Super-Pop-Stars

Popstars

Das Casting kam, wurde gesehen und siegte. Am Anfang war »Popstars«. Wir konnten Tausende von Mädels sehen die ihren grö฿ten Traum verwirklichen wollten, ein Popstar werden. Mit einer kämpfenden Juri mussten wir uns durch die vielen Stimmen durcharbeiten und vermeidliche Talente herauszufinden. Das am Ende die Gewinner alle belegbare Erfahrung in diesem Beruf hatten war jedoch nur purer Zufall. Das kleine Mädchen mit der Pieps-Stimme, dass zum tausendsten mal ein Hitsong von Britney Spears trillerte, hatte natürlich eine reelle Chance. Übertroffen hatte das nur »Deutschland sucht den Superstar« (oder auch »German Pop Idol«). Da haben dann durchaus talentierte Stimmen das Aus bekommen, da sie wohl nicht das Zeug zum Superstar haben.

DSDSS Zwar haben die Shows sinkende Quoten, aber die Fernsehsender meinen wir haben nicht genug und deswegen hatten wir bei »Popstars« schon die dritte Staffel, wo sogar zwei Bands herausgekommen sind (eine davon hat wohl irgendetwas gewonnen). Bei »DSDSS« wurde nun auch schon das zweite Superstar gekürt. Wovon wir auch schon genug haben, da pro Sendung an die fünf Stück abfallen.

Ein Lichtblick am Ende des Castings-Tunnel ist der Fakt, dass »wir« nicht jeden Schrott sehen. Da wäre gleich nach der ersten Popstar-Staffel, die Sendung TeenStar. Moderiert von der kompetenten Jasmin Wagner (ehm. Blümchen) wurde scheinbar überhaupt nicht bemerkt, da der Gewinner mehr als ein Video nicht zustande bekam. Auch das neuste Produkt der Firma RTL2 floppte. Zwar wurde die Sendung »Fame Academy« geschaut, wahrscheinlich nur weil sie mehr »Big Brother« ähnelte, aber die daraus entstandene Band »Becoming 1« konnte sich in der Popwelt nicht behaupten. Welche Überraschung! Auch scheint der Erfolg dieser Sendungen nicht unbedingt vom Casting oder den Kandidaten zu kommen, sonder eher von den Egotripps der Prominenten drumherum. Bei »DSDSS« gibt es davon genug, sei es der »diebische« Moderator, die aufgetakelte Moderatorin oder die von sich total überzeugten Jurymitglieder Stein und Bohlen. Popstars wurde ja sofort eine One-Man-Show von Detlef »D!« Soße, der die kleinen Mädchen auch mal so richtig fertig machte, aber im Inneren ein ganz Lieber ist.

Comeback

Traurig allerdings ist, dass die Sender nicht aufgeben und uns dann so etwas wie »Comeback« servieren. Dies ist zwar keine Castingshow im eigentlichen Sinne (wir sehen keine Vorausscheidung), aber dafür ist sie noch schlechter. Unsere geliebte Arabella Kiesbauer bringt uns vergammelte »Stars« zurück die mal ein Hit hatten und nun wieder Geld brauchen. Das diese Popmumien schlechter singen und schlechter Kritik vertragen als unsere Superpopstars, macht das ganze noch peinlicher. Da gönne ich mir doch den guten alten »Grand Prix de la Chanson«. Ach nein, da war ja was.

by jtheripper