Zehn Ereignisse, die uns 2013 erwarten!

  1. Im Herbst gibt es Bundestagswahlen. Deshalb werden uns wieder große soziale Wohltaten (und vieles andere) versprochen, die dann leider in den anschließenden Koalitionsverhandlungen nicht durchgesetzt werden konnten, so die öffentlichen Rechtfertigungen. Für den Bürger heißt es dann: »Pech gehabt! Aber trotzdem danke für Ihre Stimme!« Übrigens: Merkel wird zwar wieder Bundeskanzlerin werden, aber nicht das Land regieren. Das übernehmen auch weiterhin die im Hintergrund agierenden Banken und Konzerne. Wer das für eine pauschale Übertreibung oder gar für eine Verschwörungstheorie hält, der darf mir gerne 500 Milliarden Euro spenden.
  2. Irgendwo auf der Welt wird es wieder ein großes Unglück oder eine Naturkatastrophe geben. Vielleicht verstirbt auch ein bekannter Prominenter. Weltweit wird es Beileidsbekundungen, Mahnwachen und Trauerfeiern geben. An die weltweit fast eine Milliarde hungernden Menschen wird sehr viel weniger gedacht werden.
  3. Auch dieses Jahr werden die Verbrecher, welche die weltweite Wirtschaftskrise mit verursacht haben (Spekulanten, Banken, Hedge Fonds, einzelne Politiker etc.), nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ganz im Gegenteil: viele von ihnen werden lukrative Posten in Politik und Wirtschaft haben oder erhalten. Leistungsträger bezeichnen das dann als Leistungsgerechtigkeit.
  4. Die Medien hetzen weiter gegen die LINKEN, machen die Piratenpartei lächerlich, loben die CDU und schreiben Angela Merkel hoch. Zitate, Reden und Aussagen werden wieder bewusst aus dem Kontext gerissen, um bestimmte Aussagen zu konstruieren. Hofberichterstattung, Agenturmeldungen und PR-Artikel werden weiterhin die Inhalte der Presse bestimmen. Sachverhalte werden gnadenlos vereinfacht und auf Personen reduziert. Gleichzeitig wird wieder von den Nachrichtenagenturen massenhaft ab- und umgeschrieben und anschließend das Zeitungssterben beklagt werden.
  5. Der Preis für Blumenkohl verteuert sich bundesweit um 30 Cent. Die konservative Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) findet das skandalös, produziert sich als große Blumenkohl-Retterin und isst eine Woche lang gratinierten Blumenkohl.
  6. Von den südeuropäischen Ländern wird verlangt sich solange gesund zu schrumpfen, bis von ihnen nichts mehr übrig bleibt.
  7. Die Massenerwerbslosigkeit in Deutschland, die Kinder- und Altersarmut sowie Praktikas, Mini-Jobs und Ein-Euro-Jobs, werden von der Bundesregierung hinter verschlossenen Türen als unwichtiges »Sozialgedöns« bezeichnet. Was für die Zukunft Deutschlands zählen würde, wären deutsche Exporte, Steuererleichterungen für Vermögende und eine marktkonforme Demokratie.
  8. Die Wissenschaft in Deutschland hat sich endgültig von dem Ziel verabschiedet, der Wahrheit zu dienen. Vielmehr hat die Industrie über Stiftungen und Drittmittel einen so großen Einfluss auf die deutsche Wissenschaft, so dass diese zukünftig ausschließlich für Unternehmen »nützliche Studien« und Forschungen produzieren wird.
  9. Das zehnjährige Jubiläum des dritten Irak-Krieges wird von internationalen Söldner-und-Sicherheitsunternehmen (wie z.B. Blackwater) als großen Geschäftserfolg gefeiert.
  10. Der ZG-Blog wird im September fünf Jahre alt.

8 Gedanken zu “Zehn Ereignisse, die uns 2013 erwarten!

  1. ...Merkel erklärt die Bekämpfung der Armut in Europa zur Chefsache. Und sobald der letzte Arme in Europa verhungert ist, wird auch die Armut endgültig besiegt sein!

  2. @Peter Schlebusch

    Der Anfang ist doch schon gemacht: Die EU verbietet die Jugendarbeitslosigkeit per Gesetz. Das kann man mit der Armut ja auch machen, wenns irgendwann (kann aber wohl noch lange dauern, befürchte ich) nicht mehr hilft, die Existenz von Armut einfach nur zu leugnen, indem man sich blind stellt (oder ist) oder den Begriff eben immer weiter »nach unten« definiert.

    Hoffnungsvolle Aussichten für 2013 bietet immerhin Punkt 10 :)

  3. Punkt 8)
    Die Ökonomisierung der Bildung ist eines der erfolgreichsten Felder neoliberaler Lobbyarbeit , klammheimlich wurden die Unis umgemodelt und keine Sau hats gemerkt — oder merken wollen.

    Die politische Linke , leider auch die Linkspartei , hat das Thema in atemberaubender Weise verpennt und tut dies bis heute.

    Vielleicht deshalb , weil die Gleichmacherei des Bolognaprozesses von vielen Linken mit Chancengleichheit und europäischer Öffnung verwechselt wird , es ist jedenfalls erstaunlich , daß da überhaupt nichts kommt .

    Das nächste Ziel sind die Schulen , es lebe die marktkonforme Ausbildung in allen Bereichen.

  4. Hallo Ihr Lieben,
    Alles sicher Tatsachen. Die werden weder weg, noch schön zu reden sein. Wenn ich die Augen vor etwas verschließe, ist es ja auch nicht weg. So weit so gut. Und nun? Ich würd mich als Nichtschreiberling über 13 Dinge freuen, die 2013 mein Herz zum Schwingen bringen. Ich meine das so, dass es einen zweiten Artikel gibt, der all das aufzeigt, was im poitiven Sinne möglich ist. Fänd ich echt gut. Immerhin hat unser Menschsein auch eine unbewusste, bildhafte Sprache, die ne Menge mitzureden hat. Vielleicht probieren wie es mal so, um uns auf das neue Jahr auszurichten :-)
    Allen alls Gute für 2013
    Claudia

  5. @claudia

    Für die positiven Dinge, verpositivten Ereignisse und das steril-verlogene Ja-Sager-Licht sind RTL, die BILD, facebook, die Werbung und so weiter zuständig.

    Das Einzige, wozu ich aufrufen kann, wäre, endlich wütend zu werden! ;)

  6. Hi Epikur,
    oh, ich wollt dir nicht auf die Füße treten. Missverständnis. Mainstreammedien hab ich seit 8 Jahren abgeschafft und das tut sehr gut. Nun, was ich meinte ist, wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst dem gibst du Energie. Wie wär es also, wenn wir unsere Energie auf das richten, was wir erschaffen wollen? Hoffe ich hab mich diesmal besser ausgedrückt.
    Alle Liebe

  7. Ja, liebe Claudia + Gemeinde -
    genau das meine ich auch (Zitat): »wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst dem gibst du Energie. Wie wär es also, wenn wir unsere Energie auf das richten, was wir erschaffen wollen?«

    Und? Das Ergebnis der Anregung nach 10 (i.W. zehn!) Monaten? Nichts, nothing, nada.

    Wundert sich da noch jemand über den Fortgang der Ereignisse und den Zustand der Welt?

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