Berlin als Nabel der Magicwelt

Wenn Ihr bisher das Gefühl hattet der ZG-Blog sei vor allem eine One-Man-Show, dann lag dies unter Anderem daran, dass ich einiges an Zeit in mein Hobby  stecke: »Magic: the Gathering« (und wer nun denkt einer der weiteren Gründe sei mein ausgeprägter Hang zur Faulheit, irrt selbstredend).

Für diejenigen die mit dem Begriff Magic gar nichts anfangen können sei gesagt, dass es sich hierbei um ein komplexes Strategiespiel handelt, welches als kommerzielles Sammelkartenspiel vertrieben wird. Für nähere Informationen verweise ich auf einen kleinen Artikel für »Außenseiter«, den ich für unsere Seite verfasst habe oder Ihr nutzt unsere Links hier im Blog (wobei diese bis auf die offizielle Homepage eher ungeeignet sind für Anfänger).

Der eigentliche Anlaß für diesen Beitrag ist allerdings die für alle ambitionierteren Spieler äußerst seltene und dementsprechend umso erfreulichere Tatsache, dass Berlin nächste Woche für ca. 3 — 4 Tage zum Zentrum der Magicwelt wird, denn die Pro Tour, das höchstwertige Turnier was Magic zu bieten hat, wird einen seiner seltenen Stops in Deutschland haben. Das es bei dieser Gelegenheit nicht nur für die Qualfizierten interessant wird sollte einleuchten, denn natürlich wird diese Gelegenheit auch genutzt um große, offene Events im Umfeld der Pro Tour zu veranstalten.

Für alle Spieler oder Diejenigen die auch nur im entferntesten interessiert sind ist dies die seltene Möglichkeit direkt vor Ihrer Haustür (in meinem Fall ist das fast wörtlich zu nehmen) zu erleben, was Magic für Turnierspieler ausmacht. Ein großer Teil der Weltspitze im Karten-seitwärts-drehen wird anwesend sein und zeigen wie man das richtig macht mit dem seitwärts drehen (oder auch schonmal wie man es weniger richtig macht). Wer die Fehler lieber selbst macht, wird dazu über dreieinhalb Tage mehr als genug Gelegenheit haben.

Los geht es am Donnerstag, den 30.10.08, mit dem Last Chance Qualifier, also der letzten Möglichkeit sich für das Mainevent zu  qualfizieren (an Unmengen an Anglizismen muss man sich als Magicspieler übrigens auch gewöhnen). Freitag bis Sonntag ist dann ganztägig von Vormittag bis Nacht die eigentliche Pro Tour angesetzt: Parallel gibt es mehr als genug Möglichkeiten für das Magicfußvolk sich an öffentlich zugänglichen Veranstaltungen zu beteiligen. Es wird ein von einer Riesenversion eines FNMs (Friday Night Magic) über Turniere mit speziellen Sachpreisen bis hin zu einer »Draftchallenge« mit Geldpreisen genug Möglichkeiten geben die Magie wirken zu lassen.

Veranstaltungsort:

The Station
Luckenwalder Strasse 4–6
10963 Berlin

(direkt am U‑Bahnhof Gleisdreieck)

Termin:

Donnerstag, 30. Oktober: 14:00 Uhr — 03:00 Uhr
Freitag, 31. Oktober: 07:30 Uhr — 03:00 Uhr
Samstag, 1. November: 08:30 Uhr — 03:00 Uhr
Sonntag, 2. November: 08:00 Uhr — 22:00 Uhr

Informationen (offizielle Homepage)

Turnierplan

Hier noch eine kleine Impression wie es aussehen kann, wenn in einem Pro Tour Halbfinale  (PT Honolulu 2006) das Unwahrscheinliche eintritt (unter der Überschrift »Nerds Gone WILD!«):

4 Gedanken zu “Berlin als Nabel der Magicwelt

  1. Die Pro Tour ist vorbei und ich ziehe ein kleines Fazit:

    Das junge Extendedformat ist bereits wieder ziemlich fortgeschritten, mindestens was die Einfalt angeht. Die Top 8 der Pro Tour bestand zu 75% aus Elfendecks die Top 4 zu 100%. Das Elfencombo/-beatdowndeck ist so ziemlich das Solideste was man sich vorstellen kann. Es kann sowohl in Turn drei über Kombo gewinnen als auch einfach das Board mit großen Mengen Kleinvieh swarmen und einfach über Beatdown gewinnen.

    Für mich persönlich lief es fürchterlich schlecht. In jedem einzelnen Public Event das ich spielte lief es die ersten 4 Runden gut und dann gab es nur noch aufs Maul. Aber ich bekam anschaulich vermittelt warum »Spoiler« als solche bezeichnet werden.
    Als Spoiler werden unter Magicspielern Karten bezeichnet die in Limitedformaten Spiele alleine positiv entscheiden können, häufig auch aus sehr schlechten Boardsituationen heraus.
    Leider war ich wenig gesegnet mit selbigen, aber einen Spoiler durfte ich dann doch in einem meiner Sealeddecks vorfinden: Caldera Hellion.

    So ergab es sich, dass ich durch den Angriff des gegnerischen 5/5er Indestructibleman auf zwei Leben fiel und da der Gegner seine 2. Hauptphase nutze um den bereits vorhanden 2 Kleintieren noch 2 hinzuzufügen, so ziemlich tot aussah. Ich konnte dem Gegner nämlich nur einen 5/5er Mann und einen bereits 5/5 großes Krokodil entgegensetzen, welches für jede das zeitliche segnende Kreatur wuchs. Mein Gegner erfreute sich mit 12 Leben eines noch recht soliden Allgemeinzustandes, da gönnte ich mir die Caldera Hellion zu ziehen um alle seine potentiellen Blockern zu entsorgen und bei dieser Gelegenheit mein Krokodil auf tödliche Größe anwachsen zu lassen. Man merke sich: Spoiler + Topdeck = ungewinnbare Spiele umdrehen.
    Dafür zeigte mir mein Gegner in den folgenden 2 Spielen das Sarkhan Vol mit seinen 5 Drachentoken auch eine Caldera Hellion auslacht (die ich aber eh nicht hatte).
    Desweiteren hatte ich eine Boardposition in der ich auf soliden 20 Leben gegen einen Gegner der außer einer Handkarte einem Jund Battlemage und 4 oder 5 1/1er Token Nichts auf dem Board hatte und gerade durch meinen Angriff im Luftraum auf 2 Leben ging. Wenn er also nicht verdammt gut topdecked ist er nächte Runde Brot. Was soll ich sagen, nächste Runde legt er sein siebtes Land und spielt Titanic Ultimatum und ich musste einsehen das ich gegen 5 oder 6 riesige Trampler auch mit 20 Leben eher tot aussah.

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