Rinks und Lechts

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AfD: nur ein Symptom, aber nicht das eigentliche Problem.

Seit einiger Zeit versuchen die bürgerlichen Massenmedien linke und rechte Bewegungen, Parteien, Politiker und Denker in einen Topf zu werfen. Sie alle seien populistisch, verschwörungstheoretisch und extremistisch. Mit Ausnahme des Menschenbildes würden sich beide Fraktionen sehr ähneln, weil sie die etablierten Strukturen, die vorherrschenden Machtverhältnisse sowie die einseitige Berichterstattung in den Massenmedien kritisieren würden. Das Menschenbild wird hier nicht als das entscheidende ethische Fundament, auf dem sich eine ganze Bewegung und die politische Idee aufbaut, betrachtet, sondern nur als eine von vielen messbaren Kriterien definiert. So kann man Humanisten und Menschenhasser bequem zu einer Populismus-Soße verarbeiten und dabei gleichzeitig im Phrasensalat die Botschaft zubereiten, dass nur und ausschließlich die politische, also neoliberale Mitte der Demokratie Stabilität bringen würde. Dabei ist es eben genau diese marktradikale Mitte, welche die Demokratie seit Jahren demontiert. Weiterlesen

Presseblick (50)

»Uns geht es gut!« ist weiterhin das offizielle Credo. Armut und Massenerwerbslosigkeit werden schön- oder weggerechnet, für Mobbing, Burnout und Depressionen sind die Betroffenen selbt schuld und der größte Niedriglohnsektor Europas sei doch ein Segen. Denn auch wenn man von den Brotkrumen nicht leben oder an der Gesellschaft teilhaben könne: »Hauptsache Arbeit — Egal welche!«. Nun behauptet die BWL-Professorin Evi Hartmann: »Jeder von uns hält 60 Sklaven und zwar durch ganz normalen Konsum.« Und Peggy Gallmeister fragt sich: »Warum gibt es Obdachlose in Deutschland?« Pessimisten, Miesmacher, Nörgler. Uns geht es doch gut! Weiterlesen

Krieg oder Frieden?

Ja, ich weiß, Ken Jebsen polarisiert die Netzgemeinde. Er sei ein sog. Neu-Rechter, ein Antisemit, ein Wichtigtuer und Verschwörungstheoretiker. Manche finden ihn auch einfach nur unsympathisch. Mir ist das gleich, auf die Inhalte und nicht auf die Bezeichnungen sollte es ankommen. Und die Sendung ist durchaus empfehlenswert, da die Gäste nicht nur Phrasen dreschen oder Bullshit-Bingo von sich geben, keine bezahlten Mietmäuler sind und sich trauen, die USA zu kritisieren. Im Übrigen dürfen alle Gäste auch ausreden.

Ukraine-Propaganda

Ich habe lange nichts oder nur sehr wenig zum Ukraine-Konflikt und der deutschen Medienpropaganda gesagt. Nicht nur, weil es für jeden halbwegs denkenden Menschen eine offensichtlich einseitige Berichterstattung in den deutschen Medien gibt, sondern auch, weil ich über dieses Thema gar nicht ausgewogen schreiben kann, weil wir von allen Seiten, sei aus russischer oder eben aus der NATO-Perspektive, mit Halbwahrheiten und Lügen zugebombt werden. Und wer nicht vor Ort ist, kann dazu sowieso nichts wirklich sagen. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.

Nur langsam wird es absurd. Zuerst veröffentlichen rund 60 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien einen Friedens-Aufruf auf zeit.de (über 1.500 Kommentare), der von vielen Medien komplett ignoriert wird (einschließlich der Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten, die Propagandaschau hat hierüber berichtet) und eine Woche später gibt es ein öffentliches Manifest von angeblich über 100 Osteuropaexperten (wer da auf einmal alles ein »Experte« ist) im Tagesspiegel, die dem widersprechen. Putin sei der Aggressor und wir müssten uns verteidigen. Friedenssicherung statt Frieden. Hauptsache es sind 40 Unterzeichner mehr. Ist dann wohl glaubwürdiger, oder wie? Gibt es jetzt bald den Aufruf gegen den Aufruf gegen den Aufruf?

Filmtipp: Planet der Affen – Revolution

Affen_PlakatDer zweite Teil der neu aufgelegten Planet der Affen – Reihe ist kein Action‑, sondern ein Antikriegsfilm. Er ist voll gepackt mit aktuellen Vergleichen (beispielsweise zur Ukraine-Krise) und einer derben Zivilisationskritik. Der Film ist ein Plädoyer für den Pazifismus – ein für Hollywood eher seltenes Projekt, in Zeiten der weltweit geführten US-Kriege um Rohstoffe und Rohstoffwege (Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Ukraine etc.). Ganz im Gegenteil fungieren heutzutage viele Blockbuster als Anheizer und Einpeitscher von Kriegen wie beispielsweise die Transformers-Reihe (großzügig vom US-Militär gesponsert).
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Verlachte Positionen

  1. position_titelIch habe in erster Linie studiert, um meinen Horizont zu vergrößern, um geistig zu reifen und weil mich das Studienfach sehr interessiert hat. Die berufliche Perspektive war dabei eher zweitrangig.
  2. Innere Ruhe, Ausgeglichenheit und schöpferische Aktivitäten sind mir wichtiger, als Besitz, Konsum und Haben-Denken.
  3. Ich bin auch ohne Lohnarbeit glücklich.
  4. Für mich kommt weder Millionär werden, noch Karriere machen in Frage. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu wichtig.
  5. Selbstreflexion, Empathie und kritisches Denken machen mich glücklich.
  6. Ich glaube an das Gute im Menschen und dass es eine Welt ohne Armut, Krieg und Elend geben kann.

Meine 10 Wünsche für das Jahr 2014!

  1. Es gibt wieder einen öffentlichen Diskurs für wirtschaftspolitische Alternativen. Neue Ideen und Vorschläge werden nicht mehr als unrealistisch, träumerisch, utopisch oder populistisch diffamiert, sondern ernst genommen und medial thematisiert.
  2. Männer und Frauen sind wieder zärtlicher und einfühlsamer zueinander. Es wird mehr gekuschelt, geschmust und gestreichelt, anstatt dass immer nur an die eigenen Bedürfnisse und an Sex gedacht wird.
  3. Das menschliche Wohlergehen steht nun im Mittelpunkt aller politischen und unternehmerischen Entscheidungen. Das Prinzip lautet fortan: Menschen sind wichtiger als Profite. Im Zweifelsfall wird eben mehr Geld ausgegeben und weniger Gewinn gemacht, wenn es Mitarbeitern dadurch besser geht. Weiterlesen

Was Kinder wollen...

Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) hat vor der Bundestagswahl am 22. September Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland gefragt, was sie machen würden, wenn sie Bundeskanzlerin wären. Die Kinder sollten dem DKSB Postkarten mit ihren Wünschen schicken und das haben wohl rund 3.000 Kinder gemacht. Die Ergebnisse haben sie nun auf ihrer Seite veröffentlicht. Das wollen Kinder: Weiterlesen

Martin Luther King

»Kings wahre Botschaft ist heute politisch höchst brisant. Denn Martin Luther King sprach sich nicht gegen ein garantiertes Mindesteinkommen aus, sondern dafür; er redete nicht bloß Konzerninteressen das Wort, sondern unterstützte offen gewerkschaftliche Kämpfe. King wollte keinen untätigen Nachtwächterstaat, der, seine sozialen Verpflichtungen abstreifend, nur den Reichen nützt, sondern forderte massive sozialstaatliche Programme gegen die Armut.«

- Albert Scharenberg, »der unvollendete Traum«, Blätter, Ausgabe August 2013, S. 116

Anmerkung: Am 28. August 2013 ist der 50. Jahrestag des March on Washington. Das gesamte Wirken des schwarzen Bürgerrechtlers wird in vielen Medien auf seine »I have a dream« – Rede reduziert werden. Ganz so, als sei er ein verträumter Romantiker gewesen, der einfach nur wollte, dass sich alle Menschen wieder lieb haben. Dabei hat King auch die wirtschaftliche und soziale Benachteiligung der Afroamerikaner kritisiert und den Vietnamkrieg verurteilt. Er galt den Herrschenden als Störenfried, er wurde vom FBI überwacht und man versuchte mit einer breit angelegten Schmutzkampagne seine Autorität zu untergraben. Am 4. April 1968 wurde er schließlich erschossen. Und jetzt, da wir einen schwarzen US-Präsidenten haben, wird die Geschichtsklittung einen neuen Höhepunkt erreichen.

Lebenswerte

by epikur

Sicherheit bedeutet, dass der Kühlschrank immer gut gefüllt ist.

Gesundheit bedeutet, in der Lohnarbeit zu funktionieren.

Schönheit bedeutet, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Frieden bedeutet, fürs Alter vorsorgen zu können.

Liebe bedeutet, einen Menschen zu besitzen.

Gerechtigkeit bedeutet, ein Auto zu fahren.

Glück bedeutet, viel zu haben.