NATO: Finde den Fehler!

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Quelle: wikipedia zum Thema NATO

Zum Abschnitt »Kritik an der NATO« gibt es lediglich diese Zeilen: »Kritiker von Seiten der Friedensbewegung weisen darauf hin, dass friedliche und gerechte Lösungen oder zumindest Kompromisse bei den vielen Konflikten und Interessengegensätzen nicht über Militärbündnisse und das Mittel Krieg, sondern nur durch Institutionen wie den Vereinten Nationen und der OSZE entstehen können. Sie sehen in der NATO ein militärisches Bündnis, welches wirtschaftliche und strategische Interessen des Westens absichern soll.« Übrigens lagern im Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz gut 20 US-Atomwaffen mit einer maximalen Sprengkraft von 340 Kilotonnen TNT, das entspricht etwa dem 26-fachen der Hiroshima-Bombe. Danke, liebe NATO!

Wer zudem behauptet, dass die NATO weltweit für viel Leid und Zerstörung verantwortlich ist, der ist ein Antisemit, Populist, Antiamerikaner, Spinner, Verschwörungstheoretiker, Kommunist, Extremist und gehört nach Russland abgeschoben! :jaja:

24 Gedanken zu “NATO: Finde den Fehler!

  1. @ ninjaturkey

    Von den Pazifisten halte ich auch nichts. Mit bunten Luftballons und Transparenten wird man leider niemanden aufhalten, der mit Kriegswaffen auf einen schießt und einen bombardiert und dem es scheißegal ist, wer und wieviele dabei draufgehen — das ist erst einmal eine ganz pragmatische Feststellung.

    Deswegen muss man von dem Käse, der dort oben steht, aber noch lange nichts halten. (Supreme Commander immer nur ein Amerikaner — wenn man sich dabei schon nichts böses bei denkt, dann ist einem wirklich schon nicht mehr zu helfen... Alle Intelligenz in der Mallorca-Sonne verbrannt.)

  2. Lieber matrixmann,
    auch ich halte nichts von Streetcomedy mit bunten Luftballons und typografisch grauenvoll gestalteten Bannern. Andererseits tut das, außer dem einen oder anderen Ästheten, niemandem weh.
    Pazifismus heißt für mich, friedliche Lösungen zu propagieren und Waffengänge abzulehnen. Als ausgewiesener Pazifist würde mich aber die Antwort interessieren, wie Du denn (außer wegrennen, was erst mal ein guter Ansatz wäre) auf Beschuss und Bombardement durch Kriegswaffen zu reagieren gedenkst.

  3. Wir sind die Guten. Amerikanische Offiziere sind die Besten. Und die NATO ist nur dazu da uns vor hinterlistigen Muselmännern und kriminellen Russen zu beschützen.

    Woher ich das weis?

    :anbeten: HOLLYWOOD!!!

  4. @ ninjaturkey
    Wie verpackt man es, ohne sich im potentiell strafrechlich relevanten Bereich zu bewegen und ohne bei der Stasi mit einer Fahne zu wehen »hallo, hier bin ich«...
    Ich denke, man erkennt, für mich das System aus einem anderen Hintergrund heraus seinen letzten Sargnagel erhalten.

    Wenn es um den praktischen Teil bei Verhältnismäßigkeiten geht, kann ich nur sagen: Wer mit Bomben auf dich schießt und wem es egal oder sogar recht ist, wer und dass viele sterben, der lässt sich nur davon abhalten, wenn er die gleiche Antwort von denjenigen erwarten kann, auf die er schießen will.
    Es ist leider bewiesene Praxis, dass das Veto der Bombe in dieser Hinsicht nur funktioniert — wenn alle anderen die gleiche Bewaffnung haben wie du und mit dem gleichen Schlag antworten können, unternimmst du nichts, weil niemand bei einer solchen Sache selbst draufgehen will. Das Draufgehen wäre dir aber sicher, wenn du die anderen mit deiner dicken Bombe bewirfst.

    Der Staat hat nur Respekt und auch das genügende Maß Angst vor seinen Bürgern, wenn er sich in der Gewissheit wiegen kann, dass, wenn er gegen sie vorgehen will, mit einer kräftigen Antwort zu rechnen hat, die ihn selbst in Bredouille bringt.
    Ein Volk, von dem nur unzureichender, ineffektiver oder Widerstand wie von Kindergartenkindern zu erwarten ist — sich auf den Boden schmeißen und erwarten, darauf wird man eingehen -, dem begegnet man doch mit äußerster Freude, weil er einfach zu brechen ist.

    Kann man mich für schelten für diese Denkweise — für mich ist das irgendwo am Ende die Erkenntnis, was einen K. von einem Sozialdemokraten unterscheidet. Sozialdemokraten versuchen immer noch nach den Regeln des Systems zu spielen, K.en haben erkannt, die Regeln des Systems kastrieren dich und ersticken deine Gegenwehr schon im Keim — du musst außerhalb der Regeln des Systems spielen (was nicht heißt, dass man keine eigenen Regeln für das Zusammenleben hat — es gibt nicht nur schwarz oder weiß, die Regeln des Systems annehmen oder sie komplett über Bord werfen).

  5. Naja, — mit Luftballons hat es zumindest bisher noch keiner geschafft jemanden zu killen. Außer den Profis natürlich, — aber das ist ein anderes Metier. @matrixmann @ninjaturkey. Die Kunst das zu äußern, wofür man steht, wird mit Sicherheit immer Leute finden, die das nicht richtig finden. Sei’s drum. Die Kunst es zu vermitteln, wurde immer gerne durch die Kunst es zu vernichten konfrontiert. Was soll’s. Ich sehe, ‑wir sind gewaltig weiter gekommen.

  6. matrixmann: »Deswegen muss man von dem Käse, der dort oben steht, aber noch lange nichts halten. (Supreme Commander immer nur ein Amerikaner — wenn man sich dabei schon nichts böses bei denkt, dann ist einem wirklich schon nicht mehr zu helfen... Alle Intelligenz in der Mallorca-Sonne verbrannt.)«

    Das hat historische und strukturelle Gründe: Der Supreme Comander ist gleichzeitig auch der Befehlshaber des Oberkommandos US European Command. Sein Stellvertreter ist ein britischer General, und der Chef des Stabes des Alliierten Hauptquartiers Europa ist ein Deutscher.
    Sein Vorgesetzter ist das NATO-Hauptquartier in Brüssel mit dem Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses in seiner militärpolitischen Funktion und dem NATO-Rat mit dem NATO-Generalsekretär an der Spitze.
    Der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses ist meist ein Europäer und der NATO-Generalsekretär ebenfalls.

    Das Machtverhältnis ist relativ gleich aufgeteilt. Ich wüsste nicht, was man ausgerechnet da Böses denken müsste.
    Die Intelligenz an der Mallorca-Sonne hat sich verbrannt, wer nicht in der Lage ist, genauer hinzuschauen und auch mal nachzudenken, statt spontan dem ersten Vorurteilsimpuls zu folgen.

  7. @Holzimker

    Was spricht denn dagegen, den militärischen Oberbefehlshaber der NATO auch im wechselnden Turnus aller Mitgliedstaaten aufzustellen? Oder können die USA einfach besser Krieg führen?

  8. Wie gut die USA Krieg führen können hat nichts damit zu tun, wer die Stelle des Supreme Comander besetzt. Die anderen NATO-Befehlshaber sind ja nicht unbedingt Amerikaner.
    Natürlich könnte man den Oberbefehlshaber in wechselndem Turnus aller Mitgliedstaaten aufstellen. Dann muss man die Struktur eben ändern und verlöre dadurch unter Umständen an Schlagkraft.
    Der Supreme Comander ist wie gesagt gleichzeitig auch der Befehlshaber des Oberkommandos US European Command. Das wäre dann eben nicht mehr so möglich. Schließlich befehligt auch kein US-General die Bundeswehr.
    Ich nehme an, dass hat auch politische Gründe, und wurde so ausgehandelt, weil die USA ja auch den größten Beitrag in der NATO leisten.
    Euer Fehlschluss: Ihr denkt, die Tatsache, dass der Oberbefehlshaber immer ein US-General ist, bedeute auch, dass die USA die gesamte Macht über die NATO innehaben. Dem ist aber nicht so. Die Macht ist paritätisch verteilt.

  9. @Holzimker

    »Die Macht ist paritätisch verteilt.«

    Der war gut! :D

    Und weil die Macht innerhalb der NATO so gleichmäßig verteilt ist, lassen sich die europäischen Mitgliedsländer demnächst in einen Krieg mit Russland ziehen. Eben weil Europa ein großes Interesse daran hat, mit Russland Krieg zu führen. Das ist nicht ein primäres Interesse vom militärisch-industriellen Komplex der USA (das ist Verschwörungstheorie!), sondern von den europäischen Mitgliedsländern der NATO. Und mein Name ist Arnold Schwarzennegger. :jaja:

  10. »Und weil die Macht innerhalb der NATO so gleichmäßig verteilt ist, lassen sich die europäischen Mitgliedsländer demnächst in einen Krieg mit Russland ziehen. Eben weil Europa ein großes Interesse daran hat, mit Russland Krieg zu führen. Das ist nicht ein primäres Interesse vom militärisch-industriellen Komplex der USA (das ist Verschwörungstheorie!), sondern von den europäischen Mitgliedsländern der NATO. Und mein Name ist Arnold Schwarzennegger.«
    Hä?! Was sind das für Quark-Behauptungen? Bin ich hier im Kindergarten? Sowohl die Amerikaner als auch die Europäer werden einen Krieg mit Russland tunlichst vermeiden. Es sei denn irgendein Irrer tickt aus. Sollte es wirklich zu einem Krieg der NATO mit Russland kommen, hat sich diese Diskussion hier sowieso für uns alle erübrigt.
    Übrigens auch einer der Gründe, warum der SACEUR ein US-General ist: die USA haben die Oberhand über die Atomraketen.

  11. holzimker – die angelsächsische Prädominanz (oder eher Präpotenz)
    in den militärischen Kommandostrukturen ist fact seit Ü 60 Jahren.
    Wir »Autochthonen« sind nur Zuarbeiter und in einem »begrenzten nuklearen Schlagabtausch« würden wir ohne Bedenken verheizt.
    De facto und de iure ist die historische Situation der frühen 80er Jahre wieder zurück gekehrt. Die USA sind einmal wieder wie damals bereit, über die Asche unserer Leichen zu gehen – Hauptsache, ihr totes und tötendes System bleibt solange wie möglich am K…en …

  12. Vielleicht ist das so, vielleicht auch nicht. Eher nicht. Die Interessenlage und die Machtstrukturen sind doch ein wenig komplexer als dieses banale Schwarzweißgemale, mit dem so mancher sich in seinem jugendlichen Übermut ein bequemes Weltbild mit bequemen Feindbildern zurechtlegt. Über das er dann bequem schwadronieren kann und dann auch noch meint, er wäre so was von divergent anders als die anderen, nur weil nicht jeder eine bequeme Meinung teilt.

    Allerdings, wenn die da drüben Trump zum Präsidenten machen, dann ... ist die Idiotie tatsächlich an der Macht, die unbändig gierig alles nur noch Schwarz-Weiß zu malen gedenkt.

  13. @ holzimker
    Gut, lasse ich mal so stehen.
    Kleine Einwände würde ich aber dennoch finden: Wenn man Krieg nicht mehr aus vollen Rohren führen kann, weil einem das Geld dazu fehlt — man braucht dafür nicht mehr den ganzen Laden zu kontrollieren. Es reicht aus, wenn man die Schlüsselpositionen besetzt, und alle anderen daraus fernhält, die eventuell etwas anderes als bisher machen könnten.
    Imperialismus hat auch dazugelernt, dass es sich besser nicht für alle erkenntlich zeigen sollte. Wenn man mitkriegt, unter welchem Pantoffel man steht, dann ist es mehr als einfach. Dann weiß man, wo man ist.
    Sieht man das nicht so offensichtlich, sagt sich der Großteil der Masse »ist da überhaupt was?« und genau das ist es, was Kriegsführung und Herrschaftssicherung seit dem Ende des zweiten Weltkrieges braucht. Den Trick mit der Alleinherrschaft, den kennen die Leute schon; der würde ihnen gleich auffallen.
    Also denkt man sich eine neue Nummer aus, um seine Herrschaft zu festigen. Bis die gemeine Leute dahinter steigen, dauert es eine Weile. Und die paar wenigen, die es zwischendurch rausbekommen, die kann man sich gut vom Leibe halten oder als unzurechnungsfähig diskreditieren und verschwinden lassen. Ein paar fallen nicht auf, wenn die weg sind.

  14. Tut mir leid, aber das ist mir alles zu billig. Das ist doch eine Denkweise aus den Zeiten des Kalten Krieges. Das ist nicht zeitgeistlos, das ist nur der Zeigeist vergangener Tage. Die bösen USA. Natürlich sind die USA imperialistisch, schließlich ist das eine Weltmacht, die ihre Weltmachtstellung zu erhalten sucht. Ebenso aber auch andere Länder wie Russland oder China. Die NATO ist ein Zweckbündnis und die Europäer haben und hatten immer ein klares Interesse daran, dass die Amerikaner darin eine starke Position haben.
    Die Interessen der Amerikaner sind nicht immer die Interessen der Europäer und die Interessen der Europäer sind nicht immer die Interessen der Amerikaner. Im Falle der NATO überschneiden sie sich aber zum großen Teil.
    Wie sähen denn Alternativen aus?

    Und die Welt hat sich gewandelt und wird sich in Kürze noch viel gewaltiger ändern. Statt immer noch in den Kategorien der 68er-Generation zu denken, solltet Ihr vielleicht mal überlegen, wie man aus der Vergangenheit lernen kann und wie man mit den Problemen der Zukunft umgehen sollte.

    Es ist gut möglich, dass sich der Materialismus/Kapitalismus in naher Zukunft von alleine erledigt. Alleine dadurch, dass immer intelligentere Maschinen einen großen Teil heutiger Arbeit übernehmen werden.
    Es ist höchste Zeit über neue Konzepte nachzudenken. Etwa das bedingungslose Grundeinkommen, oder negative Zinsen, ein einfacheres und gerechteres Steuersystem ... Neue, intelligentere Konzepte als der Kommunismus sind gefragt, die für alle Menschen eine Win-win-Situation erzeugen und so bewaffnete Konflikte möglichst überflüssig machen, da sie keinen besonderen Nutzen mehr für einzelne Gruppen erzeugen können, oder es keinen existentiellen Grund mehr für Revolten gibt.

  15. @ holzimker
    Was das 68er Gerede angeht, gebe ich dir Recht.

    Um mal aber auf den Anfang vom Kommentar zurückzukommen, einen kleinen Fehler hat die Denke auch wieder: Was ist, wenn einer die Meinung vertritt, die er vertritt, dir aber sagt »Kalter Krieg kann ich nicht aus eigener Erfahrung berichten — war nicht mit dabei. Bin zu jung, um es aus eigener Erfahrung zu berichten.« ?
    Die Sünden aus diesen Tagen reichen einem schon aus, um das imperiale Gebahren der USA zu erkennen. Gräbt man dann noch in der Geschichte nach oder bezieht die Sachen ein, über die heutzutage die Akten freigegeben werden (nach X Jahrzehnten) — wird die Sache noch deutlicher.
    Es ist ein roter Faden, der sich durchzieht.
    Und in dieser Hinsicht muss man offen zugeben — man muss dafür noch nicht einmal ein Freund der Kommunisten sein -: Die Kommis hatten recht. Die Kommis haben weniger über den Westen gelogen als umgekehrt.

  16. Der rote Faden, der sich durchzieht, ist kein Faden, sondern der kackbraune Dreck am Stecken, den sie alle haben. Es ist der menschliche »Faschismus« (Gier, Macht, Unterdrückung, Schwarzweißmalerei) mit verschiedenen ideologischen Vorzeichen. Ich sehe da keine großen Unterschiede zwischen der UDSSR, den USA, Kuba, China, DDR, West-Germany usw.
    In manchen Gesellschaften ist und war das (Anders-)Leben allerdings doch freier und ungefährlicher als in anderen!

    Den Leuten, die den Kalten Krieg nicht erlebt haben, kann ich nur das gleiche sagen, wie den Leuten, die nicht persönlich mit Aristoteles sprechen konnten: Informiere dich. Vor allem informiere dich auch dort, wo dir die Meinungen NICHT sympathisch sind.
    Lerne deine »Feinde« kennen. Überprüfe deine Feindbilder auf absolute Korrektheit. Ebenso deine Freundbilder.
    Lese Interviews in der TAZ mit »neoliberalen Vollpfosten«. Scheiß drauf, ob die TAZ durch ein solches Interview weniger oder mehr links ist! Lasse Meinungen zu, die dich ankotzen.

    Manche werden dadurch so manches Feindbild verlieren und so manches andere, vielleicht sogar unvermutete, festigen.

  17. @holzimker

    Neue »Konzepte« oder ‑Ismen bringen absolut gar nichts, wenn die Bevölkerung zum großen Teil noch wie besessen am dahinsiechenden Kapitalismus klebt. Unterhalte Dich mal mit Deinem Nachbarn, Deinem Arbeitskollegen oder mit jemandem aus Deiner Familie über das bedingungslose Grundeinkommen: »Wat, wie? Geld bekommen ohne Arbeit? Wer soll dann den Müll entsorgen?« Die Idee ist gut, aber ein Großteil der Menschen ist noch lange nicht dafür bereit. Die Schweiz bildet hier eine Ausnahme. Insofern ist Aufklärung und die Bildung einer Gegenöffentlichkeit zunächst deutlich effektiver.

    Und ja, manchmal ist es auch einfach. Die USA sind eine imperiale Weltmacht (und tun alles dafür diesen Status zu behalten) und Konzerne sowie Banken gehen für ihre Profite über Leichen. Oder etwa nicht? Man kann natürlich auch alles kompliziert machen, relativieren und kleinreden, bis am Ende nichts mehr als große Verwirrung und vor allem: keine Verantwortlichen übrig bleiben! Das ist nämlich der große Clou der Elite: das Unsichtbarmachen der Verantwortlichen. Das heißt aber eben nicht, dass es sie nicht mehr gibt.

    EDIT: Irgendwo zwischen dem transatlantischen Spiegel und RT Deutsch steckt dann auch die Wahrheit.

  18. Die Hauptproblematik deiner Aussagen: Sie stimmen zum großen Teil nicht mit der Wirklichkeit überein oder sie sind schon lange Konsens. Oder beides.
    Das Problem, das ich persönlich mit deinen Aussagen habe, ist, dass sie für mich nichts weiter sind als unkonstruktives Gejammer und Rumgereite auf bereits breitgerittenen Klischees. Das führt alles nicht weiter. Es ist nicht nur unkonstruktiv, sondern sogar destruktiv, da die Bodenhaftung und die Klarheit fehlt. Deine Gedanken sind öfters erzkonservativ und reaktionär; nur eben nicht von rechts her gesehen, sondern von links.

    Beispiel: Nein, die Menschen kleben nicht am Kapitalismus. Auch nicht unbedingt am Konsum oder an ihren Ninetofive-Jobs. Das kann ich weder aus eigener Beobachtung noch aus statistischen Erhebungen heraus bestätigen.

    Das bedingungslose Grundeinkommen hat einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Allerdings ist das Konzept weder ausgereift noch ausreichend und ausführlich kommuniziert. Genau: Aufklärung und Öffentlichkeit (ohne Gegen-) sind gute Ansätze.
    Aufklären kann man, wenn man etwas zu bieten hat. Momentan ist die Skepsis auch deshalb relativ groß, weil ganz wesentliche Fragen nicht wirklich geklärt sind (z. B. Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern). Warum kommunizierst du hier nicht mal über mögliche Lösungsansätze? — Wäre mal ein zeitgeistloser Ansatz für alle Bereiche, über die du schreibst: (Mögliche) Lösungen, statt Wiederholung und Verfestigung alter Binsen.

    Anderes Beispiel: Nein, die Verantwortlichen sind gar nicht so unsichtbar. Man kennt sie schon. Sie werden nur selten zur Verantwortung gezogen. Was müsste wer ändern, damit das passiert?

  19. @holzimker

    Zunächst: ich lasse mir von Dir nicht vorschreiben, was, wann, wie und wo ich etwas in meinem Blog schreibe! Wenn Du so scharf auf »Lösungen« bist, tritt in eine Partei ein, in eine Gewerkschaft oder in einen intellektuellen, wissenschaftlichen oder akademischen Debattier-Club. Sie alle werden Dir jedemenge »Lösungen« anbieten! Viel Spass!

    Ich bin jedoch nicht davon überzeugt, dass ein Mangel an Alternativen, Ideen oder »Lösungen« das eigentliche Grundproblem sind. Davon gibt es mehr als genug. Solange man reale Machtverhältnisse ‑die Du hier leichtfertig als »breitgerittene Klischees« bezeichnest- nicht beachtet, kann man sich im intellektuellen Elfenbeinturm das tollste Utopia ausmalen. Ohne eine Zerschlagung des Medien-Oligopols, einer angemessenen Enteignung der Superreichen und/oder einer echten Umverteilung von Vermögen, Eigentum und Reichtum — ist alles nichts.

    »Nein, die Menschen kleben nicht am Kapitalismus. Auch nicht unbedingt am Konsum oder an ihren Ninetofive-Jobs.«

    Nicht Dein Ernst, oder? :) Auf dieser Basis brauchen wir gar nicht weiter zu diskutieren. Wohnst Du auf dem Land? Fahr mal nach Berlin, unterhalte Dich mit den Leuten, besuche ein Shopping-Center und beobachte die smartphone-Junkies — dann reden wir noch mal über dieses Thema.

  20. »Nicht Dein Ernst, oder? :) Auf dieser Basis brauchen wir gar nicht weiter zu diskutieren. Wohnst Du auf dem Land? Fahr mal nach Berlin, unterhalte Dich mit den Leuten, besuche ein Shopping-Center und beobachte die smartphone-Junkies — dann reden wir noch mal über dieses Thema.«

    Wir haben tatsächlich eine abweichenden Wahrnehmung der Wirklichkeit. Genau das ist das Thema. Und ich bin mir sicher, dass meine stimmiger ist als deine. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du den Fehler machst, Momentaufnahmen deiner Wahrnehmung zu verallgemeinern und daraus deine Schlüsse zu ziehen. Die dann notwendig falsch sind. Allgemein gesehen.

    Ich schreibe dir nicht vor, was du zu schreiben hast. Könnte ich das?
    Wusste nix von dieser Macht. Nein, ich kritisiere das, was du schreibst. Dazu sind Kommentare da. Oder willst du etwa, dass ich dir hier das Leben leichter mache und dich lobhudele? Nö nö.

  21. Zusatz:

    »Ohne eine Zerschlagung des Medien-Oligopols, einer angemessenen Enteignung der Superreichen und/oder einer echten Umverteilung von Vermögen, Eigentum und Reichtum — ist alles nichts.«

    Na wunderbar, da haben wir es, und wie soll das erreicht werden? Durch La Revolución?
    Auf welcher Basis?
    Auf der Basis von Geheule, dass die Menschen dumm, phlegmatisch und manipuliert sind und sich keine Änderung wünschen?
    Auf der Basis verkrusteter kommunistischer Ideen des industriellen Zeitalters?
    Oder auf der Basis neuer Lösungsansätze im digitalen Zeitalter, die unter Umständen sogar von den »Eliten« mitgetragen werden?

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