Vertrauen

Ein wichtiger Aspekt der vermutlich mit dafür gesorgt hat, dass ein großer Riss durch die Bevölkerung geht, ist »Vertrauen«. Die Frage die sich stellt ist: Hat man Vertrauen zur Regierung, zu den Behörden, der Verwaltung, zu den Massenmedien, zu Smartphone-Apps, zur Pharmaindustrie und den wissenschaftlichen Experten? Oder hat man kein Vertrauen? Eine unterschiedliche Beantwortung der Frage lässt sich hier schwer miteinander vereinbaren. Hat man Angela Merkel und den Berichten der Tagesschau schon immer vertraut? Oder war man schon immer eher kritisch eingestellt und hat hundertfache Lügen, Affären und Skandale protokolliert? Wer die Glaubwürdigkeit, die Meinungs- und Deutungshoheit in der Vergangenheit schon mehrfach verspielt hat, braucht sich jetzt nicht zu wundern, warum so viele Menschen skeptisch sind und kein Vertrauen mehr haben.

Es gab politisches Handeln und politische Verantwortung sowie dutzendfache politische Skandale, Korruptionen, Lügen und Affären vor Corona. Sind die jetzt alle vergessen? Aus welchem Grund sollten die Verantwortlichen sich jetzt geändert haben? Weil jetzt alles neu und anders sei? Das hat man uns beispielsweise mit dem demographischen Wandel, der Globalisierung oder der Digitalisierung auch erzählt! Warum sollte ich gerade jetzt der Bundesregierung vertrauen? Hat sie etwa in der Vergangenheit einen guten Job gemacht? Hat sie sich etwa für die Bedürfnisse (oder gar für die »Gesundheit«) der Mehrheit der Bevölkerung jemals ernsthaft interessiert? Schaden vom deutschen Volk abgewendet, wie es der Amtseid sagt? Ja? Wo genau?

Weshalb sollte ich also Vertrauen haben? Bitte, liebe Maßnahmen-Verteidiger, überzeugt mich!


Narrative Legenden
Konstruierte Wirklichkeit

62 Gedanken zu “Vertrauen

  1. Das hat m. E. mit Vertrauen im eigentlichen Sinne wenig zu tun. Man fällt in kindliche Verhaltensweisen zurück und sehnt sich elterlicher Führung; nach paternalistischer Autorität. Die Massen waren schon immer obrigkeitshörig und haben sich seit jeher nach (autoritärer) Führung gesehnt; siehe Gustave Le Bon. Je intensiver die »Bedrohung«, desto mehr der Wunsch nach jemandem, der einem das (anstrengende) Denken abnimmt und einem und vor allem: allen anderen(!) sagt, wie man zu leben und handeln habe. Bei Todesangst rufen die Leute dann selber nach den härtesten Maßnahmen. Ob diese richtig sind oder nicht, interessiert dann auch nicht mehr; kritische Distanz oder Abwägung gehen in der Panik und Massenhysterie unter. Es geht um Führung aus Prinzip. Selbst wenn der Weg aus der Perspektive eines objektiven Dritten direkt in den Abgrund führt, wird dieser unbeirrt weitergegangen. Siehe die (stur ausgeblendet werdenden) Corona-Kollateralschäden (z. B. unbehandelte Erkrankungen) und vor allem die für wesentlich mehr Todesfälle sorgen werdende, anstehende Mega-Rezession.

    Die Masse hat aus deren Sicht immer Recht. Und dieser Herdentrieb ist der einzige, dem man im eigentlichen Sinne »vertraut« — denn wenn alle anderen so denken und handeln, kann es ja nicht falsch sein. Daher auch der inzwischen blanke Hass gegen all jene, die diesen Wahnsinn kritisieren.

    Da liegt übrigens leider auch eine elementare Schwäche in der Programmatik von Widerstand2020 — dass »Schwarmintelligenz« ein gefährlicher Irrglaube ist, sollte die derzeitige Massenpsychose mehr als eindeutig klarstellen.

  2. Der zukünftige Kanzler Söder hat in einem ARD Interview am Sonntag festgestellt: »Es gibt keine Grundrechtseingriffe in Deutschland. Jeder kann sich frei bewegen.«
    Ich bin ehrlich gesagt schon jenseits des Punktes, dass ich mich frage, ob ich Herrn Söder vertrauen kann oder nicht.
    Wie soll man umgehen mit Menschen, die diese Aussage von Herrn Söder für richtig halten?

  3. Man sollte jene samt Herrn Söder wegen gefährlicher Paranoia in eine geschlossene Einrichtung einweisen. Aber man schickt im hiesigen System ja nur Leute wie ihren Amtseid zu ernst nehmende Steuerfahnder, Mollath oder Frau Bahner dorthin. Da inzwischen mehr Leute irre sind als psychisch gesund, ist das ja auch nur konsequent. Einer flog übers Kuckucksnest.

    Ich hab mich vorhin todesmutig durch einen Twitterfaden von Paranoikern gequält — und verliere zusehends mein Restvertrauen in die menschliche Spezies. Da wurde auch wieder mehr oder weniger offen zur Gewalt gegen »Corona-Leugner« aufgerufen. Ich würde gerne einen Asylantrag auf einem Planeten einreichen, dessen Bewohner nicht vollkommen durchgeknallt sind. :(

  4. Ich wünsche mir schon länger meinen eigenen Asteroiden (wo ich wie der kleine Prinz leben könnte). Aber Corona setzt jetzt dem Ganzen die Krone auf!

  5. Leute, nicht verzagen. DAS ist die vielbeschworene wehrhafte Demokratie.
    Sie versteht es, sich zur Wehr zu setzen. Gegen die Vernunft.
    Der Wahnsinn muß mit Zähnen und Krallen verteidigt werden.
    Die Oberidiotin Murksel hat es befohlen und der Karneval ist teilweise ausgefallen. Es besteht Nachholbedarf. Hellau!

  6. @epikur
    Ganz sicher ist dieser Aspekt der Vertrauensfrage von enormer Bedeutung. Für mich persönlich aber auch ein anderer: Mein Grundvertrauen in mich selbst.

    @Dennis82
    Dass die Masse schon immer »obrigkeitshörig« war, würde voraussetzen, dass es schon immer Obrigkeit gab. Was, wenn diese Annahme nicht zutrifft?

    Ein anderer Punkt: Es gibt »objektive« Dritte etwa eben so viel wie »objektive« Berichterstattung. Menschen sind grundsätzlich nicht objektiv. Deshalb ist epikurs Frage des Vertrauens wichtig im Zusammenleben. Es würde sich in anderen denkbaren Gesellschaftskonstellationen nicht anders darstellen.

  7. »Weshalb sollte ich also Vertrauen haben? Bitte, liebe Maßnahmen?Verteidiger, überzeugt mich!«
    Die Vertauensfrage ist berechtigt. Wenn die Politik in der Vergangenheit oft fragwürdig agiert hat, läßt sich dadurch dennoch nicht automatisch ableiten, daß sie immer alles falsch macht.
    Wer das trotzdem ableitet, macht sich vollständig abhängig von der etablierten Politik, denn dann muß man ja grundsätzlich das Gegenteil dessen gut finden, was das Establishment sagt.
    @Kakapo3
    Es ist sogar noch schlimmer, der Führermythos ist zurück. Habe mit einer Passantin spontan ein Gespräch geführt, in der die Dame recht vernünftige Ansichten äußerte. Bis sie in einem Satz Folgendes sagte, ich zitiere:
    »Die Maßnahmen halte ich für deutlich übertrieben, aber was der Söder macht, finde ich gut.«
    Das ist rational nicht erklärbar, das ist was Psychisches, ich vermute sogar, daß Söders Beliebtheit weitgehend entkoppelt ist von seinen Inhalten. Der Mann würde auch gefeiert, wenn er für Entscheidungen verantwortlich wäre, die hunderttausende Tote verursacht haben.

  8. Ich reiße jetzt absichtlich was aus dem Zusammenhang und zwar ...

    ...die für wesentlich mehr Todesfälle sorgen werdende, anstehende Mega-Rezession ...

    ... und schmeiße die Frage in die Runde, welche Regierung dafür, d.h. für die »Mega-Rezession«, verantwortlich gemacht werden könnte/sollte/müsste, und vor allem, mit welcher Begründung?

  9. @Art Vanderley

    »Wenn die Politik in der Vergangenheit oft fragwürdig agiert hat, läßt sich dadurch dennoch nicht automatisch ableiten, daß sie immer alles falsch macht. Wer das trotzdem ableitet, macht sich vollständig abhängig von der etablierten Politik, denn dann muß man ja grundsätzlich das Gegenteil dessen gut finden, was das Establishment sagt.«

    Wie oben beschrieben: handelt sie im Interesse der Mehrheit der Bevökerung oder für eine vermögende Oberschicht? Das ist das entscheidende Kriterium. Die Corona-Krise macht und wird da keine Ausnahme machen.

    @Samson

    Der unverhältnismäßige Lockdown der Bundesregierung ist verantwortlich für die kommende Rezession. Ich weiß schon, was jetzt kommt: »die wäre so oder so gekommen!« Auch das: eine These.

  10. @epikur
    Akut handelt sie schon eher im Interesse der Bevölkerung, der lockdown ist nicht wirtschaftsfreundlich.
    System-technisch nicht, die Pandemie hat was zu tun mit dem maroden System, in Ost und West gleichermaßen, letzteres wird nicht thematisiert.
    Alter Herrschaftstrick, nutze die Krise, die du selber mit verursacht hast, um dich als Krisenmanager zu profilieren.
    Das ist gut vergleichbar mit der Finanzkrise von 2008. Die damaligen Akutmaßnahmen waren ebenfalls richtig, aber es hätte sofort eine straffe Regulierung beginnen müssen.
    Heute sind die Akutmaßnahmen ebenso richtig, aber es braucht sofort eine Systemdebatte.
    2008 hatten wir noch eine selbstbewußte Linke, die die Systemkritik einforderte, heute fehlt mir das häufig.

  11. @Art Vanderley

    »Akut handelt sie schon eher im Interesse der Bevölkerung, der lockdown ist nicht wirtschaftsfreundlich.«

    Wer profitiert denn gerade wieder vom Lockdown?

    Die großen Konzerne werden gerade wieder mit Milliarden gepampert (z.B. Lufthansa) und die Bevölkerung wird in Kurzarbeit/Arbeitslosigkeit geschickt. Das »Solidaritäts-wir-schützen-die-Alten-Geschwafel« ist doch absurd, wenn die Verhältnismäßigkeit absolut nicht gegeben ist! Menschen verlieren ihre Arbeit/ihre Existenz. Wichtige Operationen wurden verschoben. Depressionen und Suizide steigen rapide an. Freiberufler sind pleite. Und so weiter. Ich sehe nicht, wo sie hier »im Interesse der Bevölkerung handelt«. Auch wenn sie das unentwegt behauptet.

  12. @Art Vanderley
    »..., der lockdown ist nicht wirtschaftsfreundlich.«

    Das kann man eben nicht pauschalisieren. In einem System, welches als Nullsummenspiel organisiert ist — mein Gewinn ist Dein Verlust, Haben und Soll, ..., gibt es immer Gewinner und Verlierer. Man müsste also ganz sorgfältig alle Wirtschaftsteilnehmer betrachten. Ich sehe schon einige, welche profitieren. Und wie epikur andeutete, ist es nicht die Mehrheit der Bevölkerung.

    Sicher stand eine Krise schon am Horizont — sie war seit spätestens 2010 überfällig -, aber Corona ist das willkommene Feigenblatt. Der Lockdown ist keine Wissenschaft, sondern Politik.

  13. @epikur

    Das ist halt bissl zu einfach gestrickt, zu sagen »ich weiß schon«, wenn man andererseits als Kriterium die Unterscheidung zwischen Mehrheit der Bevölkerung und vermögender Oberschicht ausgibt. Mal abgesehen von der Frage, wodurch die Gruppierungen sich voneinander unterscheiden, stellt sich m.E. die, welcher ökonomische Bereich aus Produktion und/oder Distribution wurde denn per Lockdown dicht gemacht, außer Kneipen, Hotels etc.

    Ich kenne paar Leute, die Home Office machen, aber keinen einzigen Handwerker, Industriearbeiter, Verkäuferin im Bereich Lebensmittel, Tankstellen etc. oder Speditions- oder Kurierfahrer der auch nur Kurzarbeitergeld bekommen würde, weil sein «Arbeitgeber« wg. Lockdown die Bude dichtgemacht hätte. Ganz im Gegenteil, die kloppen Überstunden und hatten von Anfang an »Sondergenehmigungen« für »Notbetreuung« ihrer Kids in Kitas.

    Dass aber bspw. Börsenkurse sinken oder Ölpreise im ›Sinkflug‹ sind, hat tatsächlich andere Ursachen. Die einzig für Regierung(en) relevante Frage, über die sich tatsächlich iinerhalb von Regierungen gestritten wird, ist dagegen, woher nehmen die die ganze Kohle, die grad unter die Leute geschmissen wird, während es in den letzten 25 Jahren hieß, »die Bevölkerung« müsse irgendwie den Gürtel enger schnallen, damit das »Wachstum« nicht gefährdet würde etc. pp.

    Wenn sich jetzt deswegen (d.h., weil klar ist, dass die »vermögende Oberschicht« für die Scheiße garantiert nicht zur Kasse gebeten wird) unter den Leuten Panik vor einer Rezession beginnt breit zu machen, halte ich es für ziemliche Augenwischerei so zu tun, als ob ohne Lockdown in dem Saftladen noch ne Weile weiter gewurschtelt hätte werden können wie bisher. Grad so als ob es vor ›Corona‹ keine Handelskriege, USANATOEU-›out-of-area‹-»Friedensmissionen« inkl ›Farbenrevolutionen‹ etc. pp. gegeben hätte, die freilich jetzt grad überhaupt keine Rolle mehr spielen. Im ›Mainstream‹ ohnehin nicht und bei den ›Alternativen‹ ...?

  14. Wenn sich jetzt deswegen (d.h., weil klar ist, dass die »vermögende Oberschicht« für die Scheiße garantiert nicht zur Kasse gebeten wird) unter den Leuten Panik vor einer Rezession beginnt breit zu machen, halte ich es für ziemliche Augenwischerei so zu tun, als ob ohne Lockdown in dem Saftladen noch ne Weile weiter gewurschtelt hätte werden können wie bisher. Grad so als ob es vor ›Corona‹ keine Handelskriege, USANATOEU-›out-of-area‹-»Friedensmissionen« inkl ›Farbenrevolutionen‹ etc. pp. gegeben hätte, die freilich jetzt grad überhaupt keine Rolle mehr spielen. Im ›Mainstream‹ ohnehin nicht und bei den ›Alternativen‹ ...?

    Was soll der breitgetretene Quark? Millionen in unserer Republik fürchten zu Recht um ihre Weiterexistenz!

  15. In einem System, welches als Nullsummenspiel organisiert ist — mein Gewinn ist Dein Verlust, Haben und Soll, ..., gibt es immer Gewinner und Verlierer.

    Weil dieser Trugschluß so oft vorkommt, hier mal die Korrektur.
    Dieses Wirtschaftssystem ist kein Nullsummenspiel. Auch alle anderen Wirtschaftssysteme sind es nicht. Warum? Das Zauberwort heißt Wertschöpfung.
    Also: Kein Nullsummenspiel, so lange die Wertschöpfung die Wertvernichtung übersteigt. Und bei dieser Betrachtung spielt auch die Buchführung überhaupt keine Rolle.

  16. @Samson

    ». Grad so als ob es vor ›Corona‹ keine Handelskriege, USANATOEU-›out-of-area‹-»Friedensmissionen« inkl ›Farbenrevolutionen‹ etc. pp. gegeben hätte, die freilich jetzt grad überhaupt keine Rolle mehr spielen. Im ›Mainstream‹ ohnehin nicht und bei den ›Alternativen‹ ...?«

    Natürlich hat es das alles vorher gegeben. Hier gerne noch einmal den Link. Ich schreibe mir hier seit über 10 Jahren mit solchen Themen die Finger wund. Mich musst Du nicht überzeugen. ;)

    Aber noch einmal: das jetzt viele Linke/Alternative/Blogger der Regierung den Corona-Joker so leichtfertig in die Hände gespielt haben, mit dem sie nun ordentlich durchregieren, die Giftschubladen öffnen und mit der Umverteilung von unten nach oben richtig loslegen können — ist und bleibt eine Schande.

    Und das alles nur, weil sie sich von der Angst-und-Panik-Presse haben einschüchtern lassen, auf das Solidaritäts-Geschwafel hereingefallen sind oder bloß nicht als »Verschwörungstheoretiker« gelten wollten. Und jetzt zu sagen »die Rezession wäre sowieso passiert!« ist eine Ausrede, um sich der eigenen Verantwortung zu entziehen.

  17. Das ist doch alles nichts Neues.
    Braucht es denn wirklich einen Virus um festzustellen, das wir schon immer verarscht wurden?
    Seit ich meinen ersten Stein 1972 bei der Demo gegen Bubis geworfen habe war mir das schon bewusst!

  18. Aber noch einmal: das jetzt viele Linke/Alternative/Blogger der Regierung den Corona?Joker so leichtfertig in die Hände gespielt haben, mit dem sie nun ordentlich durchregieren, die Giftschubladen öffnen und mit der Umverteilung von unten nach oben richtig loslegen können — ist und bleibt eine Schande.

    Eben das, aber man hätte diese dümmlichen Claqueure auch überhaupt nicht benötigt.
    Schlimmer ist vielleicht noch, dass die Transatlantifa sich um den Gestapo-Posten im neuen Faschismus bewirbt. Das ist echt übel.

    Ach übrigens, wie vorhergesagt verlängert man den Ausnahmezustand ohne qualifizierte Begründung von Monat zu Monat. Und wenn dann im Herbst die nächste Grippesaison beginnt, dann hat man auch schon wieder neue »Befürchtungen«.
    Hoffentlich bemühen sich die Verfassungsgerichte in Dtl schnellstmöglich darum den ganzen Spuk zu stoppen. Sonst gibt es hier nichts mehr zu retten.

  19. Ihr glaubt immer noch, das hier irgendetwas zu stoppen wäre, was schon längst beschlossenen Sache ist???

  20. Nö, glob icke nich! Aber es wächst trotzdem die kritische Masse und es wird mit der Zeit schwieriger.
    Selbst bei den Uniformierten rumort es inzwischen. Glaubt ihr wirklich, die halten das noch lange durch? Schaut auf die Proteste in Spanien, Italien und Polen! Die haben sich verkalkuliert, zu schnell und zu offensichtlich ihren Sieg gewittert... Selbst France, Troptard übernehmen Sie!

  21. @horst

    Trugschluß? Wertschöpfung?
    Smile.
    Was ist ein Wert?
    Das Ergebnis einer Messung oder Schätzung, nicht wahr?
    Und wie wird der wirtschaftliche Wert gemessen oder geschätzt?

    Ich denke, Du rennst einem ideologischen Zirkelschluss hinterher.

  22. @epikur
    Ich weiß nicht was Blogger ›antreibt‹, ich hab’s zweimal in den Medien versucht und bin gescheitert, u.a. weil’s den Verlegervorbehalt gibt, der aller sog ›Pressefreiheit‹ vorgeordnet ist. Vielleicht sollte man sich mal klarmachen, dass die Funktion von Presse eine andere ist, als das Publikum sich darunter vorstellen möchte. Irgendwer halt mal gesagt (und das traf auch schon zu, als die ›Linken‹ bspw. den Spiegel noch für eine lesbare Zeitung hielten), der redaktionelle Teil sei der Quatsch, der zwischen die Anzeigen gequetscht wird.

    Anders gesagt, die Umverteilung von unten nach oben ist Resultat der ökonomischen Verhältnisse und die Funktion der Regierung ist es, alles zu tun, damit die Voraussetzungen dieser Verhältnisse so bleiben. Vor Jahrzehnten hat ein Romancier es mal so formuliert:
    »Das Problem der deutschen Sozialdemokratie der Nachkriegsjahre war, dass sie für etwas eintrat, was sie gleichzeitig bekämpfte. Sie glaubte an die Freiheit des individuellen Kapitalisten, den Arbeiter auszubeuten, und an die Freiheit des Arbeiters, sich im Kampf gegen den Kapitalisten gewerkschaftlich zu organisieren. Die größte Illusion der Sozialdemokraten war ihre grenzenlose Kompromissbereitschaft. Sie glaubte, ihre Utopien im Rahmen der Verfassung verwirklichen zu können. Reformen waren das höchste Ziel. Aus ihrer Sicht reichte es völlig aus, an dem völlig falschen Wirtschaftssystem ein bischen herumzuflicken.«

    Man könnte es auch so ausdrücken, dass die Forderung, die Einhaltung bzw. Wiederherstellung der sog. Grundfreiheiten gemäß Verfassung schon x‑mal an Verfassungsänderungen blamiert wurde, und zwar noch jedesmal aufgrund sog ›Sachzwänge‹.

    @ert_ertrus

    Millionen in unserer Republik fürchten zu Recht um ihre Weiterexistenz!

    Drei Idiotien in einem Satz muss man erstmal unterbringen. Grad so, als ob die Furcht um die Existenz nicht der Normalzustand nicht nur »in unserer Republik« wäre, der jeden, der nicht der besitzenden Klasse angehört, zur Lohnarbeit zwingt.

  23. @Publicviewer: Glaub ich nicht! Die sind mit dabei bzw. wachen langsam auf, die Mehrheit sind die nicht. Nicht immer nur die lautesten aus den sog. Social-Medien zur Kenntnis nehmen... ;-)

  24. @Art Vanderley
    Du bist augenscheinlich älter als ich, ich habe 1972 zwar auch Steine geworfen aber eher Richtung Sandkasten (durfte man aber auch nicht)
    Der Bärtige hat gesagt: »Die bisherige Geschichte ist die Geschichte von Klassenkämpfen.« Selbstverständlich werden die Herrschenden und Reichen auch diese Krise ausnutzen, um ihre Position zu stärken und Vermögen von unten nach oben umzuverteilen. Wie sie alles ausnutzen, um genau das zu tun. Es wird Teile der herrschenden Klasse geben, denen das besser gelingt als anderen. Das heißt aber nicht, dass diese Kräfte die Krise oder die übertriebene Reaktion darauf gesteuert oder herbeigeführt haben. Ich denke hier kam ein anderer Effekt zum Tragen: In allen wesentlichen Strukturen (privat wie öffentlich) unserer Gesellschaft wird seit Jahren eine Optimierung betrieben, durch Beratungsunternehmen, Computerprogramme (SAP, Aladin) usw.. Diese Optimierung führt zur einer Reduzierung der Kosten und Erhöhung der Ausbeutung, hat aber den Nachteil der erhöhten Risikoanfälligkeit. Zum Beispiel stellt die Bahn ihren Betrieb bei einer Sturmwarnung ein, weil es kostengünstiger ist 2 Tage nicht zu fahren, als 365 Tage Arbeitnehmer vorzuhalten, die bei Sturm (durch Streckenkontrollen) den Betrieb gewährleisten könnten.
    Diese Struktur führt bei außergewöhnlichen Ereignissen dazu, dass zunächst versucht wird das außergewöhnliche Ereignis zu ignorieren und kleinzureden (Februar) und dann, wenn dies nicht mehr geht (Bergamo) mit dem Holzhammer fast panikhaft Maßnahmen (März) zu veranlassen, die bar jeglicher Verhältnismäßigkeit getroffen werden, da es wenig Strukturen gibt, die damit umgehen könnten (wegrationalisiert) und auch die Logarithmen nicht hilfreich sind.
    Wird sich das zukünftig ändern? Kommen die Herrschenden zum Ergebnis, sie haben deutliche Nachteile erhalten durch die Krise, werden sie Strukturen schaffen, die zukünftig diese Nachteile auffangen sollen. Kommen sie zum Ergebnis, dass sie gestärkt aus der Krise herauskamen. Warum sollte sich etwas ändern?

  25. @Carlo
    Die Wertschöpfung dokumentiert sich beispielsweise darin, das wir hier in Dtl seit Jahrzehnten keine Hungersnot mehr hatten. Das war hier früher nicht so. In Dtl gab es früher alle paar Jahrzehnte solche Notsituationen. Mal schlimmer, mal weniger schlimm.

    Die Wertschöpfung dokumentiert sich sonst noch:
    — alle haben Kleidung
    — alle haben Zugang zu Trinkwasser (mit dem Luxus das man die Sachen noch nicht mal aus einem Brunnen selbst anschleppen muß)
    — Zugang zu effizienter Mobilität (Bus, Bahn, Individualverkehr)
    — Zugang zu Elektrizität
    — Zugang zu Automaten die einen das Leben erleichtern (Waschmaschine, Elektroherd, Zentralheizung ....)
    — Allgemeiner Zugang zu Büchern, Bibliotheken, Internet und sonstigen Informationsmöglichkeiten
    usw. usf.

    Die Wertschöpfung dokumentiert damit eben gerade eindrucksvoll, das es durchaus materiell vorangegangen ist.

    Die eigentliche Problematik der modernen Gesellschaftssysteme besteht wohl eher darin, dass man jetzt immer mehr zum Sklaven dieses materiellen Fortschritts wird.
    Sprich, das luxuriöse, sich immer schneller drehende Hamsterrad versaut einem den ganzen (objektiv vorhandenen) materiellen Reichtum.

  26. Drei Idiotien in einem Satz muss man erstmal unterbringen. Grad so, als ob die Furcht um die Existenz nicht der Normalzustand nicht nur »in unserer Republik« wäre, der jeden, der nicht der besitzenden Klasse angehört, zur Lohnarbeit zwingt.

    Also nochmal für Menschen mit Logikschwäche: Die Anzahl derer, die sich um ihre Existenz zu fürchten haben werden, ist durch den Corona-Lockdown drastisch erhöht und allgemein bei der lohnabhängigen Bevölkerung die Angst vor weiterer Verelendung gesteigert worden! Jetzt verständlicher?
    Preisfrage:Wer ist hier der Idiot?

  27. @Kakapo3
    Schön, das du es noch bemerkt hast. :-)
    Und nun zu den Symptomen die du so treffend beschreibst.
    Die Herrschende Klasse unterliegt natürlich auch den Strukturen des hier immanenten Problems das sich Kapitalismus nennt.
    Nur sind sie sich dessen bewußt und werden alles tun damit das auch so bleibt.

  28. Die Herrschende Klasse unterliegt natürlich auch den Strukturen des hier immanenten Problems das sich Kapitalismus nennt.

    Würde ich bestreiten; die verstehen sich allerhöchstens dann als Klasse, wenn sie meinen, was gegen die materiellen Interessen der anderen Klasse unternehmen zu müssen. Dann freilich ist ihnen jedes Mittel recht, egal ob Einsortierung des Arbeitsvolks in verschiedene Rassen, Nationalitäten etc. oder Bestechung oder Mord.

    Untereinander konkurrieren sie wie jede x‑beliebige Räuberbande um die Beute. Was den Ismus am Kapital ausmacht, geht sie individuell nichts an, verweist aber darauf, dass sie abstrakt alle dasselbe tun, indem sie, wie der Bärtige schrieb, Funktionäre ihres Kapitals sind, d.h., alles tun müssen, damit ihr Kapital als solches funktioniert.

    Unter den Bedingungen allgemeiner Konkurrenz geht das halt nur, wenn das je individuelle Kapital akkumuliert, d.h., der Reichtum nicht einfach verprasst, sondern wieder als Kapital profitabel produziert. Der meinetwegen immanente Widerspruch (dessen sich die herrschende Klasse zwar im Moment der Pleite aber niemals angesichts Verenlendung der anderen Klasse bewusst wird) ist der, dass der Anspruch auf Profit unbegrenzt ist, während seiner Realisierung natürliche wie rationale Grenzen gesetzt sind, die ganz allgemein formuliert daher rühren, dass der gesellschaftliche Konsum einerseits begrenzt ist, andererseits innerhalb kapitalistischer Produktion überhaupt nur als Funktion proftabler Produktion eine Rolle spielt. Daher auch die stetig zunehmende Gleichzeitigkeit von ›Überproduktion‹ einerseits und Verelendung derer, die als Arbeitsvolk ›überflüssig‹ werden. So und nicht anders kommt ›Überbevölkerung‹ zustande, woran auch keine ›Geburtenkontrolle‹ was ändern täte. :mrgreen:

  29. Natürlich würde sich etwas ändern wenn wir eine Geburtenkontrolle hätten und Überbevölkerung ist nicht allein ein Zeichen von Verarmung.
    Das wäre zu kurz gegriffen.
    Da kommen auch ganz irrationale religiöse Gründe mit ins Spiel.
    Es geht ja auch mit »Corona« uns der Grundrechte zu berauben.
    Außerdem habe ich ja nie bestritten das Klassenkämpfe innerhalb derselben Kaste dank des kapitalistischen Konkurrenzkampfes betrieben werden.
    Aber es bildet sich halt auch ein immer mehr ein Konsens der Abgrenzung der herrschenden Klasse gegenüber dem Rest der Gesellschaft.
    Allein schon, weil die Schere zwischen »Arm und Reich« halt auch immer weiter auseinander geht.
    Die Superreichen sind seit geraumer Zeit auf dem Weg gemeinsam Strategien zu entwerfen wie sie dem im Übrigen unausweichlichen Verfall zu begegnen.

  30. @epikur
    »Die Wirtschaft« gibt es nicht, auch hier eine Spaltung. Siehe Autoindustrie, die schamlos in Anspruch nimmt, von den Kräften des Markts freigestellt zu werden, anstatt sich endlich anzupassen an eine neue Zeit.
    Offenbar hälst du das Virus für weniger gefährlich als den Lockdown selber. Z.T. stimmt das, aber so zu tun, als wäre Covid ziemlich ungefährlich, geht mir zu weit, das Ding ist nicht harmlos (darf man das hier sagen?).
    Es ist nicht schwarz oder weiß, es ist schon solidarisch, die verletztlichen Gruppen zu schützen, was nicht heißt, daß es immer solidarisch zugeht, vorher oder nachher.
    Und es gibt ohne Zweifel Versuche, das Virus zu instrumentalisieren, z.B. um die »schwarze Null« weiterführen zu können, war nicht anders zu erwarten.
    Eines wird aber völlig übersehen- die Selbsterhaltung der Politikermacht, ganz persönlich.
    Ich glaube schon, daß viele Politiker wirklich Leben schützen wollen, aber es geht auch um Machterhaltung.
    Keine Regierung hätte es überlebt, wenn es hunderttausende zusätzlicher Tote gegeben hätte, und das ist eine sehr interessante Situation. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten mußten sich führende Politker gegen Teile der Wirtschaft entscheiden, um ihre Macht zu erhalten, und sie haben es getan, es ist ein Stück Wiederherstellung des Primats der Politik, und es ist eine Vorschau auf die Zukunft.
    Die politische Linke erkennt diese Entwicklung und gestaltet sie mit, führt sie vielleicht sogar an- oder sie steht machtlos am Rand und schaut frustriert zu, wie ganz Andere die Gestaltung übernehmen.

  31. @Carlo
    Offenbar siehst auch du keine Gefährlichkeit in dem Virus und argumentierst deshalb rein wirtschaftlich. Da hast du schon recht, die Folgen des Lockdowns sind nicht gut für die Mehrheit, und natürlich wird auch hier wieder versucht werden, alles nach unten abzuwälzen, daran etwas zu ändern, das wird uns kein »nice guy on the top« schenken, das muß schon erkämpft werden.
    Aber es gibt auch die medizinische Seite, und da gefällt mir die Formulierung von der Mehrheit überhaupt nicht. Es geht um medizinischen Minderheitenschutz- der nicht, wie ausgerechnet Schäuble richtig anmerkte, alles rechtfertigt- der aber auch nicht einfach weggebürstet werden kann. Wo da die richtige Dosis liegt, wer weiß das schon, aber einfach so tun, als wär nichts, das ist mir zu wenig.

  32. @ert_ertrus

    Die Anzahl derer, die sich um ihre Existenz zu fürchten haben werden, ist durch den Corona?Lockdown drastisch erhöht und allgemein bei der lohnabhängigen Bevölkerung die Angst vor weiterer Verelendung gesteigert worden!

    Das ist nicht mehr als eine Hypothese, die zu belegen schwer fallen könnte. Wie oben angedeutet, ist meiner Kenntnis nach kein einziger Produktions- bzw Distrubitionsbereich per Lockdown dichtgemacht worden, selbst Kneipen, Hotels etc. nicht. Denen wurde nur zeitweilig die Geschäftsgrundlage entzogen, weil deren Küchen nicht ohne weiteres auf ›Catering‹ umzustellen war, sie aber Gäste wg. Kontaktverbot weder bewirten noch beherbergen konnten.

    Nur würde ich letztere ebenso wie bspw ›bäuerliche Kleinbetriebe‹, ganz egal ob Bio oder nicht oder ob die auf Gelegenheitsarbeiter wie ›Erntehelfer angewiesen‹ sind, ohnehin nicht zu den ›Arbeitgebern‹ rechnen, die existenzsichernde Löhne zahlen. Warum das so ist, steht auf einem ganz anderen Blatt, hat aber zweifelsohne mit etlichen ›Maßnahmen‹, wie bspw. Agenda 2010, zu tun, welche von verschiedenen Regierungen in den letzten ca 25 Jahren beschlossen und umgesetzt wurden.

    Nur redet darüber, außer den eine diffuse ›Gerechtigkeit‹ einfordernden ›Alternativen‹ von ›links‹ bis ›rechts‹ längst niemand mehr. Und im Moment eben weil, da hat m.E. epikur durchaus recht, ähnlich wie bei der Schweinegrippe diesmal halt ›Corona‹ die Sau ist, die durchs Dorf gejagt wird.

  33. Sorry, jetzt also echt, die Kollateralschäden kann man doch wohl wirklich nicht ernsthaft bezweifeln. Dabei geht es übrigens nicht nur um materielle Dinge, wie der Existenz von Unternehmern und abhängig Beschäftigten, sondern auch um die vielen unterversorgten Schwerkranken die auf eine OP gehofft hatten und jetzt, wenig gesundheitsförderlich, mal ein bißchen warten mußten und müssen.
    Gleichzeitig haben wir hier in Dtl keinerlei durch Corona produzierten seuchenartigen Zustand.
    Nach wie vor, gibt es hier im Lande lediglich eine immer weiter ausufernde induzierte Massenpsychose auf Seiten der Bevölkerung und eine »Funktionselite« die diese psychotischen Zustände ständig mit noch mehr Angst füttert.

    Zuletzt wurden wieder mal die unsinningen »Maßnahmen« verlängert. Was soll das? Warum fällt diesen merkeltreuen Idioten nicht endlich jemand in die Arme? Gibt es in diesem Land keine verantwortungsbewußten Personen mehr?

  34. Dieser ganze Irrsinn nimmt kein Ende:

    »Bund und Länder haben sich darauf verständigt, die Kontaktbeschränkungen bis zum 29. Juni zu verlängern:«

    Sie liefern nicht mal mehr eine Begründung! Weil es keine gibt. Keine Zahlen geben irgendwas her. Das RKI ist abgetaucht. Drosten verhält sich wie ein Kleinkind: »alle doof, außer ich!« Es herrscht die reine Regierungs-Willkür! Angstkulisse aufrecht erhalten, damit die Coronoia in den Köpfen der Menschen bleibt, um im Herbst den turbo-schnell-entwickelten-Impfstoff unter die Leute zu bringen.

    Und heute auf Arbeit schnauzt mich eine Kollegin an: »Ey, halte mal mehr Abstand!« Ich will weg hier. Weit weg. Alle verrückt geworden.

  35. @Publicviewer

    Überbevölkerung ist nicht allein ein Zeichen von Verarmung

    Die ist m.E. von gar nichts ein Zeichen, sondern entweder Propagandainstrument oder unbewiesene, wenn nicht widerlegte Hypothese, die wesentlich auf die sog Malthusianische Katastrophe zurückgreift, die wiederum besagte, dass »das Wachstum der Bevölkerung dasjenige der landwirtschaftlichen Produktion deutlich überschreite«. Der wesentliche Unterschied zwischen dieser und etwa den Einschätzungen resp. Prognosen des Club of Rome besteht darin, dass Malthus Verhütung und Abtreibung »als Sünden« ablehnte, gleichzeitig sah er aber wachsende Verelendung als »einen naturgesetzlichen Zyklus, in dem sich im Verlauf der fortschreitenden Verelendung der Bevölkerung durch Krankheit und Seuchen die Bevölkerung wieder reduziere.« Dieser Standpunkt ließ sich freilich zu der Zeit, als »Die Grenzen des Wachstums« erschien, aus politischen Gründen nicht gut öffentlich vertreten. Mag sein, dass sich das mittlerweile wieder geändert hat.

    Die Superreichen sind seit geraumer Zeit auf dem Weg gemeinsam Strategien zu entwerfen wie sie dem im Übrigen unausweichlichen Verfall zu begegnen.

    Mag sein, nur sind das entweder solche, in denen es um Märkte geht, oder man braucht bezügl. dieser Superreichen längst nicht mehr über Kapitalismus als Problem diskutieren ... ;)

    @horst
    Wirf nicht alles in einen Topf, es ging in dem Disput explizit um steigende existenzielle Bedrohung als Folge des Lockdown, und die gibt es einfach nicht, u.a. weil gerade die deutsche Regierung massenhaft Geld druckt, um die ›Auswirkungen abzufedern‹ o.s.ä., gleichzeitig aber zum Schaden der ›Partner‹ bspw. Euro-Bonds ablehnt.

    Und »die vielen unterversorgten Schwerkranken die auf eine OP gehofft hatten und jetzt, wenig gesundheitsförderlich, mal ein bißchen warten mußten und müssen.« gabs vorher auch, nur war das nirgendwo Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Ich hab’s selber erlebt, als ich lange vor ›Corona‹ mal den Notarzt anrief und zu hören bekam, es sei grad kein Auto verfügbar. Ich will gar nicht wissen wieviele Krankenhäuser, Arztpraxen etc. gecancelt wurden in den letzten sagen wir 20 Jahren, ganz zu schweigen davon, dass die Beiträge zur Krankenkasse laufend gestiegen sind, während die bezahlten ›Leistungen‹ immer weiter ›reduziert‹ wurden. Aber auch das ist Teil der »Ökonomie«. Inzwischen mehren sich selbst unter Hardcore-Markt-Fanatikern die Stimmen, die ›vorschlagen‹, bestimmte ›öffentliche‹ Strukturen (wieder) staatlich zu kontrollieren.

    Was ich täglich erlebe ist, dass die Leute genervt sind, überall ne Maske aufsetzen zu sollen, was mal ignoriert werden kann, andermal von ängstlichen Verkäuferinnen lauthals eingefordert wird. Von Massenpsychose merke ich, jedenfalls außerhalb des Internets, nix. Im Gegenteil die meisten Leute machen Witze drüber, aber das machen sie ohnehin angesichts aller möglicher Probleme, für die sie keine ›Lösung‹ zur Hand haben.

  36. Ich kenne die « Malthusianische Katastrophe « nicht!
    Sie ist mir auch egal.
    Nur können nicht 7 Milliarden Menschen nicht im Einklang mit der Natur und den gerade noch vorhanden Ressourcen artgerecht leben.
    Immer muss man sich fast zwanghaft in so einigen Blocks auf irgendeine Ideologie oder einem irrationalen religiösen Überbau oder auch einer bestimmten Doktrin unterziehen.

  37. @Samson
    Natürlich liegt ein induzierte Massenpsychose vor, da man auf der Basis von Wahnvorstellungen agiert. Es gibt in Dtl keine COVID19-Epidemie. Da ist nichts, da war nichts und da wird nichts sein.

    Die Grippesaison ist vorbei.

    Wie soll das eigentlich werden, wenn die nächste Influenza-Saison beginnt? Scheißen die Deutschen sich dann wieder vor lauter Panik die Hosen voll? Machen wir jetzt jedes Jahr das Land für 6 Monate (=Dauer der Grippesaison) dicht?

  38. Muß man gesehen haben ~7min

    Gates bestimmt die Richtlinien der Politik; Hier im Interview;
    inklusive der Erläuterung dazu, wie die »neue Normalität« auszusehen hat und wie lange die dauert. Alle anderen »Funktionsträger« verhalten sich dazu wie ferngesteuerte Drohnen.

    Bill and Melinda Gates join global fight against COVID-19
    https://www.youtube.com/watch?v=jiB7t1XJwxc

  39. Was ich täglich erlebe ist, dass die Leute genervt sind, überall ne Maske aufsetzen zu sollen, was mal ignoriert werden kann, andermal von ängstlichen Verkäuferinnen lauthals eingefordert wird. Von Massenpsychose merke ich, jedenfalls außerhalb des Internets, nix. Im Gegenteil die meisten Leute machen Witze drüber, aber das machen sie ohnehin angesichts aller möglicher Probleme, für die sie keine ›Lösung‹ zur Hand haben.

    Verehrter Philistertöter, was glaubst du eigentlich, wie sich diese Maskenpflicht auf Atemwegserkrankte oder Menschen mit psychischen Erkranken auswirkt (wie auf mich Idioten). Du scheinst psychisch eine Elefantenhaut zu haben. Was ist mit Schauspielern, Kinobetreibern, (Puppen)Theatern, in short: dem gesamten Kulturbereich? Aber der ist ja nicht systemrelevant – denkste: haben sich vor Kurzem Christoph Sieber und Tobias Mann sketchmäßig dazu geäußert) Wenn´s überhaupt interessiert …

  40. Wer von euch noch ein Smartphone hat, bei Amazon kauft oder ein neueres Auto als von 2005 fährt macht sich mitschuldig!
    Alle die den Kapitalismus mittragen und nicht sabotieren wenn immer es möglich ist sind schuldig.
    Natürlich auch alle die bspw. als Banker oder als Versicherungsfuzzi arbeiten.
    Ausgenommen sind nur handwerklich tätige die selbständig arbeiten oder Lehrer Arzt/Pfleger/Schwester sind und/oder bei der Feuerwehr sind keine Steuern zahlen und schwarzarbeiten oder auch kriminell nachhaltig ihr Leben gestalten.

  41. @artVanderley:

    »Es ist sogar noch schlimmer, der Führermythos ist zurück. Habe mit einer Passantin spontan ein Gespräch geführt, in der die Dame recht vernünftige Ansichten äußerte. Bis sie in einem Satz Folgendes sagte, ich zitiere:

    »Die Maßnahmen halte ich für deutlich übertrieben, aber was der Söder macht, finde ich gut.««

    was ist daran »führermythos«?? sie sagt doch *was* der söder mache, finde sie gut, das bedeutet doch nicht automatisch *ihn* als person per se?!?

    mannmannmann.

  42. »Der unverhältnismäßige Lockdown der Bundesregierung ist verantwortlich für die kommende Rezession. Ich weiß schon, was jetzt kommt: »die wäre so oder so gekommen!« Auch das: eine These.«

    so wie die aussage

    »Der unverhältnismäßige Lockdown der Bundesregierung ist verantwortlich für die kommende Rezession.«

    eine these ist, epikur.

    btw: auch schweden ist in der rezession, obwohl die ‑deiner ansicht nach- keinen »unverhältnismäßige Lockdown« hatten.

  43. @DasKleineTeilchen

    »so wie die aussage »Der unverhältnismäßige Lockdown der Bundesregierung ist verantwortlich für die kommende Rezession.« eine these ist, epikur.«

    Hm? Wer über Wochen viele Geschäfte, Gaststätten, Hotels etc. schließt, Lohnarbeiter in Kurzarbeit schickt (und später in die Arbeitslosigkeit) und die Produktion vieler Güter und Dienstleistungen einstellt, reduziert drastisch die Wirtschaftsleistung eines Landes. Ich bin zwar kein BWL’er oder VWL’er, aber das sollte wohl jedem einleuchten. Du magst das als »These« einstufen, für mich ist das »Logik«.

    Diese ständigen Vergleiche hinken vorne und hinten. Italien. New York. Brasilien. Schweden. Überall gibt es andere Rahmenbedingungen, Strukturen und Hintergründe. Ich lebe nicht in den Ländern und erlaube mir deshalb auch kein Urteil.

  44. Die Rahmenbedingungen sind fast überall gleich, da die kapitalistische Struktur auch immer die Selbe ist.
    Nur ist die Demokratiesimulation und die Exekutive unterschiedlich ausgebildet je nachdem wie korrupt die jeweilige Regierung eben auch schon im totalitären Rhythmus verwoben ist.
    Die Reichen und Superreichen müssen weg sonst ist dem nicht beizukommen!

  45. @ Epikur,

    ich frage mich inzwischen in welchem Auftrag »Das Kleine Teilchen« unterwegs ist. Beim Flatter ist es immer dann präsent, wenn die Bloglinie nicht eingehalten wird, so eine Art von Treppenterrier.

    Wenn ich mir die Abstellplätze für unsere Automobile anschaue ‚dann kann ich wirklich zu dem Schluss kommen, dass doch mehr als genug Voiture da sind, was soll also die Aufregung, wenn die Wirtschaft mal ein paar Wochen still steht. Dahinter steht möglicherweise die Auffassung, das unsere Volkswirtschaft nur die Befriedigung mit Gütern zum Ziel hat, also nicht das, was die BWL als Prinzip der Gewinnmaximierung hervorhebt.

    Hier geht es aber nicht einfach nur um die Bereitstellung von Gütern, sondern um die Unterbrechung von Zahlungsketten. Wenn die Einnahmen aus Verkäufen fehlen, so können Arbeitnehmer nicht mehr bezahlt werden und werden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, Subunternehmen verlieren ihre Aufträge, Kredite können nicht mehr regulär bedient werden und so gibt es in der Wirtschaft nicht unbedingt einen Mangel an Gütern, sondern die Krise äussert sich zuerst als Mangel an Zahlungsfähigkeit.

    @Publicviewer,

    Die Rahmenbedingungen im Kapitalismus sind aber mehr oder weniger durch den Staat als Souverän der Reproduktionsbedingungen gesetzt. So hat sich der« Rheinische Kapitalismus« als soziale Marktwirtschaft gegenüber dem britischen und amerikanischen als überlegene Variante verstanden, weil er auf die Befriedung der Interessenkonflikte durch Sozialpartnerschaft gesetzt hat.
    Auch wenn das heutzutage weitgehend geschliffen ist, so lohnt es sich doch , nicht einfach gravierende Unterschiede mit dem Verweis auf die Form wegzubügeln. Meine Tochter als Insulinabhängige hätte
    in den USA nur Überlebenschancen, wenn sie monatlich in etwa 1500 Euro aus eigener Tasche bezahlen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.