Pimp my Interview

Die ZAPP-Sendung vom 1. Juli zeigt, wie Prominente und Politiker ihre Interviews manipulieren und aufhübschen. Insbesondere der versuchte Eingriff in die journalistische Freiheit der Berichterstattung wird thematisiert. Nach der Interview-Bestätigung bekommen viele Redaktionen anschließend einen dicken Vertrag mit den Interview-Bedingungen zugesendet. Auch wollen viele Interviewte unliebsame Passagen im Nachhinein streichen. Politiker und Prominente missbrauchen insofern den Journalismus als große  und vor allem kostenlose PR-Veranstaltung.

7 Gedanken zu “Pimp my Interview

  1. Na das kann man jetzt aber von zwei Seiten sehen.
    Auf der einen Seite ein Journalismus welcher durchgereichte Aussagen eins zu eins wiedergibt, und auf der anderen plötzlich ein Anspruch auf Unabhängigkeit?
    Bei der Obdachlosenzeitung ist es sicher unbedingt angebracht wenn sie sich gegen geschönte Selbstdarstellung von Prominenten wehrt. Aber sind wir sicher das ein Arbeitsloser z.B. bei Bild, oder Spiegel die selben Rechte zur Nachkontrolle hat?
    Was die Prominenten angeht.Mit jeder Menge Papparatzis im Hintergrund muss man sich nicht wundern wenn Prominente eigene Wege zur Selbstoptimierung in der Öffentlichkeit suchen.
    Ich bin zwar auch absolut gegen diese Form der Illusionierung einer Gesellschaft, aber die andere Seite des Journalismus sieht zur Zeit doch etwas schlimmer aus.
    Für mich wirkt das ein wenig nach einem Ablenkungsmanöver vom tatsächlichen Zustand, und wie journalistische Selbstbeweihräucherung. Aber ich lasse mich gerne berichtigen.

  2. @antiferengi

    Du hast natürlich vollkommen recht! Viele Redaktionen übernehmen völlig unkommentiert, aus Kostengründen und womöglich sogar aus ideologischen Standpunkten PR-Meldungen, Pressemeldungen und Agenturberichte.

    Ich warte sowieso noch auf den Tag, wo sich die Medien wirklich selbstkritisch darüber äußern, welches Menschenbild sie eigentlich tagtäglich produzieren.

  3. @epikur
    Ich warte sowieso noch auf den Tag, wo sich die Medien wirklich selbstkritisch darüber äußern, welches Menschenbild sie eigentlich tagtäglich produzieren.
    Ja, das wäre eine Option für neues Vertrauen.

  4. Eher wird es wohl das berühmte Kamel durchs Nadelöhr schaffen, als dass die Medien in D. auch nur irgendeinen Anlass zur Selbstkritik sähen. Das käme ja einer Selbstaufgabe des bei weitem wirkungsvollsten Instruments der Machtausübung gleich...

    Eher rechne ich mit einer Verschärfung der Zensur und Manipulation, schon in naher Zukunft ... bis hin zu purer Propaganda gegen alles Andersdenkende, Abweichlerische und vor allem gegen alles Schwache. So wie schon mal gehabt...

    Na, jedenfalls wünsche ich Euch ein fröhliches Warten auf Godot :-)

  5. Oh, ich finde aber, unsere Medien sind doch einsichtig. Sie hatten doch Einsicht gezeigt, als sie meinten, man hätte die SPD vor der Agenda 2010 gehörig unterschätzt. Man war richtig einsichtig, hätte der SPD soviel Mut und Weitsicht gar nicht zugetraut...

  6. Pingback: GermanRhymes.de - Blog» Blogarchiv » Interviewzensur durch die Interviewten

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