Umdenken

»Die einzigen Veränderungen von Bedeutung — die einzigen, aus welchen die Erneuerung der Kulturen hervorgeht — vollziehen sich innerhalb der Anschauungen, der Begriffe und des Glaubens. Die bemerkenswerten Ereignisse der Geschichte sind die sichtbaren Wirkungen der unsichtbaren Veränderungen des menschlichen Denkens.«

- Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, Nikol Verlag 2009, Seite 21

Anmerkung: Ob schwarz-gelb, Jamaika, rot-rot-grün oder andere Machtkonstellationen — solange es keine grundlegende geistig-moralische Wende in Deutschland gibt, wird sich nicht viel verändern. Solange die Menschen in Politik und Wirtschaft ihre Entscheidungen von einem durchweg negativen Menschenbild leiten lassen, steuern wir unaufhaltsam in den Abgrund. Die Losung sollte sein: Menschen vor Profite und ethisch-normatives Denken statt Kosten-Nutzen Effizienz.

6 Gedanken zu “Umdenken

  1. Kürzer und prägnanter kann man den Kern von allem kaum wiedergeben. Aber letztendlich eine Frage der Menge welche man überzeugen kann. Das wird wohl wieder mal eine langwierige Geschichte von unten werden.

  2. Solange das Nachdenken darüber keinen schnellen Profit bringt, erübrigt es sich darauf zu hoffen das es getan wird.

  3. Schließe mich antiferengi an. Ich denke auch dass sich eine Gegenbewegung formieren muss, die eine Alternative lebt — die Frage ist nur wer das wirklich will.

  4. Tja., nur wie bringt Mensch nun andere Menschen zum »Umdenken«?
    Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass sie das »richtige« machen. Und nach ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit sind sie überzeugt davon so handeln zu müssen. Ich bin z.B. felsenfest davon überzeugt, dass kein Mensch aus »Spaß an der Freud« anderen Menschen Schaden zufügen will, und trotzdem hat es oft den Anschein, dass dem so ist. Liegt es vielleicht daran, dass sie in ihrem Leben zu viel unberechtigte Kritik erfahren haben? Haben sie deshalb irgendwann resigniert und sich gesagt: »Egal was ich mache, es hat eh keinen Sinn, also sehe ich zu, dass es mir gut geht! Müssen die anderen eben sehen wo sie bleiben! Sie können es ja machen wie ich!«
    Mit Vorwürfen und Kritik jedenfalls — und dies ist meine Überzeugung — ist kein Umdenken zu erreichen. Vielleicht könnte die immer wieder zu stellende Frage: »Was würdest du machen, wenn du in der Lage von Müller, Schmidts oder Meier wärst?«, helfen den Blick auf die Probleme anderer zu lenken und mit mehr Sensibilität zu urteilen.

  5. Nachdenken, nicht Vorleben.

    Das System bringt seine dankbaren Agenten hervor. Die werden also den Teufel tun und daran was ändern.

    Und das mit der geistig—moralischen Wende kommt mir auch bekannt vor. Die Kohl-Regierung war in der wehrhaften weltanschaulichen Formatierung besonders eifrig: „Der Mensch im Mittelpunkt.“

  6. Der LeBon gehört schon seit langem zu meinen Lieblingsklassikern.

    Wer sich ein wenig mit Systemen auskennt, der weiß, daß diese sehr robust gegen Änderungen sind. Das heißt, sie puffern die Veränderungen und sorgen für einen Gleichgewichtszustand. Wenn das System aber lange genug mit Veränderungen konfrontiert wird, dann kann es passieren, daß es sich plötzlich schlagartig ändert. Das ist der berühmt/berüchtigte TippingPoint. Zu diesem Zeitpunkt können kleinste Veränderungen zu einer kompletten Systemänderung führen.
    Legen wir das einmal auf die aktuelle politische Situation um, so ist es ohne weiteres möglich, daß wir irgendwann in der Zukunft diesen TippingPoint erreichen. Und dann kann es passieren, daß die aktuelle liberlal/konservative Gesellschaftseinstellung schlagartig umkippt. Aus diesem Grunde ist es wichtig, weiter zu machen.

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