Allheilmittel Politik?

Dem Einen oder anderen wird es vielleicht aufgefallen sein, dass ich zunehmend immer weniger Beiträge über Politik, Politiker und Parteien veröffentliche. Das liegt nicht daran, dass ich resigniert habe oder gar mein Interesse an Politik abgenommen hat. Sicher, Korruption, Inszenierungen, Lügen und Schmierentheater nehmen nicht ab, ganz im Gegenteil. Der ständige Fingerzeig auf »die da«, also auf Politiker und Parteien, ist zwar wichtig, bringt außer einer moralischen Verurteilung, weder gesamtgesellschaftlich viel, noch erhellt sie den Leser in seiner persönlichen Perspektive großartig. Zumal die meisten Blogleser eh aufgeklärt sein dürften. Ich bin auch kein Anhänger des Positivismus, der krampfhaft nach Lösungen und Alternativen im Meer der Unmöglichkeiten bzw. im naiven Möchtegern-Utopia suchen will, so wie es vor allem im wissenschaftlichen Betrieb Allgemeinplatz ist. Argumente überzeugen mich meist nur, wenn sie kritisch und hinterfragend sind. Mit Werbung, Lügen-PR und einem »Alles-wird-Gut-Gelaber« werden wir schon genug zugemüllt.

Nein, was mich zunehmend beschäftigt, ist die zwischenmenschliche Komponente. Der Blick auf Strukturen, Rahmenbedingungen, Gesetze usw. ist wichtig, oft wird jedoch vergessen, dass der soziale Aspekt, der zwischenmenschliche Umgang diese mit beeinflussen und prägen. Das vermeintlich tollste politische System ist zum Scheitern verurteilt, wenn Menschen sich von Eigennutz, Materialismus und Gier treiben lassen. Und damit will ich nicht der unsäglichen propagandistischen »Eigenverantwortung« das Wort reden, sondern betonen, dass es immer noch jedem selbst überlassen ist, ob er eine alte Frau über die Straße hilft oder schnell weiter geht.

23 Gedanken zu “Allheilmittel Politik?

  1. Willkommen bei des Pudels Kern Epikur, bzw. der Suche nach ihm :dafuer:

    (Prediger 8:9) 9 All das habe ich gesehen, und mein Herz richtete sich auf jede Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist [während] der Zeit, da der Mensch über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht hat.

    Herrschaft ist ein Grundübel das nötig aber genauso schädlich wie nötig ist. Es hat immer Profiteure und Opfer in menschlichen Herrschaftssystemen. Ob man mitmacht, sich beteiligt, das ist die Frage, vor der jeder einzelne steht.
    Politik hat keine Lösungen, Politik ist der Verteilungskampf der Herrschaft an sich.
    Jeder Mensch gebiert genau die Politik, die seinem eigenen Charakter entspricht. Die subjektive »Wahrheit«, die sich jeder einzelne zurecht legt, um sich selbst zu bestätigen und seine Handlungen zu rechtfertigen.

    Wer Anteil an der Herrschaft einfordert, läßt sich nach und nach auf alle Kompromisse ein, die die Herrschaft erfordert und wird damit zum Schlechten gebracht, obwohl er vielleicht das Gute erreichen will oder wollte.

    Diese Welt ist böse. Und dafür muss man nicht einmal glauben, was Johannes geschrieben hatte: (1. Johannes 5:19) . . .die ganze Welt liegt in der [Macht] dessen, der böse ist.
    Es genügt einfach nur genau hinzu sehen. Die Erkenntniss stellt sich von selbst ein, wenn man den Mut zu genug Realismus aufbringt ohne das Humane, das Menschliche ohne die Liebe zu verraten, an der wir unser Handeln orientieren müssten, es aber nicht tun, weil die Wirklichkeit uns in ein Korsett aus rücksichtslosem Handeln zwingt um Erfolgreich zu sein und um überhaupt in dieser Welt bestehen zu können. Derart abgestumpft bemerken wir dann gar nicht mehr, was für Verbrechen wir alltäglich begehen.
    Die Politik ist das schlimmste System dieser »Korsetts«.

  2. Da hätte ich Dir persönlich eine Empfehlung, die ich gerne weiter gebe »Die Kunst kein Egoist zu sein« vom Philosophen Richard David Precht.

    Precht dröselt auf warum wir Menschen »moralisch« sind — geschichtlich, und wirklich gut.

    Einziger Minuspunkt er bringt mir viel zu oft »alternativlos«; »Miegel« & Co. — kein Wort über Alternativvolkswirtschaftler wie z.B. Albrecht Müller oder Flassbeck.

    Auch sieht er es ziemlich düster, wenn er von der Geldmoral als einziger Moral des 21. Jahrhunderts schreibt, und dies trotz Scheitern der neoliberalen Ideologie, die keine sein will, anno 2008.

    Ansonsten lesenswert, aber bei manchen Kapiteln sehr mit vorsicht zu genießen.

    Gruß
    Bernie

  3. Die Fragen, die der Herr aufwirft, sind sicher interessant zu lesen. Dennoch bleibt er einer evolutionistischen Definition von Moral mehr oder minder treu. Der Mensch sei also aus einer Nullposition heraus so oder so geeicht, ist die Grundfrage, die er sich stellt und tausende vor ihm stellten. Demnach gäbe es keine Moral, die alles bestimmen kann und immerwährenden Gültigkeitsanspruch hätte.

    Ich sehe das sehr anders. Der Mensch ist gut, wenn er christliche Prinzipien anwendet. Dann und nur dann ist er gut. Das heißt aber nicht Lippenbekenntnisse, oder Taten ohne aufrichtiges Motiv. Erst das richtige Motiv, die einwandfreie Motivation aus agápe ist Kern des Guten, nicht das Heucheln von Güte, Zuneigung und Mitgefühl, selbst wenn es dabei zu »guten Handlungen« käme bzw. die Handlungen »gute Folgen« hätten.
    Jedes unechte Motiv macht die folgende Handlung zu etwas unannehmbaren. Es ist wie es die Juden alter Zeit machten, die kranke lahme und krüppelige Tiere opferten. Das war eigentlich nach mosaischem Gesetz Verboten, aber die geforderten makellosen Tiere wollten sie nicht hergeben um ihrer eigenen Vorteile willen.

    Allgemein zu Philosophen:
    Der philosophische Club ist von vornherein als hilfloser Abklatsch christlicher Moralbestimmung von Richtig und Falsch bzw. Gut und Böse zu sehen und kann aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Erfolg haben.

  4. ja, die zwischenmenschliche Komponente geht zusehens den Bach runter. Wundert mich aber nicht wirklich — bei vielen ist am Ende des Geldes noch viel Monat übrig. Eigentlich müssen wir die Zeit entschleunigen.

    @Tony

    das mit dem Bandbreitenmodell liest sich wie ein Ausweg. Werde mich mal genauer damit beschäftigen.

  5. Hannzi schreibt:

    »[...]Allgemein zu Philosophen:
    Der philosophische Club ist von vornherein als hilfloser Abklatsch christlicher Moralbestimmung von Richtig und Falsch bzw. Gut und Böse zu sehen und kann aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Erfolg haben[...]«

    Ist es nicht genau umgekehrt? Ist nicht die christliche Moralbestimmung ein hilfloser Abklatsch, eine Verhunzung, jahrtausendealter philosophischer »Clubs«? War Sokrates vor Jesus dar oder war es umgekehrt?

    Würde mich einmal interessieren.

    Amüsierte Grüße
    Bernie

  6. Was »christliche Prinzipien« angeht, da hat jemand wohl geflissentlich übersehen, dass die von blinder Obrigkeitshörigkeit, über Sklaverei und Kannibalismus (»trinkt von meinem Blut und esst mein Fleisch« — ekelig so was, auch wenn man es nicht wörtlich nimmt ist es ein Relikt einer Steinzeitreligion (Zitat: Uta Ranke-Heinemann) so ziemlich alles rechtfertigen was es zu rechtfertigen gibt — Nein, Christentum und Moral, dass kann man nur behaupten wenn man auf blind, taub und stur stellt und die Kriminalgeschichte des Christentums, die jahrtausendealt ist, völlig ausblendet.

    Nicht mehr so amüsierte Grüße
    Bernie

  7. Es macht keinen Sinn mit Ihnen dieses Thema hier zu diskutieren. Wenn Sie schon zwischen biblischer Lehre, kirchlicher Lehre, persönlichem Glauben und institutionalisierter Religion durch Kirche sowie zwischen dem Handeln von Individuen, gesellschaftlicher Entwicklung und der Kirchengeschichte nicht unterscheiden, sind sie gar nicht bereit ein Gespräch zu führen. Sie werfen Vorurteile in den Raum, die mit mir und meinem Glauben und meinen Worten hier, die ich sehr wohl mit und ohne Bibel in der Hand gut erklären und verteidigen könnte, überhaupt nicht das geringste zu tun haben.

    Die Kirchen als Gelehrte heutiger Zeit haben biblisch gesehen einen ähnlichen Stellenwert wie die Gelehrten Juden damaliger Zeit und die Philosophen. Vor beiden hat Jesus gewarnt und die alten Apostel haben vor den entstehenden falschen Lehren der abtrünnigen gewarnt, die sich dann etwas später in Form des entstehenden Christentums institutionalisiert haben.

    Insofern sind wir bei einigen Argumenten sogar einer Meinung. Ist doch gar nicht so schlecht als Ansatz, oder?

    Wenn Sie meinen Standpunkt kritisieren wollen, nehmen Sie sich meine obigen Ausführungen vor und zeigen anhand dieser mir und anderen Lesern das ich Unfug rede.
    Alternativ einfach ein paar Vorurteile in den Raum werfen reicht nicht. Können Sie anständig über das Topic-Thema mit jemandem Diskutieren, dessen Meinung Sie vermutlich nicht teilen?
    Wenn Sie von einer besseren Moral sprechen, zeigen Sie das sie eine solche leben.

    MFG

  8. Boah, jetzt geht das schon wieder los. Das hat doch alles überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Bei deinem ersten Post, Hannzi, ist das doch schon der Fall. Jetzt ballert ihr euch hier eure Phrasen um die Ohren und die richtigen Kommentare gehen unter, wie von »die Revoluzerin«

    Hannzi eine wirklich große Bitte: Fasse dich doch mal in Zukunft kürzer und hole nicht von sonst wo aus, um einen Standpunkt zu erklären. Und dieser religiöse Unterton buw. Oberton von dir wirkt so, als ob du uns alle hier bekehren willst.

    Sorry, aber wenn wirklich zu jedem Thema so viel erzählen musst, dann melde dich bei Blogger.com an und los geht es...

  9. 1. Das hat mit dem Thema zu tun. Es geht um Politik und darum, das Politik keine Lösung hat, das sie systematisch Versagt und versagen muss und warum das so ist.
    Wenn meine Meinung dazu, nicht Ihre Meinung ist, dann ist das eine andere Sache. Das meine Aussagen aber nichts mit dem Thema zu tun hätten, das lasse ich so nicht stehen.
    Mit welcher Berechtigung bzw. Autorität entscheiden Sie was mit einem Thema zu tun hat und was nicht?

    Der Einschub über die Buchempfehlung, der ist sicher nicht direkt mit dem Thema verbandelt, aber wieso sollte ich nicht eine Antwort geben dürfen wenn jemand ein Buch empfiehlt?

    2. Ich ballere keine Phrasen. Ich habe nicht einmal eine Diskussion gestartet, ich habe nur Bernie höflich geantwortet und ihn gebeten sich am Thema zu orientieren, das dürfte in Ihrem Sinne gewesen sein.

    3. Ich bekehre niemanden, ich äußere meine Meinung. Wenn Sie hier einen Meinungsblog betreiben und alternative Meinungen nicht lesen wollen, ist das Ihre Entscheidung. Dann sagen Sie, das meine Meinung nicht mehr erwünscht ist, dann gehe ich. Ich drängele meine Sichtweise nicht auf, wenn sie hier nicht erwünscht sein sollte.

    4. Ich schreibe so, wie ich schreibe weil das meine Gedanken sind. Wenn meine Gedanken in ihrer Form nicht gewünscht sind, dann sagen Sie das. Ich möchte die Themen bereichern und niemanden Ärgern.
    Eine Zeichen- oder Zeilen Begrenzung ist mir anstonsten bisher nicht aufgefallen.

    Und ja: Das mit dem Kurzfassen hatte ich schon in der Grundschule zur Auflage wenn ich mich meldete ... :prof: :mad: und lachen Sie nicht, das ist eigentlich ein Armutszeugniss für die Schule bzw. Lehrer, die so etwas von einem Kind einfordern.

    Glauben Sie wirklich, ich könnte das anstellen oder abstellen?

    5. Ein eigener Blog ist eher nicht mein Ding.

    __

    Wer ist eigentlich der »Übel«-Täter? Derjenige, der mit einer alternativen Sichtweise völlig andere Gedanken einflechtet, oder derjenige, der sich an der alternativen Sichtweise stößt?

    Um dem ganzen einen politischen Charakter zu geben: Was ist der Kern von Freiheit denn anderes, als das Menschen die Freiheit zu jeder Weltanschauung haben und auch das Recht darüber zu sprechen und für die eigenen Argumente zu werben?
    Fängt die Unfreiheit der Gesellschaft nicht im Kopf des Individuums an, das Denkverbote ausspricht bzw. nur noch (s)eine Sichtweise gelten läßt?

    PS:
    »Und dieser religiöse Unterton buw. Oberton von dir wirkt so, als ob du uns alle hier bekehren willst.«

    Natürlich möchte ich mit meinen Argumenten beitragen zur Gedankenvielfalt und vielleicht in einzelnen Punkten überzeugen, so wie jeder, der seinen Senf beisteuert. Aber bekehren? Das ist doch sinnlos. Durch ein paar Kommentare hier? Ich habe mehr als ein Jahrzehnt für meinen heutigen Stand gebraucht, nun ist nicht jeder so langsam wie ich, aber dennoch ist es blöde bis lächerlich zu glauben ich würde hier andere religiös Überzeugen wollen, wenn ich ein paar Sätze (oder auch ein paar Sätze mehr :kicher: ) zu Themen schreibe und meine zutiefst humanistische Sichtweise auch christlichen Ursprungs ist und ich gelegentlich ein zwei Zitate von Salomo oder Paulus einflechte. Wer sich deshalb angepöbelt fühlt, bitteschön, dafür bin ich dann nicht verantwortlich.

    MFG

  10. Zitat
    Es macht keinen Sinn mit Ihnen dieses Thema hier zu diskutieren. Wenn Sie schon zwischen biblischer Lehre, kirchlicher Lehre, persönlichem Glauben und institutionalisierter Religion durch Kirche sowie zwischen dem Handeln von Individuen, gesellschaftlicher Entwicklung und der Kirchengeschichte nicht unterscheiden,
    Zitat Ende

    In einem Schulaufsatz hätte ich einfach nur »Thema verfehlt« geschrieben. Ohne Note.

    Ich kann zwischen denen im Zitat genannten Lehren und sonstigem Gedöns auch nicht unterscheiden. ES INTERESSIERT mich auch gar nicht. Ich handele nach Herz- und Bauchgefühl und wünsche mir für die Menschheit ein glückliches Leben, bei dem wir nicht die Sklaven dieses unmenschlichen (von einigen wenigen gewollten) Systems sind.

  11. Und ja: Das mit dem Kurzfassen hatte ich schon in der Grundschule zur Auflage wenn ich mich meldete ... :PROF: :MAD: und lachen Sie nicht, das ist eigentlich ein Armutszeugniss für die Schule bzw. Lehrer, die so etwas von einem Kind einfordern.

    Ich lache garantiert nicht, sondern finde es eher anstrengend, jedesmal halbe Romane lesen zu müssen, die sich inhaltlich oft wiederholen. Und ich finde es vorbildlich, wenn Lehrer darauf achten, dass auch andere Kinder in der kurzen Zeit etwas sagen dürfen und nicht ein Kind alle Zeit für sich beansprucht ;)

    Wie an anderer Stelle schon erwähnt, sind kritische bzw. alternative Meinungen durchaus erwünscht!

    Es sind andere Punkte, die zumindest für mich (ich kann mir vorstellen, dass geht auch anderen Lesern so!), nervig und anstrengend sind:

    1.) Ihre Kommentare sind oft provozierend und führen häufig zu offtopic-Dialogen. Hier lesen noch andere mit, die daran sicher wenig konstruktives finden werden.

    2.) Dieses »letzte-Wort-haben-müssen« von Ihnen kommt besserwisserisch rüber und macht unsympathisch. Können Sie vielleicht, wie der Autor auch, gegenteilige, kritische Aussagen einfach mal stehen lassen, ohne jedesmal das letzte Wort haben zu müssen?

    3.) Bitte lesen Sie sich das hier mal in Ruhe durch!

    4.) Ich möchte jetzt garantiert keinen offtopic-Dialog mit Ihnen hier führen, indem Sie mir jetzt wieder einen Rechtfertigungs-Roman auf mein Kommentar hier antworten!

  12. Ich drängle meine Meinung wie gesagt nicht auf. Das es manchmal anders wirkt, ist mir durchaus klar. Das ich andere Meinungen nicht ohne weiteres unkommentiert lasse, weiß ich.

    Das Sie von »Rechtfertigungsromanen« sprechen finden Sie jetzt nicht unsymphatisch und provozierend? Nein, offensichtlich finden Sie das wahr und richtig und wichtig das gesagt zu haben.

    Vielleicht kommentiere ich aus demselben Grunde so gerne andere Meinungen?

  13. Eigennutz (ungesunder), Materialismus und Gier (und noch einiges mehr) werden doch seit nunmehr über 30 Jahren von den »Eliten« vorgelebt und von der Wirtschaftspolitik samt Helfern (Medien und Co) gefordert, gefördert und als Menschliche Eigenschaft (sogar in den Genen) verkauft. Die meisten Menschen kennen gar nix anderes — also, worüber sich wundern?

  14. Jtheripper schreibt:

    »[...]Boah, jetzt geht das schon wieder los. Das hat doch alles überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Bei deinem ersten Post, Hannzi, ist das doch schon der Fall. Jetzt ballert ihr euch hier eure Phrasen um die Ohren und die richtigen Kommentare gehen unter, wie von »die Revoluzerin«[...]«

    Hab mir schon so was gedacht, und deswegen antworte ich Hannzi auch nicht auf seine Äußerungen, denn eigentlich geht es hier darum ob Politik ein Allheilmittel ist, und nicht um die Thematik Religion oder Nichtreligion.

    Die Philosophie ist ja durchaus bestückt mit Alternativvorschlägen zur Politik — auch im mit Philosophie aus dem religiösen Bereich, z.B. Kierkegaard — darauf wollte ich hinaus und keine Grundsatzdebatte »gläubig« oder »nichtgläubig« oder Atheisten und »unmoralisch« und Gläubige »moralisch« lostreten — was ich eher für umgekehrt halte, denn Atheisten haben noch niemandem im Namen einer monotheistischen Religion geschlachtet, aber lassen wir das Thema.

    Einziger Wermutstropen was Philosophie angeht, manche Philosophen sind eindeutig von neoliberalen Hirnwindungen geschlagen — eben Precht z.B., dessen Buch ich aber ansonsten nur weiterempfehlen kann.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass man als Philosoph eindeutig aus Besserverdiener-Kreisen stammt? Was meint ihr?

    Gruß
    Bernie

  15. @Frank

    Genau das meint Precht mit »Die einzige Moral die man heute kennt ist die des Geldes« — Übrigens, auch der süddeutsche Zeitungsjournalist Heribert Prantl schlägt in dieselbe Bresche wenn er von einer »Verbetriebswirtschaftslichung unseres Gemeinwesens« schreibt.

    Positiv ist, dass Precht aber schreibt, dass evolutionär bedingt es eben nicht wahr ist, dass wir reine Egoisten sind, sondern eher das Gegenteil, und dies mit Beispielen aus der hochaktuellen Soziobiologie unterlegt — Fazit: Neoliberale und sonstige Marktradikale wären längst ausgestorben, wenn es diese seit Urzeiten gegeben hätte — Grund: Schon Tieren ist nicht der reine Egoismus in die Wiege gelegt sondern das Teilen, und der Altruismus.

    Insofern ist z.B. Sarrazin (SPD-Rechtsextremist) nicht auf der Höhe der wissenschaftlichen Zeit des 21. Jahrhunderts mit seinen abstrusen Thesen über die menschliche Natur.

    Gruß
    Bernie

  16. Man sollte vielleicht auch einmal darüber schreiben, dass PolitikerInnen in Deutschland einfach naturwissenschaftliche Laien sind — denen fehlt einfach die Zeit, vor lauter »regieren« und stammtischphilosophieren, sich mit der Weiterentwicklung im Bereich der Naturwissenschaften zu befassen, und da kommt es eben dann zu so Ausrutzern wie z.B. Sarrazin (»Deutschland schafft sich ab«).

    Traurig, aber es scheint so, dass — zumindest was unser PolitikerInnen angeht — sich Deutschland wirklich abschafft, aber anders als Sarrazin denkt, wir schaffen uns selber den Verfall — ganz ohne Migration. Ähnlich wie z.B. die Maya, die von einer Hochkultur zu einem Bauernvolk — ohne Bildung — verkommen sind, wenn es nach Jared Diamond geht. Wir hier, ob Deutsche oder Nichtdeutsche in Deutschland, befinden uns wohl auf demselben Weg — einzige Hoffnung, es gibt eben nicht nur naturwissenschaftlich ungebildete PolitikerInnen, sondern auch andere Menschen, die etwas zu melden haben im Land, was den Verfall der Kultur noch aufhalten könnte.

    Gruß
    Bernie

  17. @Bernie

    *seufz*

    4 Kommentare hintereinander!? Was soll das? Kannst Du bitte nicht vorher überlegen, was Du schreiben willst und dann los? Außerdem gibt es eine Editierfunktion, womit Du Deinen Kommentar 15 Minuten lang editieren kannst.

    man, man.

  18. @epikur

    Danke für den Hinweis.

    Mir fällt halt leider öfter hinterher was ein, dass noch reingepasst hätte — in einen Kommentar — das mit dem Überlegen klappt schon, aber das mit dem editieren nicht — Wo kann man hier editieren?
    Frägt sich
    Bernie

  19. Noch was, um was klarzustellen:

    Ich antworte ja nicht mit 4 Kommentaren, sondern 2 oder 3 Menschen — also wo ist das Problem?

    Konkret einmal jtheripper, dreimal Frank (hier wohl das Problem: Wie korrigiere ich bei Dir einen Text mit dem Editior).

    Grüße und sorry
    Bernie

  20. @ Bernie: ich persönlich sehe es auch so: Kooperation ist die eigentliche Kraft in der Evolution. Aber es wurde halt die Frage gestellt, was kann man machen und ich wollte nur klarstellen, daß die ganze Kiste so verfahren ist, weil die Leute halt nur mit den Massenmedien leben — und die sind Müll, gefährlicher Müll.
    Und Sarrazin war kein »Ausrutscher« — das ist Absicht, und die Leute fallen drauf rein. Warum? Weil sie das, was sie sonst nie zu denken wagten, da bestätigt finden. Ich kann niemanden von etwas überzuegen, wenn er 1. nicht reflexionswillig ist und 2. nicht wenigstens im Ansatz und zu einem gewissen Prozentsatz bereits in die Richtung geht. Da hülfe also nur Zwang, was nix bringt oder abwarten, bis es die Deppen selber endlich schnallen, was sicher noch passiert, wenn sie selbst mehr und mehr und heftiger und heftiger betroffen sind. Aber das kann und wird wohl noch was dauern... leider.

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