Benno Ohnesorg

Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg, der an der Großdemonstration gegen den Schah Reza Pahlavi in Berlin teilnahm, vom Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen. Bis heute sind die genauen Umstände nicht geklärt und eine Beteiligung von Geheimdiensten wird vehement abgestritten. Auch der Mörder Karl-Heinz Kurras wurde nie rechtskräftig verurteilt. Zum 50. Todestag hat der Journalist Uwe Soukup eine empfehlenswerte Dokumentation veröffentlicht. Und während »Bibis-Fremdschäm-Song« bereits mehr als 40 Millionen Aufrufe zu verzeichnen hat, haben die Dokumentation noch nicht mal 2.000 Menschen auf Youtube gesehen. Das ist die Antwort an all diejenigen, die sich immer noch wundern, warum die Deutschen nicht rebellieren. :sick:

Aus Sicht der Kinder

Hervorragendes Lied aus Kinder- und Jugendperspektive über das Erwachsen-Werden und den starken Leistungsdruck, der auf Kinder ausgeübt wird. Erwachsen-Werden und-Sein ist im neoliberalen Alltag mit Lohnarbeit, Selbstentfremdung und Geldfetisch für viele Kinder kein erstrebenswertes Ziel mehr. Warum auch? »Ein Kind macht kein Spaß. Ein Kind soll sich lohnen. Ein Kind muss man füttern, mit Informationen.«

Schwarzfahrer

Der Rassismus in Deutschland ist nie wirklich verschwunden. Im Zuge der Flüchtlingskrise (aber auch schon vorher mit Thilo Sarrazin´s »Thesen«) flammt er in Form von Pegida, AfD und der typisch deutschen Schrebergarten-Ausländerfeindlichkeit wieder auf. Der Kurzfilm »Schwarzfahrer« wurde wohl bewusst in schwarz/weiß gehalten, da er zeitlos gültig ist. Ob im Jahr 1920 oder 2017, Deutschlands Mittelschichts-Nazis: »Ich habe ja nichts gegen Ausländer aber...solange sie sich benehmen und integrieren...der Türke im Hausflur grüßt auch ganz freundlich« usw., sind wieder allgegenwärtig. An dieser Stelle noch einmal Danke an MT, der die mich auf diesen Film aufmerksam gemacht hatte. Übrigens: während »Schwarzfahrer« rund 130.000 Aufrufe auf youtube hat, bekommt die Rede von Frauke Petry (AfD) in Landau ganze 220.000 Aufrufe.

Uran-Munition

Die Dokumentation »Deadly Dust« (Todesstaub) von Grimme-Preisträger Frieder Wagner aus dem Jahre 2007 wird medial weiterhin totgeschwiegen. Wagner bekommt keine Aufträge mehr. Für die Doku findet sich bis heute kein Filmverleih und er läuft auch nicht im Fernsehen. Der Film thematisiert die Nutzung und die Folgen von Uran-Munition (in Deutschland hergestellt!), besonders in den vergangenen NATO-Kriegen. Wer den Film noch nicht kennen sollte: unbedingt nachholen!

Gregor Gysi (1998)

Fast alle Befürchtungen, die Gregor Gysi vor rund 20 Jahren zur Euro-Einführung geäußert hatte, haben sich bewahrheitet. Das ändert natürlich trotzdem nichts daran, dass die parlamentarischen, marktkonformen Einheitsparteien von CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE/AfD weiter so vor sich hin wurschteln wie bisher. Außerdem haben Rechthaber, Besserwisser und Klugscheißer schlechten Mundgeruch! Und Linke sowieso! :jaja:

Über »Besorgte Bürger«

So sehen Empathie und Mitmenschlichkeit aus:

Anmerkung: Dennoch sollte man die (Abstiegs-)Ängste der Menschen nicht komplett verhöhnen. Es sind realexistierende Ängste. Nicht alle sind deshalb gleich Nazis. Mit solchen Pauschalverurteilungen treibt man sie in die Arme von rechten Rattenfängern.

Digitale Dystopien

Das erledigen heute smartphones:

Die Omnipräsenz des Smartphones scheint niemanden (mehr) zu kümmern oder zu stören. Man kann kaum noch im Augenblick leben, ihn genießen und auf sich wirken lassen. Alles wird mit dem smartphone via Foto und Video konserviert, sich in den Chats und sozialen Netzwerken inszeniert (»Seht her! Mein tolles Leben! Mein süßes Kind! Mein gutes Aussehen! Meine niedliche Katze!«). Als ich letztens bei einer Tanz-Aufführung in einer großen Sporthalle von mehreren Schulen mit vielen Kindern war, saßen hunderte Eltern auf den Plätzen und hielten die ganze Zeit ihre smartphones hoch. Sie machten Fotos und/oder Videos. Es war eine Groteske. Wie in einem dystopischen Science-Fiction-Film.

Als ich mal an einem See war, haben sich zwei junge Mädchen vor ihren mobilen Endgeräten inszeniert, ohne auch nur einen Fuß in das Wasser zu setzen. Dann sind sie gegangen. Auf Facebook/WhatsApp stand dann bestimmt: »Coole Party am See gemacht« oder so ähnlich. In Bus und Bahn hängt mittlerweile fast jeder vor diesen Geräten. Mit Stöpsel in den Ohren. Abgeschirmt. Isoliert. In einer Bespaßungs-Glocke. Im Museum, im Schwimmbad, im Kino, auf Wald-Spaziergängen, in Restaurants, auf Konzerten, auf Kinderspielplätzen, in den Schulen und auf den Arbeitsplätzen – es gibt keinen sozialen Raum mehr, der frei ist von Digitalisierung, Konservierung und (Selbst-)Inszenierung. Und dann wollen mir diese Junkies weismachen, das alles hätte keine langfristigen Folgen? :wtf:

Wer kein Geld hat

Wer kein Geld hat, ist eine gescheiterte Existenz.
Wer kein Geld hat, ist ein fauler Nichtsnutz.
Wer kein Geld hat, ist selbst schuld.
Wer kein Geld hat, ist ein Versager.
Wer kein Geld hat, ist unattraktiv.

Ist es nicht traurig, würdelos und erbärmlich, seine Mitmenschen nur nach ihrem finanziellen Vermögen und Besitz zu beurteilen?