Die Stadt der Träumenden Bücher

»Lieber Leser,

Die Stadt der Träumenden Bücher Hier fängt die Geschichte an. Sie erzählt, wie ich in den Besitz des Blutigen Buches kam und das Orm erwarb. Es ist keine Geschichte für Leute mit dünner Haut und schwachen Nerven – welchen ich auch gleich empfehlen möchte, dieses Buch wieder zurück auf den Stapel zulegen und sich in die Kinderbuchabteilung zu verkrümeln. Husch, husch, verschwindet, ihr Kamillenteetrinker und Heulsusen, ihr Waschlappen und Schmiegehäschen, hier handelt es sich um eine Geschichte über einen Ort, an dem das Lesen noch ein echtes Abenteuer ist!«



Mit dieser Warnung beginnt ein Buch, das von einer einfachen und zugleich genialen Idee handelt. Es geht um Bücher. Die Hauptfigur, ein dichtender, aufrechtgehender und sprechender Dinosaurier namens Hildegunst von Mythenmetz, erbt zu Beginn ein Vermächtnis seines geliebten Dichtpaten. Dieses enthält neben einem Häuschen mit eigenem Garten und erstklassiger Aussicht eine bescheidene Bibliothek. Doch das wirklich Sensationelle an diesem Erbe sind 10 Seiten Papier. Von einem Unbekannten verfasst. Diese 10 Seiten enthalten das größte literarische Gedankengut aller Zeiten. Überwältigt und tief beeindruckt folgt Hildegunst dem Unbekannten in DIE Stadt des gedruckten Wortes überhaupt: Buchhaim, denn dorthin hat sein Dichtpate den Verfasser geschickt. Und hier beginnt die Geschichte wirklich.

Das großartige an diesem Buch ist nicht nur der Schreibstil, sondern die gesamte Aufmachung. Zahlreiche Illustrationen zieren die Seiten. Zudem erschafft Walter Moers eine komplett eigene Welt für seine Figuren. Wer Terry Pratchett kennt, dem wird das Phänomen vertraut sein. Es enthält nicht nur viel Humor, Hoffnung und Dramatik, sondern dient auch mit vielen hilfreichen Tipps für alle Jungschriftsteller wie folgenden:

»Schreib nie einen Roman aus der Perspektive einer Türklinke!«
»Fremdwörter heißen so, weil sie den meisten Lesern fremd sind.«
»Dicke Bücher sind deswegen dick, weil der Autor nicht die Zeit hatte sich kurz zu fassen.«

Jeder, der fantastische Literatur und humorvolle Bücher mag, wird »Die Stadt der Träumenden Bücher« von Walter Moers lieben. Meinen literarischen Fundus hat es auf jeden Fall bereichert.

by puffmais


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