Die große Säuberung

pixabay.com

Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Totalitäres und binäres Lagerdenken hat in Deutschland wieder Hochkonjunktur. Wir preisen zwar überall die heterogenen Lebensentwürfe, den Pluralismus und die bunte Vielfalt, fordern aber gleichzeitig eine homogene und autoritäre Moral, der sich jeder unterzuordnen hat. Bunte Diversität, aber moralische Gleichschaltung? Wie soll das gehen?

Seit der Corona-Pandemie müssen alle Menschen, bei den vermeintlich großen Themen, unbedingt auf Linie sein. Jede kleinste Abweichung, jede Differenzierung und jeder Versuch, alternative Analysen einzubringen, wird von Politik, Medien und Gesellschaft hart bestraft. Ja, noch wird in Deutschland Niemand erschossen, aber man sollte den sozial-ökonomischen Tod nicht verharmlosen.

Es gibt zahlreiche dokumentierte Repressionen gegen Corona-Maßnahmen-Kritiker, die nun auf NATO-Kritiker übertragen werden. Rufmord-Kampagnen. Soziale Ächtung. Gesellschaftlicher Ausschluss. Bankkonto-Kündigungen. Oder sogar Jobverlust. Die zweijährige Ausgrenzungsübung wird nun nahtlos fortgesetzt. Nur die Zielgruppe hat sich (vorübergehend) geändert.

Framing
Beim Ukraine-Konflikt sollen und müssen sich Politiker, Journalisten, Künstler, ja, alle Menschen einig sein: Putin ist der üble Bösewicht und Selensky ist der strahlende Held. Wer diese völlig infantile Märchengeschichte in Frage stellt oder mehr Licht ins Dunkel bringen will, wird fertig gemacht. Der jahrelange Vorwurf, die »Populisten« würden die Welt vereinfachen und simplifizieren, fällt nun mit voller Wucht auf unsere transatlantischen Freunde und Demagogen zurück.

Beginnen wir mit dem Framing. Wir Maßnahmen-Kritiker kennen das nur zu gut. Da wird jede noch so sachliche und fundiert formulierte Kritik, in einen rechtsextremen Mantel verpackt, der AfD-nah, verschwörungsideologisch, krude, wirr etc. etc. ist. Diese Vorwürfe wurden und werden auch selten verargumentiert oder belegt, es genügt eine Aneinanderreihung von negativen Etiketten. Irgendetwas von dem geworfenen Dreck wird schon kleben bleiben. Und heute?

»Verschwörungsmythen zum Krieg gegen Ukraine: Ungeimpfte und AfD-Wähler besonders anfällig.«

Redaktionsnetzwerk Deutschland vm 5. Mai 2022

Ungeimpfte. AfD-Wähler. Putinversteher. Corona-Leugner. Nazis. Verschwörungsideologen. Jede Kritik wird im Jahr 2022 mit einem häßlichen Label abgewatscht. Alles Idioten. Alles Schwurbler. Auch der selbstverschuldete Verlust von Meinungs- und Deutungshoheit sowie von Glaubwürdigkeit der Massenmedien, wird nun den Lesern in die Schuhe geschoben. Wer demnach der Berichterstattung nicht mehr trauen würde, sei fortan ein Verschwörungsmythennazileugner:

»Weit verbreitet ist der Umfrage zufolge eine Skepsis gegenüber westlichen Medien. Fast 14 Prozent stimmten der Aussage, man könne ihnen in der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine nicht trauen, vollständig zu, mehr als 21 Prozent teilweise.«

Fast schon amüsant ist dann diese Aussage:

»Je mehr Impfungen Personen gegen das Coronavirus erhalten haben, desto weniger stimmen sie demnach verschwörungsideologischen Aussagen über den Krieg zu.«

Machen die Impfungen etwa immun gegen NATO-Kritik? Interessant.

Gedankenverbrechen
Alina Lipp berichtet direkt vor Ort aus Russland und der Ukraine. Sie hat zahlreiche Videos und Texte veröffentlicht, in denen sie vor allem die Rolle der Ukraine (Asow-Regiment), der USA und der NATO kritisiert hat. Das geht natürlich nicht! Neben den üblichen Diffamierungskampagnen (»Putins Infokriegerin!«) wurde nun auch ihr Bankkonto in Deutschland sowie das ihres Vaters ohne Angabe von Gründen gekündigt. Das kennen wir von Ken Jebsen, Boris Reitschuster, Sucharit Bhakdi und vielen weiteren Maßnahmen-Kritikern. Regierungskritik ist eben Feindpropaganda. Desinformation. Fake News. Verschwörungsdreck. Immer die gleiche abgenudelte Leier.

Als erwachsener Mensch möchte ich mir gern selbst meine Meinung ‑zwischen Tagesschau und RT Deutsch oder Spiegel und Anti-Spiegel- bilden. Die Öffentlich-Rechtlichen sowie die Regierungsverlautbarungen fungieren jedoch zunehmend wie ein konzertiertes Wahrheitsministerium. Das soll festlegen, was ich zu denken und zu meinen habe. Da wird beispielsweise ein Kommandeur des rechtsextremen Asow-Regiments in der Tagesschau interviewt und als Held dargestellt.

Die große Kontaktschuld-Keule zieht auch wieder. Jeder, der irgendetwas mit Russland oder Putin zu tun hat (»Oligarchen«), mit russischen Unternehmen Geschäfte macht oder in Russland wirtschaftlich tätig ist — soll und muss nun diffamiert und sanktioniert werden. Dazu gehören dann beispielsweise der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, aber auch die Bahlsen-Erben: »Das Bahlsen-Schwesterunternehmen Lorenz Snackworld will trotz des Überfalls auf die Ukraine weiter Salzstangen in Russland produzieren.« Und da wird schon wieder subtil nach Demonstrationsverboten gerufen:

»Pro-russische Demonstrationen in Deutschland sind selbstmörderische Gesten.«

- Der Schriftsteller Wladimir Kaminer auf tagesspiegel.de am 6. Mai 2022

Schlägt ein Kind ein anderes Kind mit einem Stock, dann würde ich keine friedliche, diplomatische und gewaltfreie Lösung anstreben, sondern gebe dem geschlagenen Kind auch einen Stock, damit Waffengleichheit herrscht? Dann ein Messer. Dann eine Pistole. Solange bis einer »gewinnt«? Ist Gewalt also doch eine Lösung? Wo bleibt die Diplomatie?

Was würde Willy Brandt dazu sagen:

Herrenmoral
Die Sowjetunion hat im Kampf gegen Nazi-Deutschland große Opfer bringen müssen. Die deutschen Faschisten haben in Russland gewütet, Menschen verschleppt, verbrannte Erde hinterlassen, viele Massaker angerichtet und sind verantwortlich für Millionen von toten Russen. Deutschland wurde eben nicht nur von den Allierten von Nazi-Deutschland befreit, sondern auch von der damaligen Sowjetunion. So unangenehm diese Tatsache für viele Transatlantiker auch sein mag! Malte Lehming vom Tagesspiegel versucht nun diese russischen Opfer zu relativieren und für den aktuellen Haltungsjournalismus zu instrumentalisieren:

»Erinnert wird an den Holodomor, die von Stalin verursachte Hungersnot, der rund sechs Millionen Ukrainer erlagen. Erinnert wird daran, dass Ukrainer im Zweiten Weltkrieg überproportional mehr Opfer gebracht haben als Russen

- tagesspiegel.de vom 8. Mai 2022

Da werden also ‑wieder einmal- Menschenleben miteinander aufgerechnet, nur um die eigene paternalistisch-autoritäre Moral zur Schau zu stellen. Derweil zeigen uns die NATO-Medien wohin die Reise hingehen soll:

  • »Nie wieder Krieg ist die falsche Lehre« (spiegel.de)
  • »Diplomatie war gestern« (tagesspiegel.de)
  • »Die Ukrainer brauchen Waffen, keine Ratschläge!« (welt.de)

Es sind sich wieder alle einig. Im Gleichschritt Marsch! Wer ausschert, gehört gerichtet. Aber nicht verzagen, liebe Lämmer! Ihr könnt jederzeit Buße tun und zur wohligen Herrenmoral zurückkehren. Kimmich hat es vorgemacht, indem er sich nun doch impfen lässt. Und was sagt jetzt Katja Lange-Müller zum offenen Brief an Olaf Scholz? »Es war ein Fehler.« Wir verzeihen Dir, liebe Katja! Aber nur, wenn Du ab sofort, die richtige Haltung und Gesinnung an den Tag legst! Komm her, lass Dich drücken!

24 Gedanken zu “Die große Säuberung

  1. »Der russlandtreue Milliardär aus dem Saarland

    Vom US-Kapitalismus hält er wenig, dafür schwärmt er von der »russischen Seele«: Thomas Bruch ist Seniorchef des deutschen Handelsgiganten Globus – und bleibt trotz Krieg in Putins Reich aktiv. Wie rechtfertigt er das?«

    spiegel.de vom 17. Mai 2022

    Ihr müsst ALLE einer Meinung sein! Ihr müsst ALLE die gleiche Haltung und Gesinnung an den Tag legen! Das ist totalitäre Denke.

  2. @Ratze

    Habe die Kommentare eben bei Dir gelesen. Hier geht es um Deine finanzielle Existenz und die zeigen keinerlei Empathie. »Lass Dich impfen!« oder »Hör auf zu heulen!« ist wohl die neue Deutsche Härte. Sachliche Argumente kommen da gar nicht mehr. Soviel verkorkste und verrohte Menschlichkeit allerorten. Ich will hier weg.

    Aber es gibt noch Lichtblicke: der »Menschenfreund Montgomery« (»Tyrannei der Ungeimpften«) hat endlich ordentlich Gegenwind bekommen.

  3. »Bunte Diversität, aber moralische Gleichschaltung? Wie soll das gehen?«
    Ziemlich gut, es geht nicht um freie Vielfalt, divers sind immer nur bestimmte Gruppen, und immer weit über ihrem Anteil an der Bevölkerung präsent. Mit Diversität wird abgelenkt von der Gleichschaltung der Meinungen, und es geht wohl auch darum bestimmte Gruppen hinter sich zu bringen.
    Eindrucksvoll zu sehen in der gestrigen Ausgabe von »Unter den Linden«(phoenix).
    Mit Serap Güler, CDU, und immerhin Harald Welzer, einer der Unterzeichner des ominösen Briefes.
    Zumindest in Teilen der Sendung saß Güler da mit haßerfülltem Blick, gegen die Abweichung an sich gerichtet, aber erkennbar auch aus intellektueller Überforderung.
    Welzer mußte ihr dann erklären, daß es immer Sinn macht, jemanden zu verstehen, und sei es nur um besser mit ihm fertig zu werden, bis hin zur Untauglichkeit binären Denkens fürs Militärische.
    Diversität wie sie nicht im Buche steht, die Frau hat ein dreifaches Opferabo, Frau, muslimischer Hintergrund, Migrantin, und ist sofort überfordert von den kleinsten Differenzierungen (oder spielt bewußt blöd, kann auch sein).
    Diversität ist faschistisch und gefährlich, ein Vorteil der Krise ist aber, daß sie jetzt unter Druck gerät- Quotidioten können Krise nicht.

  4. Der große Deniz Yücel fabuliert in der Zwischenzeit von »gerechten Kriegen« und »gerechter Gewalt«. Ich dachte, diese bigotte Rhetorik hätten wir längst überwunden? Kriege sind niemals »gerecht«, sie verursachen Leid und Elend.

  5. Zu Yücel war heute was interessantes auf den Nachdenkseiten. Wenn ich das so lese, wie er anscheinend mit Kriegsgegnern wie Wolfgang Bittner umgegangen ist... da beschleicht mich der Gedanke, dass ein paar Jahre Knast in der Türkei mehr für den Herrn doch eine gute Sache für die Menschheit hätten sein können.

    Nun, eines ist positiv — meine Chefin steht hinter mir, und meine Kollegen sind auch auf meiner Seite. Man könnte zwar sagen, ich stehe kurz vorm Burnout — aber nicht wegen der Arbeit, sondern vom Rest des Lebens. Was würde wohl passieren, wenn ich DAMIT zum Arzt gehe?

  6. Zu Yücel:
    schade dass er zum eindeutigen Kriegstreiber motierte. Zeigt für mich aber eher, dass das Einsperren von Leuten unerwünschte Nebenwirkungen hat.
    Seine Hassrede auf Deutschland fand ich witzig:
    https://taz.de/Kolumne-Geburtenschwund/!5114887/
    Jetzt zeigt er in einem Text, dass er weder Wolfgang Borchert noch Paul Celan, Dürrenmatt, Andersch oder Konsalik verstanden hat.

    Sag NEIN!
    Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
    Sag NEIN!
    Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo — Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
    Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
    Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:
    wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend — und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch – all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn – wenn – wenn ihr nicht NEIN sagt.

  7. Wer nicht eindeutig »Haltung!« bezieht, muss fertig gemacht werden:

    »Breites Bündnis im EU-Parlament will Schröder auf die Sanktionsliste setzen lassen«

    Wie wird das demokratisch legitimiert? Ist Russenhass jetzt verpflichtend? Und kommen wir mit so einer Aktion dem Frieden endlich näher?

    Ich bin garantiert kein »Schröder-Fan«. Die Agenda 2010 ist und bleibt eine menschenverachtende Sauerei! Aber was passiert hier? Was soll diese Hexenjagd?

  8. Zu Schröder kann man nur sagen: wenn er, dann alle. Doppelmoral ist jedoch zu einem Grundprinzip geworden, wenn man sich mit Haltung und Moral brüstet, dann klappt´s auch mit der Altkanzlerrente plus Spesen. Aber das ist ja alles egal. Bei ihm zieht noch ein bisschen der Promi- und Kanzlerbonus, der wird schon nicht am Hungertuch nagen. Im Gegensatz zu anderen, die einfach nur »rumnörgeln«. Aber das Vernichtungsprinzip hat sich prima eingespielt, wurde nur noch nicht so derart groß von der Poltik eingesetzt. Die Wirtschaft macht das schon länger so, hatte sich die Mittel dafür auch schön zurechtlobbyiert. Und jetzt kommt die Kaste Politiker nach, die das auch ganz toll finden. Dann muss man sich ja nicht mit den anderen auseinandersetzen.

  9. Da wir gerade bei Blaming and Shaming sind. Campino, ehemaliger Punker und Pseudolinker hat sich geäußert:

    Gerade lernen wir doch eindrücklich, warum eine Identität als Europäer so wichtig ist und warum wir eine Wertegemeinschaft sein müssen.

    Campino glaubt also:
    — am europäischen Wesen soll die Welt genesen.
    — Russland und die Russen gehören nicht zu Europa.
    — Gewalt löst Probleme
    — Militär ist etwas Gutes
    — Wir leben in einer Wertegemeinschaft, also andere Werte raus!
    Erst in den achtziger Jahren ein Verpisser, aber jetzt junge Menschen in den Tod schicken wollen.
    Ich hoffe, er wird als Tourist auf Ibiza wiedergeboren (vgl. Die Toten Hosen »Paradies«)
    Quelle: https://www.rnd.de/promis/campino-wuerde-heute-kriegsdienst-wohl-nicht-mehr-verweigern-NDIHDEPGCN6YNPK6NJUQCT4ZHQ.html (über den Maschinisten)

    @uepsilonniks: Ja, ich finde es gut, wenn das Gedicht von Borchert wieder weitere Verbreitung findet,

  10. Vielleicht wollen die toten Hosen auch mal ihre neue Platte bei den Tagesthemen vorstellen?

    So richtig verwunderlich ist das nicht. Der Song Ülüsü war Anfang der 80er Partyschlager in NRW. Offenbar wurde aber wohl nie die angebliche, satirische Note erkannt.

  11. Ich wußte schon damals das diese Leute nicht zu uns gehören.
    Ich habe schon damals aktiv gegen diese Gruppe Front gemacht.
    Aber was red ich...

  12. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, wie Ulrike Guerot in der Lanz-Sendung vom 2. Juni von allen Seiten (einschließlich des Moderators) fertig gemacht werden sollte. Sie wagt es weiterhin, gegen Aufrüstung und Waffenlieferungen zu sein. Das gefällt unseren transatlantischen NATO-Freunden aber gar nicht.

    Zum Thema:

    Multipolar
    Lanz-Sendung
    Nachdenkseiten

  13. Dabei ist eben auch diese »Ulrike Guérot« allein schon von ihrer Herkunft, alles andere als auf unserer Seite.
    Die kommt aus dem eher konservativen neoliberalen Lager.

  14. @Publicviewer

    Was denn für eine »Seite«? Was soll diese Spaltungsrhetorik? Es soll stets um die Sache und um Argumente gehen und nicht um Personen oder »Fronten«.

    Was da im ÖRR gezeigt wurde, war ein weiterer Tiefpunkt von öffentlicher Propaganda. Alternative Sichtweisen wurden diffamiert und mit moralisierender Empörung (»Da sterben Menschen!« — ja, die sterben auch im Jemen und anderswo! Interessiert nur seit Jahren keine Sau!) niedergeknüppelt.

    Ein weiteres Zeugnis vom Zerfall des freiheitlich-liberal-pluralistischen Diskurses in Deutschland.

  15. Nachtrag:

    Auch bei »Viertel nach Acht« wird Sevim Dagdelen (Linke) vom BILD-Redakteur Paul Ronzheimer beleidigt, beschimpft und ständig unterbrochen. Warum? Weil auch sie gegen Aufrüstung, Waffenlieferungen und Kriegshetze ist. Aber sie lässt mit ihrer sachlichen Art, den Ronzheimer wie ein infantiles Kind aussehen, das wild auf den Boden stampft, weil es unbedingt will, dass alle so denken, wie es selbst.

  16. Eben, weil es anscheinend keine Seite mehr gibt.
    Nur noch Individuen.
    Ich habe nichts gegen die Guérot, aber vor nicht all zu langer Zeit hätte ich kein Wort mir der gewechselt.
    Es ist der Paradigmenwechsel der ihr stattgefunden hat.
    Wenn die einzigen Leute, die sich hier gegen die Maßnahmen, Ukraine, oder was auch immer aus dem Fenster lehnen Leute aus dem Rechte oder konservativen Lager sind, hat das trotzdem was zu bedeuten...oder findest du das nicht?

  17. @Publicviewer

    Wenn Lafontaine, Wagenknecht und andere Linke auf einmal Nazis sein sollen, weil sie die Corona-Maßnahmen kritisieren...

    Wenn ein eher rechtskonservativer Reitschuster auf einmal empathische Beiträge zu den Folgen der Maßnahmen für Kinder schreibt...

    Wenn Menschen, die sich für Selbstbestimmung und Grundrechte einsetzen, auf einmal AfD-Anhänger sein sollen...

    Wenn investigative Journalisten, die Netzwerke von reichen Entscheidern (Bill Gates) untersuchen, nun Verschwörungstheoretiker sein sollen...

    Und wenn Menschen, die gegen Waffenlieferungen, Kriegstreiberei und Eskalation sind, auf einmal zu Putintrollen gemacht werden...

    ...dann, ja dann, weiß ich nicht mehr was »links« und »rechts« sein soll. Das »Lagerdenken« hat sich für mich überlebt.

  18. Nein, nur die Paradigmen.
    Es gibt jetzt eben nicht mehr links oder rechts, sondern nur noch »»wir oder die««.

  19. An Publicviewer und Epikur:
    Recht habt ihr.
    Wir sind in eine Ära des öffentlichen Einspruchs von verantwortungsvollen Individuen eingetreten.
    Die ihre Einstellung nicht, oder zumindest nicht nur, von ihrer nominellen Gruppenzugehörigkeit abhängig machen.
    Das ist gut so, obwohl es noch viel zu wenige sind.
    Möglicherweise ändert sich das noch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.