4 Gedanken zu “»Die Waren müssen ihre Käufer kaufen«

  1. Der Liberalismus an sich ist eine sinnvolle Politikrichtung und deckt sich mit dem natürlichen Wesen des Menschen (Evolution). Es geht nicht darum, eine gerechte Gesellschaft haben zu wollen, in dem Sinne, das alle Menschen die gleiche Lebensqualität haben sollen. Das ist gar nicht die Absicht. Zu Recht. Denn sie erbringen alle unterschiedliche Leistungen. Gerecht geht es in dem Sinne zu, das jeder Mensch, der sich anstrengt, eine gerechte Chance, keine Garantie, auf Wohlstand und Glück hat. Diese Chance teilt er sich aber mit anderen Leuten. Ein Großteil der Deutschen sind bereits wohlhabend und wir stehen am Beginn einer langen Erbengeneration, und das bei so wenigen Kindern. Die Zahl der Wohlhabenden und Reichen wird in Deutschland weiter steigen und die Politik wird sich noch stärker um diese Wählergruppe bemühen. Trotzdem muss auch weiterhin niemand in Deutschland hungern, wenn er in der Lage ist, die Hilfe eines Obdachlosenheims oder von einem der über 900 Tafeln anzunehmen. Der Sozialstaat wird nicht unter das jetzige Niveau fallen, da bin ich mehr ziemlich sicher, es sei denn, Deutschland gerät in eine schwere Wirtschaftskrise, was aber nach jetzigem Stand erstmal nicht absehbar ist.

  2. @Hero

    Leider bin ich ganz und gar nicht Deiner Ansicht! Und halte es eher für neoliberales Gedankengeschwurbel, abseits der real existierenden Lebensverhältnisse der Menschen in Deutschland.

    Denn sie erbringen alle unterschiedliche Leistungen. Gerecht geht es in dem Sinne zu, das jeder Mensch, der sich anstrengt, eine gerechte Chance, keine Garantie, auf Wohlstand und Glück hat.

    »Chancengerechtigkeit«, »Bildungschancen« etc. unterstreichen am Ende nur das Prinzip der Eigenverantwortung. Frei nach dem Motto: wenn du in Armut lebst, bist Du selbst schuld, denn Du hast Deine »Chance« nicht genutzt. Statt vermeintliche »Chancen« brauchen wir eine echte Umverteilungspolitik von oben nach unten. Kinder, die in Armut aufwachsen oder in prekären Bedingungen werden niemals die gleichen »Chancen« haben, wie Kinder aus gutsituierten Familien, die mit einem Goldlöffel auf die Welt kommen. Und da kann und wird der Staat auch niemals einen Ausgleich schaffen können. Und was bitte ist »Leistung«? Gehalt=Leistung und Leistung=Gehalt?

    Die Zahl der Wohlhabenden und Reichen wird in Deutschland weiter steigen und die Politik wird sich noch stärker um diese Wählergruppe bemühen

    Total gesehen, völlig richtig. Die Zahl der Millionäre wächst in Deutschland. Und die Gruppe von Menschen, die in finanziell armen und prekären Bedingungen aufwachsen auch. Und zwar deutlich stärker. Um die letztgenannte Gruppe bemüht sich die Politik (mit Verlaub) einen Scheiss. Denn es geht nicht darum, wer quantitativ im Vorteil ist, sondern wer mehr Einfluss, Geld und Macht hat. Und das sind die Vermögenden mit ihren Lobbyisten in der Politik.

    Es geht nicht darum, eine gerechte Gesellschaft haben zu wollen, in dem Sinne, das alle Menschen die gleiche Lebensqualität haben sollen.

    Doch! Genau darum geht es mir: die Abschaffung von Hunger, Armut, Elend und Leid durch eine weltweit gerechtere Verteilung von Reichtum‑, Besitz- und Vermögensverhältnissen.

  3. @Epikur

    Es soll halt eben doch noch Anhänger der Leistungsideologie geben, die den Spruch: »Wer rackert wie ein Pferd, schafft wie ein Ochse soll mal zum Tierarzt gehen: Vielleicht ist er ein Esel?« nie gehört haben.

    Das einzige, das in Deutschland noch arbeitet ist das Geld, und genau deswegen wollen Leistungsideologen wie unser »Hero« das nicht wahr haben — tja, vielleicht beim nächsten Totalzusammenbruch an der Wallstreet, aber ich bin da pessimistisch, denn echte Ideologie-Fans sind unbelehrbar....wie der Zusammenbruch der UDSSR bewiesen hat — nur mit völlig anderem Vorzeichen.

    Man könnte es auch eine Ironie der Geschichte nennen, dass von sich total überzeugte Neoliberale neuerdings anhören wie Verteidiger des Glaubens an den autoritären Staatskommunismus sowjetischer Prägung — ideologisch verbohrt eben....und größenwahnsinnig mit dazu....unbelehrbar eben.....

    Amüsierte Grüße
    Bernie

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