung, US-Geheimdienste, die Wall-Street oder Großbanken kritisiert, ist ein Querfront-Antisemit!
  • Wer nicht an die öffentlichen Verlautbarungen von Regierungen und Politiker glaubt, ist ein Verschwörungstheoretiker!
  • Wer die Schulmedizin oder Impfungen kritisiert, ist ein Esoteriker, der an Jesuswasser und Chemtrails glaubt!
  • Wer die Interessen der Mehrheit und der Bevölkerung im Fokus behält, ist ein Populist!
  • Wer nicht an die NATO-Propaganda glaubt und kein Russland-Bashing betreibt, ist ein Putinversteher!
  • Wer die westlichen Narrative und Werte hinterfragt, ist ein Extremist und Kommunist!

Meinungskontrolle. Diskurshoheit. Kampagnen-Journalismus. Es geht schon lange nicht mehr um den Austausch von Argumenten, Ursachen oder Analysen, sondern nur noch darum, den Sender der Botschaft zu diffamieren. Insbesondere dann, wenn die vermeintliche neoliberale Alternativlosigkeit als Herrschaftsinstrument enttarnt wird. Damit die Meinung der Herrschenden auch die herrschende Meinung bleibt.


Populismus
Antisemitismus
Verschwörungstheorie

Protest ist...

Das Jugend- und Ausbildungsmagazin »Spiesser« richtet sich an junge Erwachsene (16−24 Jahre) und erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren. Herausgegeben wird die Zeitschrift von der Orange YC GmbH, die von sich behauptet:

»...vereint unsere Agentur komplexe Themenfelder, wie z.B. Employer Branding, Ausbildungsmarketing und Personalwerbung. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung wissen wir, wie wir gute Kampagnen lancieren.«

Anzeigen schalten hier unter anderem die Deutsche Bahn, die Allianz-Versicherung, DM und Metro. Die aktuelle Ausgabe vom Jugend- und Ausbildungsmagazin widmet sich ganz dem Thema »Protest«. Folgende inhaltliche Aussagen werden hier beispielsweise getroffen:

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Klassenbewusstsein?

Es herrscht Klassenkampf und meine Klasse gewinnt, aber das sollte sie nicht.“
Warren Buffet, Milliardär

Eine der primären Aufgaben des Neoliberalismus war und ist die Zerstörung der Arbeiter-Identität. »Teile und Herrsche« — Machtmechanismen hetzen die Menschen medial regelmäßig gegeneinander auf. Die Solidarität der Entrechteten wird schon im Keim erstickt. Gruppen werden gespalten und dort, wo es keine gemeinsamen Ziele, Interessen oder Ideologien gibt, wird die Mann/Frau-Sexismus-Karte gezückt. Die funktioniert fast immer, weil sich jeder durch das biologische Geschlecht, hier als Experte sieht und etwas dazu sagen darf, kann, soll, muss.

Es ist insofern absolut nicht verwunderlich, dass es keine großen Protest-Aktionen, Streiks oder Widerstände in der Bevölkerung gegen kriminelle Banken, Konzerne, Milliardäre und die Politik gibt. Viele sind sich der schreienden Ungerechtigkeit durchaus bewusst ‑oft spüren sie es sogar am eigenen Leib- aber dennoch sehen sie sich als Einzelkämpfer. Die Nachbarn als Störenfriede. Die Kollegen als Konkurrenten. Und die Mitmenschen als Objekte für die eigenen Interessen. Ohne ein ausgeprägtes Klassenbewusstsein kann es keinen erfolgreichen Protest gegen die Herrschenden geben.


»Rechte und Linke sind uns egal!«
»Anleitung zur Ausbeutung«
»Herrschaftsprinzipien«

Die Spaltung der Geschlechter

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Was mal als Feminismus, Frauenbewegung und Gender Mainstreaming begann, ist heute vielfach ein Instrument zur Spaltung der Geschlechter. Sie alle mochten einmal hehre Ziele gehabt haben, das Ergebnis ist heute: Atomisierung. Entsolidarisierung. Vereinzelung. Es begann als Kampf für mehr Frauenrechte und endet als Kampf gegen geschlechtsübergreifende Solidarität. Damit lässt sich vor allem der Radikal-Feminismus vor den Zug des Neoliberalismus spannen: »Vereinsamung als Herrschaftsprinzip«. Dabei verläuft die Trennlinie der Macht nicht zwischen Mann und Frau, sondern zwischen reich und arm. Nicht das Patriarchat regiert uns, sondern der Turbo-Kapitalismus. Weiterlesen

Die Definition von Irrsinn

irre_titelSeit bald zehn Jahren schreibe ich gegen den ständigen Wahnsinn an. Gegen die installierten Narrative, gegen den massenmedialen Konsum-Zeitgeist, gegen Sprachpropaganda, gegen Kulturimperialismus, gegen pseudo-pädagogische Dogmen, gegen Medienverblödung und Lohnarbeitsfetischismus. Aber wofür schreibe ich eigentlich? Für Empathie, Nächstenliebe und Solidarität. Solche Werte sind heute völlig wertlos geworden. Schlimmer noch, sie werden im sozialen und pflegerischen Bereich für Profite instrumentalisiert: »ein Lächeln als Bezahlung ist doch mehr wert als eine anständige Entlohnung, nicht wahr?« Nichts und Niemand entkommt heute der marktradikalen Verwertungs- und Funktionslogik. Eine Weihnachtsrede, die keine sein kann. Weiterlesen

Zum Thema Sexismus

gesehen und fotografiert am 28. Januar 2016 in Berlin, an einer großen Hauptstraße.

Und weil es so schön ist:

gesehen und fotografiert am 16. November 2017 in Berlin

gesehen und fotografiert am 16. November 2017 in Berlin

Sexismus ist ein Instrument für Vertrieb, Marketing und Werbung. Darüber hinaus erfüllt die öffentliche Debatte derzeit primär zwei Herrschaftsprinzipien: Teile und Herrsche sowie Ablenkung. Wir sind immer noch extrem oversexed, aber underfucked. Ich bin jedenfalls kein Befürworter für die Spaltung der Geschlechter. Wem, außer Dating-Portalen, bringt das was?

Herrschaftsprinzipien

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Manche Kampagnen sind pure Realsatire. Im Impressum von demokratie-ist-alles.de ist Kajo Wasserhövel zu finden. Ein Spin-Doctor der SPD.

In der Medien- und Politikoligarchie Deutschland gibt es seit Jahrzehnten ein ganzes Arsenal an Methoden und Instrumenten, um die Meinungs- und Deutungshoheit aufrecht zu erhalten. Hinzu kommen weitere dutzende Werkzeuge und Maßnahmen, um Auflage, Reichweite, Quote, Aufmerksamkeit sowie Klick- und Verkaufszahlen zu erzielen. Insofern sind die öffentlich geführten Fake News- und Hate Speech-Debatten auch komplett absurd, da niemand soviel hetzt und lügt, wie die System‑, NATO‑, Kauf‑, Lügen‑, Produkt‑, Lücken- (oder wie auch immer man sie nennen mag) ‑Presse. Dabei überschneiden sich regelmäßig die Methoden und Techniken, welche beispielsweise primär nur Aufmerksamkeit und Reichweite erzielen sollen, mit den Instrumenten, die Meinungs- und Deutungshoheit erreichen ‑also Narrative installieren- wollen. Weiterlesen

Die Dunkelheit trinken

Wenn man ein Gefühl für soziale Gerechtigkeit und Respekt für den anderen hat, kündigt man jeden Job in den ersten fünf Minuten. Also kämpfe ich gegen mich selbst und akzeptiere die Herrschaftsbeziehungen.“

Mustapha Belhocine, „Mein erster Job im Jobcenter“. Le Monde Diplomatique. Mai 2015. S. 21

Anmerkung: Wenn mich jemand danach fragt, was die wenig greifbare Redewendung von Selbstentfremdung durch Lohnarbeit eigentlich konkret bedeuten soll, dann trifft es das obige Zitat in knappen Worten ziemlich genau.

Nützliche Idioten

idioten_titelAus der Perspektive von Reichen und Mächtigen gibt es einfach viel zu viele nützliche Idioten. In jeder Branche gibt es etliche Hanswurste, die für ein paar Brotkrumen und ein bisschen Aufmerksamkeit, ihr Gewissen verkaufen und ihre Seele dem Mammon opfern. Hätten wir mehr Mut und weniger vorauseilenden Gehorsam, so würde man auch die Herde der Idiotenspiel-Zombies effektiver eindämmen können. Weiterlesen

»Warum schweigen die Lämmer?«

Der Psychologe und Hochschullehrer Rainer Mausfeld hält eine sehr empfehlenswerte Vorlesung darüber, wie aktuelle Herrschaftsinstrumente sowie Kontrolltechniken funktionieren und warum es keinen Widerstand in der Bevölkerung gibt. Empörungs- und Meinungsmanagement seien sehr effektive Maßnahmen, um die Menschen ruhig zu stellen. Zudem behauptet er treffend: »Westliche Demokratien sind de fakto Oligarchien.«