Die Spaltung der Geschlechter

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Was mal als Feminismus, Frauenbewegung und Gender Mainstreaming begann, ist heute vielfach ein Instrument zur Spaltung der Geschlechter. Sie alle mochten einmal hehre Ziele gehabt haben, das Ergebnis ist heute: Atomisierung. Entsolidarisierung. Vereinzelung. Es begann als Kampf für mehr Frauenrechte und endet als Kampf gegen geschlechtsübergreifende Solidarität. Damit lässt sich vor allem der Radikal-Feminismus vor den Zug des Neoliberalismus spannen: »Vereinsamung als Herrschaftsprinzip«. Dabei verläuft die Trennlinie der Macht nicht zwischen Mann und Frau, sondern zwischen reich und arm. Nicht das Patriarchat regiert uns, sondern der Turbo-Kapitalismus.

Toxische Männlichkeit
Beispiele für aktive und passive Spaltung zwischen den Geschlechtern, für Un- und Missmut sowie für Divide et impera — Beiträge, gibt es wie Sand am Meer. Beispielsweise die Spiegel Online — Kolumnistin Margarete Stokowski. In ihren Artikeln trieft es regelrecht vor Männerhass. Schuld an allem Übel auf der Welt sind ‑wie könnte es anders sein- Männer. Und das Frauen in der Regel Opfer und Männer Täter sind, ist seit Alice Schwarzer natürlich auch selbstverständlich:

»Männer werden, wenn dieser Drops gelutscht ist, genauso lange leben wie Frauen. Sie werden weniger Stress haben und seltener Opfer von Gewalt werden, sie werden öfter ihre Kinder sehen und wissen, wann deren Freunde Geburtstag haben.«
[»Bitte die Hoden behalten«]

»Viele sprechen heute von einer »Hexenjagd«, um Männer vor Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe zu schützen. [...] Es ist schlimm genug, wenn Leute ihre Täterschutzreflexe stärker werden lassen als den Wunsch nach Gerechtigkeit für Opfer von Übergriffen.«
[»Hexen, überall Hexen?«]

»Das ist nicht gut. Männer haben es nicht geschafft, Witze über ihre Penisse zum Tabu zu erklären. [...] Der Pimmelwitz ist das Zeichen schlechthin dafür, dass Männer sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht hinreichend um eine freie Sexualität gekümmert haben.«
[»Weg mit den Pimmelwitzen!«]

Männer sollten dies, Männer sollten das. Sie können das nicht und sind dafür schuld. Der moralische Zeigefinger zeigt stets auf das männliche Geschlecht. Provozierend und mit Vorwürfen gespickt. So geht das seit Jahren von Frau Stokowski (und vielen anderen Feministinnen). Es sind keinerlei Bemühungen erkennbar, welche die Geschlechter einander näher bringen könnten. Stattdessen moralisch-provozierende Predigten und larmoyante Anklagen in einer Tour.

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Männer sind schuld
Dann gibt es beispielsweise noch die »Mädchenmannschaft«, denen es völlig egal ist, wenn in einem Rechtsstaat vor Gericht festgestellt wurde, dass eine Gina-Lisa Lohfink (ja, eine Frau!) Männer wegen Falschbeschuldigung sozial ermordet hat. Ja, da wird sogar das #TeamGinaLisa ausgerufen und sich gegen jede Realität (und vor allem gegen Männer) solidarisiert. Völlig egal, was Forensik, Presse und Anwälte untersucht und festgestellt haben: im feministischen Glauben ist der Mann einfach schuld. Punkt.

Auf der anderen Seite haben wir dann beispielweise »das Männermagazin«. Leutnant Dino wird hier nicht müde, seine Frauenverachtung zu verbreiten. Auch er sorgt für eine massive Spaltung der Geschlechter. Und während #MeToo in 85 Nationen weltweit Verbreitung fand, wird über Falschbeschuldigungen wie bei Kachelmann, Andreas Türck, Strauss-Kahn oder Horst Arnold, die jahrelang vor Gericht kämpfen mussten, sozial und beruflich vernichtet wurden — so gut wie gar nicht berichtet.

»Die Atomisierung schreitet nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch im einzelnen Individuum, zwischen seinen Lebenssphären, fort.«
Theodor W. Adorno. »Minima Moralia«. Suhrkamp Verlag. 8. Auflage 2012. S.148

Und dann gibt es noch die Social-Justice-Warrior-Bewegung (SJW), Star Trek Discovery mit einer schwulen Liebesbeziehung und einer weiblichen Mary Sue in der Hauptrolle (das muss dann selbstverständlich auch eine Anita Sarkeesian regelmäßig schauen) und SJW-Spieledesignerinnen, die uns ganz Gender-Like (um-)erziehen wollen. Wer übrigens das Ghostbusters-Reboot nicht gut fand, ist ein Frauenhasser. Wer die angeborenen Superkräfte von Rey (neue Star Wars Trilogie) unglaubwürdig findet, hat ein Problem mit starken Frauen. Luke Skywalker musste lange trainieren und hat trotzdem einen Arm verloren. Rey hat gleich beim ersten Duell Kylo Ren nass gemacht.

zeit.de vom 31. Januar 2018

zeit.de vom 31. Januar 2018

Mehr Nächstenliebe
Die Vereinzelung und Spaltung der Geschlechter kann nicht das Bestreben linker und progressiver Denkweise sein. Solidarität, Gemeinsinn, Verständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl sollten das Ziel sein. Stattdessen werden die Geschlechter auseinander und aufeinander getrieben, wo es nur geht. Politik und Wirtschaft kann das nur gefallen. So gibt es weniger Streiks und weniger Proteste. Jeder kocht nur noch sein eigenes Süppchen. Der individuelle Aufmerksamkeitsfokus ist komplett von den Reichen, Mächtigen und Herrschenden verschwunden. Stattdessen ergießt man sich in Gender‑, Sprachnormierungs- und Sexismus-Debatten. Gleichzeitig explodiert die Massenarmut, die Obdachlosigkeit und der Sozialabbau.

Auch die Presse genießt den Aufmerksamkeitsrummel, die Klicks und die Reichweite, wenn es um Sexismus- und/oder Gender-Themen geht. Schließlich fühlt sich jeder irgendwie angesprochen und glaubt, etwas dazu sagen zu können. Vom inflationären Anstieg von Single- und Partnerbörsen ganz zu schweigen. Es gibt also viele Gruppen, die ein reges Interesse daran haben, die Geschlechter auseinander zu treiben. Die Menschen zu vereinzeln und zu atomisieren. Lassen wir sie nicht gewinnen!


» »Gender. Sex. Bullshit.«
» »Vereinsamung als Herrschaftsprinzip«
» »Auf der Suche nach Mr. Perfect«

13 Gedanken zu “Die Spaltung der Geschlechter

  1. Es ist eigentümlich, dass über die wunderbaren Ergänzungsmöglich-keiten von Frau und Mann bei dem ideologisch geprägten Gleichmachungsbestreben von Gender-Mainstreaming, das in Richtung Familienzerstörung tendiert, kaum oder nicht gesprochen wird, denn unabhängig vom Äußerlichen und der Gebärfähigkeit sind Mann und Frau unterschiedlich. Nielmehr ist das Gehirn das größte „Geschlechtsorgan“. Dort finden sich die wichtigsten, prägendsten und auch bereicherndsten Unterschiede zwischen Frau und Mann in den Bereichen „physiologische Abläufe“, „zentralnervöse Informationsverarbeitung“ und „genuinen, also angeborenen Denk- und Bewertungsprinzipien“. In Denk- und Bewertungsprinzipien, welche sich eben nicht einfach beispielsweise mit unterschiedlichen sozialen Erfahrungen in der Kindheit oder sonstigen sozio-kulturellen Einflüssen erklären lassen.
    Frauen haben z. B. mehr graue Gehirnzellen und weniger verknüpfende Nervenfasern im Gehirn: „Frauen können die einen Dinge (z. B. Multitasking) besser, Männern die anderen; wir müssen lernen, einander zu helfen“. Damit und mit weiteren Unterschieden in den männlichen und weiblichen Gehirnen ist eine optimale Ergänzungsmöglichkeit der beiden Geschlechter trotz Konfliktstoff gegeben; Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015)

  2. Super Artikel, vielen Dank. Bringt exakt auf den Punkt, was ich schon lange beobachte. Ich habe im Bekanntenkreis auch solche SJWs die den weißen heterosexuellen Mann als Wurzel allen Übels ausgemacht haben. Da bleibt als einzige Lösung oft nur noch der Gesprächsabbruch, weil man mit Fakten und ruhiger Argumentation gar nichts erreicht; da herrscht totale Erkenntnisverweigerung.

  3. In einem Podcast, den ich bis dahin noch gerne gehört habe, wurde neulich auch über »toxische Maskulinität« sinniert. Da wurde küchenpsychologisch erklärt, diese sei ein Produkt aufgestauter Gefühle und des Unvermögens, darüber zu sprechen, was dann unvermeidlich zu Machogehabe führe. Komisch, dachte ich, müssen doch jetzt Gedichte übermalt werden, in denen Männer eben diese Gefühle zum Ausruck bringen. Jahrhunderte kitschigster Liebeslyrik, geschrieben von Männern — alles toxische Degradierung der Frau zu einem Objekt der Bewunderung — muss jetzt wie gefährlicher Sondermüll entsorgt werden. So sieht das also aus, wenn die Welt »bunter und weiblicher« werden soll.

  4. @Reinplatzer
    Interessanter Artikel, wobei allerdings ein bisschen übersehen wird, dass Identitätszuweisung eben nicht nur aus einer Gruppe heraus betrieben wird sondern auch durch außenstehende meist mächtigere Gruppen erfolgt. So ist es durchaus sinnvoll einem Kind mit dunkler Hautfarbe, das ständigen Anfeindungen ausgesetzt ist und sehr deutlich gemacht bekommt, dass es minderwertig ist, zu sagen dunkle Hautfarbe ist nichts schlechtes (Black is beautiful).
    Im Feminismus scheint der Kampf gegen »Frauen sind dumm« umgeschlagen zu sein in »Männer sind aggressiv (schuld)« und in »Frauen sind zwar anders als Männer, aber besser.« Als sei allein die Tatsache des Frauseins ein Grund für Überlegenheit.

    @Maxim
    Wenn das Verbot der Degradierung zum Objekt für alle Menschen gelte, gäbe es keine Werbung und keine Liebesgedichte mehr.

  5. @Kakapo3 — Ich denke wie du, dass der Text einseitig ist. Antirassismus, genauso wie Feminismus ist aber ohne Kapitalismuskritik nicht zu haben beziehungsweise nur in Form von Symptomverschiebung, was du ja auch in deinem 2. Absatz anführst.

    Was mir an dem Text gefällt, ist, dass er eine Entwicklungslinie linker Utopie (falls man davon noch sprechen kann) skizziert.

  6. Eine visionslose Gemeinschaft deren Mitglieder sich über ein oder mehrere »Gegen« definieren, ist nahezu mühelos teilbar und beherrschbar. Es wird nie an Feindbildern mangeln. Aber ein menschenwürdiges Leben in Frieden, Solidarität, Kooperation ist nur miteinander und nicht gegeneinander realisierbar.

    »Dagegen« braucht Feinde, »Dafür« sucht Verbündete.

  7. Als Gott den Mann schuf, übte sie nur...

    ;-)

    Die durchschnittliche heutige Frau < 50 Jahre ist im besten Fall unerotisch und langweilig und im schlimmsten Fall unerträglich. Und Solidarität ist für sie etwas, dass es zu belächeln gilt.

    Aber wenn man es genau nimmt, verteilt sich die Zunahme der Arschloch-Population der letzten paar Jahrzehnte relativ gleich auf die Geschlechter. :-)

  8. Pingback: Feynsinn » Tagesmenü: Sexismus

  9. Naja,die ganze Welt besteht aus Urteilen,Trennungen und Machtkämpfen...
    Außerdem wird ständig ein Sündenbock gesucht,damit man selbst keine Verantwortung übernehmen muss.
    So war die Welt schon immer...Das gibts also nicht nur zwischen Männern und Frauen!
    Wenn jeder bei sich bleiben würde,anstatt gegen andere zu hetzen und sich auf gemeinsame Interessen konzentrieren würde (wir sitzen nunmal alle im selben Boot und wollen alle dasselbe),würde das anders aussehen...Aber da mache ich mir keine großen Hoffnungen ;-)
    Aber jammern bringt nix...Ich habe keine Lust mehr darauf,mich noch über irgendwas in diesem riesigen Sandkasten aufzuregen :D kann ich nur empfehlen

  10. @Verena

    Wenn Du resigniert hast und/oder fatalistisch geworden bist, ist das Deine Entscheidung. Für mich gilt: aufgeben, den Dreck runterwürgen oder so zu tun, als gebe es ihn nicht, ist für mich keine zufriedenstellende Option. ;)

  11. Warum nur Sex, warum hört man nichts über die wunderbaren schöpfungsmäßig gegebenen Ergänzungsmöglichkeiten von Frau und Mann, denn mit mehreren wissenschaftlich nachgewiesenen Unterschieden in den männlichen und weiblichen Gehirnen ist ein Lebensoptimum der beiden Geschlechter trotz Konfliktstoff gegeben: Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen. Eine Negierung bzw. Nichtbeachtung geschöpflicher Gegebenheiten (z. B. Circaseptanrhythmus) führt zu physischer/psychischer gesundheitlicher Beeinträchtigung (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015)

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